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Letztes Update: 4. Januar 2023

Kuba: Ein Land, zwei Währungen

Bild: Kubanische Währung, CUC-Scheine und Münzen
20 CUC und ein bisschen Kleingeld… 😉

Wer nach Kuba fliegt, wird sich wundern, warum es in Kuba nicht nur eine Währung gibt, sondern zwei. Offizielle Währung ist nämlich der Peso Cubano (CUP) und den Peso Convertible, genannt CUC. In diesem Artikel will ich beleuchten, was es damit auf sich hat:

  • warum es überhaupt mehr als eine Währung gibt,
  • was es mit der 3-Peso-Banknote mit Che-Konterfei auf sich hat,
  • Warum CUC und Pesos Cubanos überhaupt nichts mit D-Mark und Ostmark zu tun haben und
  • worauf ihr müsst aufpassen müsst, damit ihr nicht draufzahlt!
  • Zum Währungs-Rechner hier klicken!

Zu faul zum Lesen? Hier der Artikel zum Anhören:

Einheimischen-Währung und Touristen-Geld

Also zuerst einmal: es gibt in Kuba immer noch zwei Währungen, den Peso Cubano (CUP), die Währung, in der das Gehalt ausgezahlt wird und den konvertiblen Peso (CUC), der Währung z.B. für Importprodukte oder die meisten privaten Restaurants benötigt wird.

Der konvertible Peso (CUC) wird gerne als Touristen-Währung bezeichnet, das ist aber falsch – allerdings kommen Touristen meist nur mit dem CUC in Kontakt und nur selten mit dem Peso Nacional.

Der Peso Cubano wird gerne Peso Nacional oder Moneda Nacional genannt.

Geld wechseln in Banken und Wechselstuben (CadeCa)

Der CUC ist eigentlich nur der Dollarersatz, der das Land unabhängig von der Fremdwährung gemacht hat. Er ist aber nicht so etwas wie D-Mark im Gegensatz zur Ostmark!!! Alle können Pesos Cubanos in CUC tauschen, das funktioniert in jeder Wechselstube (Cadeca = “Casa de Cambio”) und den meisten Banken (dort ist es aber komplizierter).
In Kuba war der Dollar lange Zeit eine illegale Zweit-Währung, bis er dann schließlich 1993 legalisiert wurde – und 1994 durch den CUC ersetzt wurde.

Leider gibt es immer weniger CadeCas, so dass die Schlangen dort länger und länger werden. Und wer schon mal in der prallen Sonne eine Stunde lang angestanden hat, der weiß wovon ich rede 😉

Plakat: Viele Geschäfte akzeptieren nun auch die nationale Währung, Pesos Nacionales.
Viele Geschäfte akzeptieren auch Pesos Nacionales.

Die „Geschäfte zum Einnehmen von Devisen“

In den Neunzigern gab es für die Dollars – die ja zwischendurch als legales Zahlungsmittel anerkannt waren – extra Geschäfte, die ein entsprechendes Angebot hatten, vielleicht den Intershops vergleichbar. Diese Läden gibt es so in etwa auch noch. Aber der Name der ursprünglichen Geschäfte hat sich erhalten und es sagt viel: TRD Caribe. Das sind die „Tiendas de Recaudación de Divisas“, also die „Geschäfte zum Einnehmen von Devisen“, deren Zweck es war und ist, die Zahlungskraft der reichen Kubaner abzuschöpfen.

Das heißt auch: die meisten Produkte sind teuer, deutlich teurer als bei uns. Ein Toaster ist für 30,- CUC zu haben, ein Standventilator für 150,- CUC, also durchaus das 2-4-fache wie bei uns. Inzwischen gibt es natürlich nicht nur die TDR Caribe, in denen man importierte Produkte kaufen kann, aber das Prinzip ist das gleiche.

Dahinter steckt natürlich ein sinnvolles System: über die hohen Preise besteuert der Staat die Leute, die sich importierte Produkte kaufen können, eine Art Luxussteuer also. Leider müssen allerdings auch die ärmeren Kubaner manchmal Dinge in den entsprechenden Läden kaufen…

Der Wechselkurs zwischen den kubanischen Währungen

So sieht die Währung aus, 1x Peso Nacional, 1x Peso Convertible
Die beiden verschiedenen 1-Peso-Scheine, Peso Cubano und CUC

Der Kurs zwischen CUC und Pesos Nacionales ist festgeschrieben bei 1 zu 24 (Ankauf) und 1 zu 25 (Verkauf). Auf der Straße, in kleineren Läden, in denen man normalerweise mit Pesos Nacionales zahlt, kann manchmal auch 1 zu 23 gerechnet werden. Also: wer zwischen kubanischen Pesos und CUC hin- und herrechnet, kann auch an der Kopfrechenolympiade teilnehmen 😉

Wann welche Währung?

