Ähnlich, aber anders – der “typische” Kubaner
Wenn ihr nach Kuba fahrt, dann gibt es einige offensichtliche Unterschiede: die Sonne scheint, es gibt Palmen und Oldtimer, die Leute sprechen Spanisch und sehen schöner aus 😉 Aber es gibt auch kleine, feine Unterschiede, die wir auf den ersten Blick gar nicht bemerken. Ich habe hier einfach mal 12 Dinge zusammengetragen, die mir persönlich aufgefallen sind. Ich denke, es gibt noch einige mehr, schreibt mir doch, was euch aufgefallen ist oder wo ihr andere Erfahrungen gemacht habt!
- Kubaner achten auf Sauberkeit. Es wird viel gewischt, gefegt, mit Wasser überspült, jede/r benutzt Deos – nach Schweiß stinkende Menschen gibt es in Kuba trotz Hitze praktisch nicht. Nur mit den Toiletten in Restaurants hapert es interessanterweise recht oft.
- Oben Ohne – nur für Männer: Der Mann zeigt, was er hat – meistens seinen Bauch – die Frauen sind etwas zurückhaltender. Zwar ist Erotik, auch plumpe, für Kubanerinnen wichtig, aber am Strand wird selbstverständlich der Bikini mit Oberteil getragen.
- Verkleinerungen: Cafecito, Roncito, bonito, rojito („rötchen“), Miguelito… es gibt nichts, was die Kubaner nicht verkleinern können – naja, die Insel ist ja auch klein und fein. Ob das der Grund ist?
- Englisch und Spanisch – das beißt sich irgendwie: Englisch wird gebogen und gebrochen, bis es Spanisch klingt – oder zumindest aussprechbar ist: Feibu („Facebook“), Eplaytaisho („Playstation“), Iron Beer (Aber so, wie es geschrieben wird, Iron Behr!!!), Beisbol, Hamburguesa… ist aber den Kubanern aber auch egal, man spricht ja schließlich Spanisch in Kuba! Unsere deutsche Angst, etwas falsch auszusprechen, kennen die Kubaner nicht.
- Die Kubaner und der Fußball: Jeder Kubaner ist entweder Fan von Real Madrid oder Barca. Baseball… war da etwas?! Fußball, was sonst!!! Wenn Barca gegen Real spielt, sind die Straßen leer und selbst Bundesligaspiele werden manchmal im kubanischen Fernsehen übertragen.
- Richtiges Schuhwerk: Flipflops gehörten für kubanische Männer unter die Dusche und nicht auf die Straße – es sei denn, ihr seid ein kubanischer Hipster (eine recht seltene Spezies, trifft man selten in freier Wildbahn, meist nur in speziellen Reservaten wie z.B. der Fabrica de Arte).
- Ai Mamita! Wird nicht nur gerne im Regueton verwendet, sondern auch im Alltagsleben: der Freund ist Papi, die Freundin Mami – und das nicht nur bei den Alten, sondern in jeder Generation, sogar das Kind ist “Papi”! Ist gewöhnungsbedürftig.
- Die Kubaner und ihr Aussehen: „Ich hasse es, wenn die Leute mich auf meine inneren Werte reduzieren!“: eine Kubanerin, aber wenn wir ehrlich sind, auch der Kubaner, sind vernarrt in ihr Äußeres. Deshalb können wir sie getrost mit dem schönen, Sophia Loren zugeschriebenen Zitat charakterisieren.
- Überall ist das Meer, aber kein Kubaner mag Wellen – und die meisten haben Angst vor tiefem Wasser: Abgesehen davon, dass Wellen in den Rum schwappen können, mit dem man gerade im Wasser vor sich hintreibt, haben die Kubaner wirklich keine enge Beziehung zum sie umgebenden Meer.
Natürlich gibt es Fischer und Seeleute (meinen Schwiegervater beispielsweise), aber im Allgemeinen schaut man vom Malecón auf die Stadt und nicht aufs Meer. Und Meeresfrüchte isst man nur, wenn Rind, Schwein und Huhn alle sind 😉 - Vorsichtig mit den kleinen Dingen: nichts ist leicht ersetzbar. Das führt dann dazu, dass auch die kleinen Dinge einen für uns nicht immer verständlichen Wert besitzen. Man passt halt auf und wirft nichts weg, was noch gebraucht werden kann. Eine spannende Sache als Beispiel: Autotüren immer vorsichtig zumachen. Hier bei uns werden die Türen geknallt, in Kuba könnt ihr damit jeden Autobesitzer verärgern – geht die Tür kaputt, kann das Auto nicht mehr fahren und die Verdienstquelle fällt weg!
