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Sachen machen in Havanna: Fusterlandia

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Letztes Update: 10. November 2019

Was ihr unbedingt machen müsst – ein Besuch in Fusterlandia

An interessanten Sachen, die man in Havanna machen kann, gibt es ja einige. Aber eine Sache sticht doch heraus und das ist Fusterlandia. In Fusterlandia hat sich der Künstler José Fuster selbst verwirklicht und sein Haus und die gesamte Nachbarschaft seit über 20 Jahren bunt mit Fliesen gestaltet.

Ich beschreibe Künstler ja ungerne über den Vergleich zu anderen Künstlern, damit ihr euch aber vorstellen könnt, was Fusterlandia ist, muss ich doch vergleichen. Fusterlandia ist so, als würden wir Gaudí, Miró, Sosabravo, Niki de Saint Phalle in einen Dampfkochtopf werfen, mit einem bisschen Picasso salzen und dann so lange kochen lassen, bis der Topf explodiert und seinen Inhalt auf die gesamte Umgebung verteilt.

So ist nicht nur sein Haus vollständig mit Fliesen und Kacheln überkrustet, sondern auch die Nachbarschaft hat sich angesteckt: viele Häuser, Mauern und sogar die Bushaltestelle sind ebenfalls mit Fliesenmustern, Figuren und netten Designs bedeckt, so dass die gesamte Gegend einen äußerst bunten und fröhlichen Eindruck macht.

Was ist Fusterlandia?

Fusterlandia ist einfach nur schön! Man kommt dort an, vorbei an vielen Mosaiken, die alle Mauern von der Straße bis zu Fusterlandia selbst bedecken – so könnt ihr das Gelände gar nicht verfehlen, denn die Kunst führt euch zur Casa de Fuster.

Dann betritt man Fusterlandia und ist sofort in einer Fantasiewelt. Überall bunte Fliesen, die mal eine Figur formen, mal einen Baldachin, eine Treppe oder einen Swimmingpool, über dem groß Maria tront, alles geschwungen und organisch.

Insgesamt erstreckt sich Fusterlandia über mehrere hundert Quadratmeter, und nicht nur in der Breite, sondern auch bis in den 3. Stock. Das Gelände ist verwinkelt bebaut, so dass sich hinter jeder Ecke neue, überraschende Perspektiven ergeben.

Ihr müsst euch keine Gedanken machen, wo ihr hingehen dürft oder nicht. Alle Zonen, die ihr nicht betreten dürft, sind gut sichtbar abgesperrt.

Eintrittspreis, Öffnungszeiten, Reisegruppen

Der Eintritt zu Fusterlandia ist kostenlos. Trotzdem solltet ihr etwas Geld mitnehmen, damit ihr euch das eine oder andere Souvenir kaufen könnt oder etwas zu trinken (s.u.).

Fusterlandia ist täglich von 9:30 Uhr bis 16 Uhr (samstags, sonntags) bzw. 17 Uhr (wochentags) geöffnet. Zwischen 12 und 14 Uhr kann es voll werden, da dieser Zeitraum für Reisegruppen reserviert ist. Da wir in der totalen Nebensaison dort waren, hatten wir kein Problem, auch über mittags dort zu sein. Wer sicher gehen will, dass er auch reinkommt, kann dort anrufen.

Fusterlandia als ökonomischer Faktor für die Gegend

Und nicht nur das: Fusterlandia ist ein wichtiger ökonomischer Faktor. Das Barrio, in dem Fusterlandia liegt, ist zwar in der Nähe von Miramar, in Jaimanitas. Aber während Miramar ein reicher Bezirk ist, sieht man doch, wenn man dort ein bisschen herumläuft, dass es sich bei Jaimanitas ganz sicher nicht um ein reiches Viertel handelt.

Viva Cuba!

José Fuster ist aber, so wie wir das erlebt haben, quasi der inoffizielle Bürgermeister des Viertels: er kümmert sich und schafft Arbeitsplätze und hat über 200 Gebäude mit Mosaiken verschönert. Nach dem letzten Hurrikan hat er auch zum Wiederaufbau beigetragen. Und er schafft konkret Arbeitsplätze für die Gegend: gegenüber Fusterlandia verkaufen 3 Läden Souveniers, ein Wagen verkauft Piña Colada, ein älterer Herr bietet Oden auf den jeweiligen Touristen an – gegen Trinkgeld, versteht sich ?

Andenken, Mitbringsel und tuKola kaufen

An diesem Tisch kann man sitzen und etwas trinken

Die Bandbreite von Kunst, die ihr dort kaufen könnt, reicht von wandgroßen Bildern für Tausende von CUC bis zu kleinen bemalten Fliesen, die man auch mit einem schmalen Geldbeutel erwerben kann. Davon haben wir auch einige als Souvenirs und Geschenke nach Deutschland mitgebracht – der Koffer auf dem Rückweg ist ja eh leichter, da kann man auch schwere Fliesen transportieren ?

Übrigens könnt ihr in Fusterlandia nicht nur die Kunst von Fuster kaufen, sondern auch Getränke – und das zu niedrigen Preisen. Da es in der Gegend sonst keine touristische Infrastruktur gibt, eine gute Idee!

