Cuba hofft auf über 100.000 Touristen bis Ende des Jahres
//Update zum neuen Jahr: aufgrund der Omikron-Variante gibt es schon wieder Einschränkungen: nur noch Geimpfte dürfen auf die Insel, zusätzlich müssen sie noch einen maximal 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen!
Seit 15. November ist Cuba wieder offen für Touristen. Das bedeutet für uns, wir können endlich wieder Reisen nach Cuba planen. Nun ist es natürlich nicht wie vor dem Corona-Ausbruch und es gibt noch einige Sachen zu beachten, die ich euch hier mal kurz darlegen will.
Beachtet bitte: das alles kann sich auch wieder ändern, schaut vor eurer Buchung und vor eurer Reise auf jeden Fall, wie die aktuellen Bedingungen sind. Empfehlen kann ich euch dazu die Infos eures Reiseanbieters und natürlich die Cuba-Seite des Auswärtigen Amts.
Die Covid-Situation in Cuba
Die Covid-Krise scheint in Cuba überwunden, nachdem das Land zwischenzeitlich ja zu den am härtesten Betroffenen auf der Welt zählte. Nun können wir an den Grafiken der WHO sehen, wie die Fälle zurückgehen:
Der Impfstatus der Cubaner
Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf die krass erfolgreiche Impfkampagne der Cubaner. Während ich noch im Frühling meinte, dass die Cubaner zu langsam impfen und wir hier ja schneller wären, hat sich die Situation inzwischen umgekehrt 😒 Inzwischen sind fast 90 Prozent der Cubaner vollständig geimpft, so dass das Land als eines der ersten auf der Zielgraden ist. In der Konsequenz kann es sich das Land auch leisten, sich wieder dem Tourismus zu öffnen:
Was aktuell für Touristen gilt:
Dies sind die aktuellen Regelungen für Touristen:
- Es gibt keinen verpflichtenden PCR-Test bei der Einreise mehr, die kubanischen Autoritäten können allerdings Stichproben durchführen.
- Ihr müsst euren Impfstatus nachweisen und eine Erklärung über euren Gesundheitszustand (Declaración Jurada de Salud)
- Wenn ihr nicht vollständig geimpft seid, müsst ihr einen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
- Kinder unter 12 Jahren sind von Tests und Impfungen befreit.
- In Hotels werden sanitäre Kontrollen durchgeführt, Casa-Betreiber müssen melden, wenn sie Gäste mit Symptomen haben.
- Es gelten weiterhin die AHA-Regeln im gesamten öffentlichen Raum.
- Seit dem 7. November ist Cuba von Seiten des Robert Koch Instituts nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft, damit müsst ihr nach der Rückkehr nicht mehr in Quarantäne.
Touristische Aktivitäten
Mit dem Ende der Corona-Krise in Cuba werden inzwischen auch alle Aktivitäten wieder möglich. Strände sind wieder offen, der Malecón auch, Restaurants und Bars ebenfalls, das Nachtleben kehrt zurück! Cuba rechnet mit 100.000 Touristen bis Ende des Jahres, FTI geht davon aus, dass Cuba zumindest „hohe Buchungszahlen“ erreicht. Auch die deutschen Fluggesellschaften fliegen Cuba wieder an, allerdings mit einiger Verzögerung. Stand heute habe ich die ersten Direktflüge von Condor am 22. Dezember gesehen, bei Eurowings ließen sich noch keine Flüge nach Cuba finden. Natürlich fliegen AirFrance, Iberia oder Aeroflot schon, d.h. mit Zwischenlandungen kommt ihr auch schon jetzt nach Cuba – und vor allem auch zuverlässiger als mit den deutschen Airlines, die oft und gerne mal die Cuba-Flüge stornieren.
Das alles ist natürlich mit einer Träne im Knopfloch zu betrachten, denn zwar ist die Corona-Krise vorbei, die ökonomische Krise hält Cuba allerdings noch fest im Griff. Seit Pandemiebeginn ist die kubanische Wirtschaft laut offiziellen Angaben um 13 Prozent geschrumpft. Damit haben wir weiterhin Versorgungsengpässe in so ziemlich allen Bereichen, die natürlich auch uns Touristen betreffen. Zusätzlich grassiert eine Hyperinflation, so dass ein Cuba-Urlaub für uns definitiv teurer werden wird als früher.