- Viel reden: ja, die Kubaner und ihre Lust am Reden. Es wird diskutiert, gelästert, kommentiert oder einfach drauf los geredet, mit jedem, der gerade da ist. Ein Wasserfall an extrem verwaschenem, schnell heruntergerattertem Spanisch treibt jeden Spanisch-Anfänger zur Verzweiflung. Seit jeder Kubaner ein Smartphone hat, ist das Einfach-Miteinander-Reden aber etwas zurückgegangen. Man hängt – wenn man sich das Internet leisten kann – über dem Smartphone. Kennt ihr ja auch 😉
- Unerwartet in Lieder ausbrechen: Kubaner singen gerne mit, oder nur so, manchmal denke ich, ich bin in einem Musical, in dem plötzlich alle in Songs ausbrechen und mir keiner etwas gesagt hat…
So, das waren meine 12 Dinge, die mir an den Kubanern aufgefallen sind.
Sind euch auch noch Sachen aufgefallen? Berichtet mir von euren Erfahrungen mit den kleinen Besonderheiten, dann können wir alle an euren Erlebnissen teilhaben 🙂
Saludos,
Dietmar
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Kommentare anzeigen (18)
Lieber Dietmar, Du könntest uns öfter an so schönen Texten teilhaben lassen. Ich war beim Lesen jedenfalls auf der Insel und habe Land und Leute gesehen, gehört und gerochen ? Danke. Deine Annie
Liebe Anne,
ich danke dir für dieses tolle Kompliment und ich werde mich bemühen, öfter zu schreiben und Kubafeeling in die Herzen und Köpfe der Kuba-Afficionados zu streuen :)
Saludos,
Dietmar
Richtig warten: Während ich hier beim Bäcker um die Ecke Sonntagfrüh eine Riesenschlange bis auf die Straße vorfinde, einer nach dem anderen hintereinander, wäre die gleiche Situation auf Kuba etwas anders: Auf Kuba fragt man einfach, wer der Kette vor einem ist und sucht sich einen entspannten Platz zum warten, ohne unendliche Schlange. Man muss sich nur den vor einem wartenden merken und beobachten.
Ja, genau,Markus, ein super System, weggegangen, Platz vergangen jibts nicht :) Ich erinnere mich an mein erstes Mal Schlangestehen in Kuba, in der Bank wg. Mastercard. Zum Glück war eine Kubanerin mit Deutschkenntnissen da, die mir geholfen hat.
Saludos, Dietmar
Sehr schöner und vor allem auch sehr zutreffender Artikel! Habe schön geschmunzelt mit einem Lächeln im Gesicht beim Lesen.. Danke dafür!
Hallo Tobias,
lieben Dank für deinen Kommentar, der geht runter wie Öl :)
Saludos, Dietmar
Das trifft leider nur auf die Kubaner zu, die auf Kuba leben müssen....... Ich habe 1998 einen Kubaner kennen und lieben gelernt und 1999 hier in Deutschland geheiratet, aus Liebe. Die Ehe hielt leider nur 7 Jahre und auch nach der Scheidung hielten wir regen Kontakt sowie habe ich sehr viele Kubaner in meiner Stadt und Umgebung kennen gelernt. Von den hier lebenden Kubanern kann ich persönlich NICHTS Gutes berichten und möchte auch mit KEINEM Kubaner (m/w) hier in Deutschland Kontakt haben. Die hier lebenden sind zu 99,9% von Neid zerfressen, intrigant, im Lügen, Be- und Ausnutzen von Menschen nicht verlegen sowie haben auch viele eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.....!!!! ICH weiß wovon ich schreibe und es ist die reine Wahrheit. ICH habe nach fast 20 Jahren mit meinem "geliebten" kubanischen Narzissten im Juli 2017 endlich die Notbremse gezogen und jetzt muss erstmal meine geschundene Seele Schritt für Schritt gesunden, aber die Zeit heilt keine Wunden, einen Scheißdreck heilt sie.......
Liebe Bettina,
es tut mir wirklich leid, was mit dir passiert ist. Ist allerdings nicht meine Erfahrung - wobei es natürlich kubanische Eigenheiten gibt, die Kubaner sind z.B. etwas kompetitiver (oder neidisch, wie man auch sagen könnte). Aber die Kubaner, die ich kenne, sind nicht übermäßig (also nicht mehr als die Deutschen...) gestört.
Es gibt ja heute immer stärkere Filterblasen, vielleicht hast du immer nur die Leute in der gleichen Blase kennengelernt? Und ich habe in meiner Blase Glück gehabt.