Nun  fragt ihr euch vielleicht: wann sollt ihr denn welche Währung benutzen? Hier eine kurze, praktische Anleitung:

  • Der nationale Peso (CUP) für die Alltagsdinge: öffentliche Busse, Sammeltaxis, staatliche Märkte, Eis, Kino, einfache Bistros,  Ausdrucke in Copyshops…
  • Der Peso Convertible (CUC) für alle Import- und Luxusgüter, z.B. Bier, Cola, Taxis, Unterkünfte, Museen, Ladekabel und Speicherchips, Zigarren, Rum, Internetkarten…

Vorsicht vor teuren Fehlern!!!

Und für alle, die das erste Mal in Kuba sind: ein einfaches Sandwich, eine einfache Pizza in einer billigen Kaschemme, die von vielen Kubanern frequentiert wird, kostet nie 15 CUC, das sind natürlich Pesos Nacionales, also die Einheimischen-Währung!!! Nicht lachen, es passiert regelmäßig, dass einer unserer deutschen Studis vieeeel zu viel zahlt 😉 Und richtig schwer wird’s beim Café Expresso: der ist verdammt billig – und lecker! – und kostet auf der Straße 1, 2, manchmal 5 Pesos Nacionales, also nicht 1-2 CUC, was ja für uns durchaus noch im Rahmen des normalen wäre. Im Restaurant gibt es natürlich andere Preise.

Wie ihr beide Währungen ganz leicht unterscheidet

Es gibt eine einfache Grundregel, die verhindert, dass ihr die beiden Währungen verwechselt. Denn auf den den Pesos Nacionales sind immer Personen, auf den Pesos Convertibles Gebäude. Ihr solltet also normalerweise nur die Scheine mit Gebäuden als Wechselgeld zurückbekommen!

  • Peso Nacional (CUP) = Personen
  • Peso Convertible (CUC) = Gebäude

Die Che-Banknote

Da Ernesto „Che“ Guevara ja auch kurzzeitig Notenbankchef in Kuba war, ziert sein übergroßes Konterfei nicht nur das Innenministerium am Plaza de la Revolución, sondern auch, als Revolutionsheld und ehemaligen Chef, die 3-Peso-Nacionales-Banknote.

Wenn man es umrechnet, ist die 3-Peso-Note 0,15 CUC wert. Allerdings werden sie aufgrund des Che-Konterfeis auf der Straße für 1 – 3 CUC angeboten. Also: wenn ihr sie bekommt und sie einigermaßen gut aussehen: behalten und sammeln 🙂

Nationale Währung: 3-Peso-Note mit Che-Konterfei
3-Peso-Note mit Che-Konterfei

Nationale Währung: 1-Peso-MünzeNeben der Che-Banknote gibt es auch noch die 3-Peso-Münze mit Che-Portrait. Da es sich um Pesos Nacionales handelt, ist das Peso-Stück relativ wertlos, es wird typischerweise für die Toilettenfrau verwendet. Der Wert für euch liegt halt einfach darin, ob ihr gerne so eine Münze als Andenken haben wollt, z.B. als Glücksbringer in der Geldbörse!

Kleine Anekdote: wie kam es überhaupt dazu, dass Ché Notenbankpräsident geworden ist? Eines Tages kam Fidel in einen Raum und fragte, ob jemand den ein Economista wäre, also ein Volkswirt, oder davon Ahnung hätte. Ché, der nur mit einem Ohr hingehört hatte, sagte, wir sind doch alle Comunistas. Und schwupps, hatte der den Hut des Zentralbankchefs auf 😉

Warum überhaupt „CUC“

Die konvertible Währung, CUC – von Kubanern übrigens als „C-U-C“ ausgesprochen – ist die ISO-Code-Bezeichnung und steht für Cuban Convertible Peso, obwohl er nicht frei konvertierbar ist. Er ersetzt als Währung halt nur seit 1994 den frei konvertierbaren Dollar.

Die Pesos Cubanos werden mit CUP abgekürzt, andere Begriffe sind Peso Nacional, Moneda Nacional.

Welche Währung mitnehmen? Dollar oder Euro?

Manche Leute denken, dass der Dollar das beste Zahlungsmittel auf der Welt ist. Nun mögen die Cubaner die USA ja bekanntermaßen nicht. Deshalb gab es beim Wechseln von Dollar in CUC früher eine Strafsteuer von 10%. Die ist inzwischen abgeschafft, deshalb ist es aktuell egal, welche harte Währung ihr mitnehmt.

Kann man in Cuba mit Euro bezahlen?