Aussicht: wird alles so bleiben?
Natürlich können wir alle nicht in die Zukunft schauen. Aber wenn es nicht noch eine brutale Mutation gibt, die die Impffortschritte in Cuba zunichte macht, dann wird sich von kubanischer Seite kaum etwas ändern. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die Cubaner die Quarantäne-Vorschriften für Deutsche wieder verschärfen, schützen Impfungen doch nicht absolut vor schlimmen Verläufen und in Deutschland gerät der Virus ja gerade außer Kontrolle. Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass man sich in Cuba irgendwann sagt: Spanier, Portugiesen und Italiener können gerne kommen, Deutsche, Österreicher und Schweizer sind die Problembären, die muss man härter kontrollieren. Auf der anderen Seite: die Russen reisen auch unkontrolliert ein, da hoffen wir einfach mal darauf, dass es in Cuba nicht zu viele Impfdurchbrüche unter den Kubanern gibt (von denen ich leider schon einige kenne).
Nichtsdestotrotz: es wird wieder Zeit, euren Cuba-Urlaub zu planen, die lange Zeit der Cuba-Abstinenz hat ein Ende 🙂
Saludos,
Euer Dietmar
Kommentare anzeigen (5)
Immerhin zeigt die Impfquote das die Cubaner mehrheitlich dem Impfstoff vertrauen! Was ich für mich in Europa nicht sagen kann. Leider sind wir aber von cubanischem, russischem und chinesischen Impfstoffen abgeschnitten.
Wir sind nicht abgeschnitten, diese Impfstoffe sind international nicht zertifiziert, da sie notwendige Daten bis jetzt nicht zur Verfügung gestellt haben. Die Kubaner waren anfangs sehr skeptisch (eine sehr berechtigte Einstellung angesichts der meist großspurigen Verlautbarungen und Versprechungen der Regierung), haben sich aber dann (natürlich auch mangels Alternativen) mit den eigenen Vakzinen impfen lassen, wohl eher nach dem Motto "schaden kann's nicht". Ich finde es jetzt toll, dass Cuba mit dem eigenen Impfstoff Erfolg hat. Von einem Impfschwurblerismus in der Bevölkerung habe ich nichts vernommen, das gäbe es hier ja auch nicht, wenn man nahe am Verhungern wäre.
Genau, Michael, Impfskepsis ist in Cuba eher unbekannt, da vertraut man seinem Gesundheitssystem :)
Saludos, Dietmar
Tja, es ist schon ein Dilemma in unserem Wohlstandsland. Da diskutiert man erst über Astra Zeneca, nun lieber Biontec als Moderna? Es ist alles kaum zu glauben. Ich hoffe es geht mit dem Tourismus wieder los und auch wie können bald wieder fliegen und unsere Bekannten unterstützen. Bis jetzt ging es nur mit teuren Banküberweisungen und Ding Aufladungen und einem versandten, echt teuren Paket ( hoffentlich kommt es an).
Aktuelle Situation in Havanna (von einer Habanera, mit der ich fast jeden Tag kommuniziere):
Es streifen einige Touris durch die Stadt, hauptsächlich Russen, aber offenbar haben alle ihr paquete gebucht, d.h. sie werden in den Hotels verpflegt. Wer was zu essen kaufen will, muss sich in die langen Warteschlangen vor den Läden einreihen und dort Stunden ausharren. Die Stimmung in der Bevölkerung ist wegen der schlechten Versorgungslage aggressiv, es herrscht nicht mehr das frühere friedliche Miteinander. Die Preise in den wenigen offenen Restaurants sind durch die Decke gegangen, die Qualität dagegen in den Keller.
Wer mit der Kreditkarte am cajero Geld holt, bekommt den staatlichen Kurs von 25 pesos/€, wer auf der Straße tauscht, dagegen ca. 80, also bloß nicht zum Automaten. Medikamente und Sanitärartikel sind kaum zu finden, da sollte man alles mitnehmen und vor der Rückkehr bis zur gebrauchten Zahnbürste alles verschenken, auch gebrauchte Kleidung und Schuhe (was ja schon immer so war). Dasselbe gilt für alle sonstigen Kleinartikel wie Feuerzeuge oder Batterien.
Als Individualreisender würde ich das Land zur Zeit noch meiden.