Ich wünsche dir alles Gute,
Dietmar
na endlich schreibt mal jemand über diese Seite der Realität, u deine Geschichte deckt sich mit den vielen , die ich gehört habe, bzw selbst erlebt habe. Nur Mut zum Verarbeiten
Meine Devise in Kuba ist."caminando, esperando, pagando" Laufen, warten, bezahlen. Obwohl ich das Land liebe......aber der YUMA wird von ALLEN oft NUR als Geldquelle gesehen. Da muss man hart bleiben, um nicht unendlich ausgenutzt zu werden und das reale Leben dort ist weit entfernt von unseren klischeehaften Vorstellungen.
Hi Ruben,
da hast du leider Recht. Oder man muss so cool wie meine Mutter sein, mit 78 hat sie jedem Taxifahrer gesagt: 5 CUC - wohin auch immer - und wenn der nicht wollte, ist sie weggegangen. Dann kamen die immer hinter ihr her. Fanden sie dann doch imposant :)
Aber bei mir klappt das nicht, dh ich muss immer meine Frau vorschicken, sonst steigen die Preise ins Unermessliche.
Und das mit dem realen Leben: die, die den Yuma abzocken, den geht es dann noch ziemlich gut, dh das sind nicht die, die es wirklich nötig hätten. Wenn mich jemand abzockt, um Essen zu haben, ok. Aber um ein iPhone zu kaufen, das nervt dann wirklich.
Trotzdem: würde morgen sofort wieder hinfliegen, wenn ich könnte :)
Saludos,
Dietmar
Hallo bettina rodrigez barceló oder andere die sehr schlechte erfahrungen gemacht haben. Ich würde mich gerne privat mit euch austauschen. Und hoffe das ihr mir dabei helfen könnt. Da ich in der situation bin und nicht raus finde
Hallo an alle,
ihr könnt mich gerne anschreiben und ich vermittle die Email-Adressen dann (wollen wir ja hier nicht öffentlich machen).
dietmar@cubanews.de
Saludos Dietmar
Ich bin immer sehr gerne getaucht auch auf Kuba in der Schweinebucht in den Schiffswracks. Bis mich mein Tauchlehrer 20 Meter unter Wasser von hinten packte und mich gegen die Schiffswand klatschte. Ich dachte ich muss ertrinken.Bei uns nennt man es Vergewaltigung, bei denen Spass! Seither ...14 Jahre bin ich nicht mehr tauchen gegangen! Und würde niemals mehr ohne Taucheranzug runter gehen!
Hallo Renate,
das kann man niemanden wünschen, einen solche Erfahrung :/ Ich hoffe, dass du trotzdem die Freude an Cuba nicht verloren hast!
Saludos, Dietmar
Hallo Dietmar, ich wollte eigentlich nach Kuba für 4 Wochen fliegen, aber ich habe ein komisches Gefühl bekommen, nachdem ich meiner Imternetbekanntschaft schon mehrmals das Telefon aufgeladen habe und schon reichlich Geschenke für die Ganze Familie gekauft habe. Wie Turnschuhe., mehrer Perfumes uvm, heute kam eine kurze Nachricht, ob ich noch Rasierapparate, Hosen, Pullover und Geldbeutel mitbringen kann. Und das, obwohl ich ihm erklärt habe, dass man momentan nicht einkaufen kann und durch Corona alles doppelt so teuer ist, was die Reise angeht und ich auch nichz reich bin.
Hallo Chris,
ich stecke natürlich nicht drin in deiner Situation, aber mir kommt das schon komisch vor.
Viele Kubaner sind zwar ziemlich offen damit, Forderungen zu stellen, da für sie Kuba der Bauchnabel der Welt ist, aber das ist dann auch kein Zeichen von einem demütigen Charakter ;)
Und klar, aktuell geht es ihnen da drüben nicht so gut. Deshalb kommt es mE drauf an, wie die Forderungen vorgetragen werden, eher vorsichtig oder wie selbstverständlich. Wenn letzteres der Fall ist, würde ich nochmal stark drüber nachdenken, ob es das ist, was du willst.
Mein Rat - wie gesagt, ich stecke nicht drin - mache klar, dass du nicht deren Packesel bist, fahr hin, genieße die Zeit, aber habe stark im Hinterkopf, dass es von kubanischer Seite aus nicht erst gemeint ist. Das zumindest mein vorsichtiger Rat, der ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe. Wenn du dir die anderen Kommentator.innen anschaust, dann denke ich, die würden dir raten: lass die Finger davon.
Hoffe, das hilft dir weiter!!!
Saludos, Dietmar
Liebe Kubafreunde, aus eigener Erfahrung, ich habe in Kuba mit Kubanern gelebt, ihr seid nur die Geldquelle, so lange das Geld fliesst, seid ihr im Mittelpunkt. Alles ist auf ‘überleben’ ausgerichtet. Die lügen hören nie auf, ja Konstrukte damit aufgebaut. Die Realität folgt gnadenlos hart für Frauen sowie Männern.