Innerhalb der Hotelanlagen könnt ihr auf jeden Fall mit Euro bezahlen, auch in den meisten privaten Restaurants (vorher fragen!!!). Denn die Kubaner trauen ihrem CUC nicht und flüchten gerade massiv in andere Währungen, nehmen also gerne Euro oder Dollar an.

Deshalb werden gerade auch die Regeln für Dollars in Cuba gelockert und mehr und mehr Läden nehmen Dollar, hauptsächlich für Haushaltsgeräte und andere Anschaffungen. Warum? Ganz einfach: der Staat will die illegalen Dollars aus dem Verkehr ziehen und sich selbst gleichzeitig Devisen beschaffen.
Das gab es ja schon mal, siehe den Abschnitt über die TRD-Geschäfte oben. Dort könntet ihr dann auch mit Dollar- oder Eurokreditkarten zahlen, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering, dass ihr die Produkte dort als Tourist wirklich benötigt.

Tauschen in Europa

Die Ausfuhr von CUC ist nicht erlaubt, so dass es offiziell auch keine CUC in Deutschland zu kaufen gibt. Das heißt für uns: Euros mitnehmen und am Flughafen tauschen oder dort Geld mit der Kreditkarte abheben. In Havanna gibt es im Flughafen übrigens noch eine zweite Wechselstube im Obergeschoss, dort ist die Schlange nicht so lang.

Der aktuelle Wechselkurs

Der CUC ist ja an den Dollar gebunden – ok, plus 10 Prozent – aber das bedeutet für uns: je schwächer der Euro, desto teurer die Cubareise. So kann es durchaus sein, dass ihr, je nach Stand des Dollars, zwischen 1,15 und 1,40 für den Euro bekommt. Leider können wir das nicht beeinflussen 😉

Der Währungs-Rechner

Wechselkurs EUR: Sa, 20 Apr.

Gleich noch ein kurzer Kommentar zu Bargeld und Kreditkarte: nehmt sowohl Euros mit als auch eine Kreditkarte (keine Dollars, auf die gibt es eine Strafsteuer). Manchmal gehen die Geldautomaten nicht, manchmal findet ihr keine offene Wechselstube – also immer beides dabei haben. Visa geht besser, Master Card geht an immer mehr Automaten, zur Not aber auch in Banken und Wechselstuben. Zum Weiterlesen findet ihr hier meinen Artikel Karte oder Bares!

Die Zukunft der zwei Währungen

Seit einiger Zeit wird darüber diskutiert – und es werden auch schon erste Schritte unternommen – um die beiden Währungen wieder zusammenzuführen bzw. den CUC abzuschaffen. Immer mehr staatliche Devisen-Geschäfte nehmen nun auch Pesos Nacionales und nicht mehr nur CUC. Im Business-Bereich ist die Umstellung auch in vollem Gange, es gibt allerdings strategische Probleme mit der Umstellung, da dreht es sich z.B. darum, was mit den Schulden der Unternehmen passiert, sollen die auch entsprechend umgerechnet werden? Das würde riesige Probleme für einige kubanische Firmen geben!

Wie es nun genau kommen wird, können mir auch meine Kontaktleute aus der WiWi-Fakultät der Uni Havanna nicht genau sagen. Man hat in Kuba aber grundsätzlich so ähnliche Probleme wie mit der D-Mark und der Ostmark und dem gerechten Umrechnungskurs.

Aktuell ist es wohl so, dass das Geld für die endgültige Umstellung fehlt – es kostet ja auch einiges, neue Geldscheine zu drucken. Aber viel wichtiger: wie werden die Schulden der Unternehmen umgerechnet und wie viele Leute werden arbeitslos – das sind die wahren Kosten, die auf die Volkswirtschaft bei einer Umstellung zukommen könnten.

Aktuell tauschen Kubaner mit Geld jedenfalls alle ihre CUC in Dollar oder Euro um, um auf der sicheren Seite zu sein – der Schwarzmarkt blüht gerade!

20 CUC-, 50 CUC-, 100 CUC-Scheine?

In Cuba ist das noch schlimmer als in Europa, niemand kann große Währung wechseln. Also darauf achten, wenn ihr Geld tauscht: fragt nach kleinen Noten!

Fazit: kubanisches Geld ist eine Herausforderung!

Noch werdet ihr auf eurem Kubatrip mit zwei Währungen konfrontiert, wobei ihr meist den CUC in der Hand haltet. Aber passt auf: lasst euch nicht Pesos Nacionales anstatt von CUC andrehen – wobei das selten passiert. Eher wird beim Wechselgeld betrogen 😉 In ein paar Jahren gibt es dann nur noch die Pesos Convertibles und dann hat sich die Umrechnerei auch.

Viel Spaß in Kuba,
euer Dietmar


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