Wie ihr nach Fusterlandia kommt

Fusterlandia ist im eigentlich unauffälligen Jaimanitas gelegen, etwas weiter im Westen – vielleicht 750 Meter – liegt die Marina Hemingway, Havannas Yachthafen. Grundsätzlich kommt man nach Fusterlandia, wenn man von der 5ta Avenida nach Norden abbiegt, s. Karte:

So kommt ihr nach Fusterlandia (Quelle: OpenStreetMap)

Welche Verkehrsmittel man nehmen kann

  • Mit dem Taxi: am einfachsten gelangt ihr nach Fusterlandia natürlich mit dem Taxi, dann könnt ihr den Fahrer auch bitten, 1-2 Stunden auf euch zu warten und euch wieder zurückzufahren. Eine Taxifahr aus dem Zentrum kostet euch etwa 12-15 CUC.
  • Mit dem öffentlichen Bus: wie oben schon erwähnt, gibt es auch eine von Fuster verzierte Bushaltestelle. Ich habe allerdings keine Ahnung, welcher Bus da geht – für Touristen würde ich die öffentlichen Busse sowieso nicht uneingeschränkt empfehlen. Und im September, als wir Fusterlandia besucht haben, fuhren nur noch wenige Busse wegen der zwischenzeitlichen Dieselknappheit.
  • Mit dem Fahrrad: einer unserer Kollegen hat einen schönen Fahrradausflug nach Fusterlandia gemacht – nichts für die heiße Jahreszeit, da ihr doch einige Kilometer zurücklegen müsst.
  • Einer der rot-blauben Hop-on-Hop-off-Busse fährt nach Fusterlandia. Allerdings müsst ihr erst den T1 nach La Cecilia nehmen (der T1 fährt die klassische Route Habana Vieja, Vedado, Miramar) und in La Cecilia steigt ihr in den T2 um, der euch dann nach einer Stunde wieder abholt. Oder etwas später… 😉 Grundsätzlich ist der Weg nach Fusterlandia von der Bushaltestelle aus leicht zu finden: folgt einfach den Mosaiken! Details findet über den Bus findet ihr bei Everybodyhatesatourist

Meine persönliche Empfehlung, um nach Fusterlandia zu kommen, ist definitiv euer eigenes Taxi. Wir hatten mit unseren Fahrer einen guten Preis ausgehandelt und ihn dann angerufen, als wir wieder nach Hause fahren wollten. So habt ihr keinen zeitlichen Stress, kommt direkt nach Fusterlandia und müsst nicht ewig warten, umsteigen und laufen.

Weiteres Projekt: ein Tapas-Restaurant

Während wir im Oktober dort waren, konnte man gleich 100 Meter von Fusterlandia entfernt eine Baustelle sehen, ein Rohbau, aber mit einer Kuppel, die schon mit schönen Fliesen überdeckt war. Der Künstler verriet uns, dass er dort ein Tapas-Restaurant eröffnen wird. Wir sind gespannt, denn ich wette, das Innendesign wird keineswegs das eines normalen Restaurants werde. Und ein neuer Arbeitgeber für die Gegend wird das Restaurant selbstverständlich auch.

Die Piña Colada, genau das richtige nach dem Besuch von Fusterlandia

Wenn man aus Fusterlandia herauskommt, dann verspürt man nach so viel Kunst einen gewissen Durst nach geistigen Getränken – also ich zumindest… Da trifft es sich gut, dass einige findige Cubaner direkt vor Fusterlandia einen Wagen mit Piña Colada aufgestellt haben, frischer Piña Colada! Das Innere der Ananas wird herausgelöst und mit Sahne und Rum gemixt und wieder in die Ananas eingefüllt. Eine Piña Colada gibt es für 5 CUC, was nicht gerade billig ist – allerdings mit 3x nachfüllen!!! Nun, muss ich extra erklären, dass ich das auch wirklich ausgenutzt habe? 😀

Fazit: warum ihr nach Fusterlandia müsst

Fusterlandia ist nicht Disneylandia, sondern eine Stätte der Kunst, die aber auch Spaß macht – ganz im Gegensatz zu einigen Museen, die ich im Laufe meines Lebens besucht habe (das letzte schlechte Museum war die Kolumba in Köln – aber das tut jetzt nichts zur Sache!). Fusterlandia ist ein lebendes Projekt, nicht nur, dass der Künstler selbst dort auch noch lebt, sondern Fusters Kreation wächst und ändert sich noch, ein einziger künstlerischer Prozess.

José Fuster hat sich bereitwillig mit uns fotografieren lassen – unter dem Arm trage ich unsere Souveniers!

Gleichzeitig ist Fusterlandia etwas abseits der typischen Touristenströme und das merkt man an den Besuchern: eine Freundlichkeit und Höflichkeit, quasi ein Gefühl des Eingeweihtseins gab es unter den Leuten, die wir dort getroffen haben: man hat eine Gemme entdeckt, die den typischen Touristen verborgen bleibt.

Fliesenkunst ist übrigens auf Cuba weit verbreitet, nicht nur José Fuster beschäftigt sich mit Fliesen, auch Alfredo Sosabravo oder Fernando und David Velázquez sind bekannte Fliesenkünster.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Besuch in Fusterlandia,
Dietmar

PS: Du willst mehr Cuba-Photos sehen? Dann folge uns doch auf Instagram!

 

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