Oldtimer-Paradies Kuba – was es mit den Oldtimern auf sich hat

Kuba und Oldtimer – was dahintersteckt

Viele blaue Oldtimer (Foto von Isabel Lebasi)

Kaum ein anderes Motiv steht so für Kuba wie der Oldtimer aus den 40er und 50er Jahren. Er ist wahrscheinlich auch – nach den kubanischen Frauen 😉 – das meist-fotografierte Modell der Insel. Aber wie kommt es eigentlich, dass auf Kuba so viele alte Autos rumfahren? In der DDR gab‘s das doch auch nicht.

Warum überhaupt so viele alte Ami-Schlitten?

Die Oldtimer sind, klar, die Überlebenden des vorrevolutionären Kubas. Natürlich fuhr man auf Kuba, wenn man es sich leisten konnte, einen US-Schlitten – deshalb gibt es auch nur wenige europäische Autos, die Beziehungen zur USA standen ja im Mittelpunkt. Nach der Revolution nun war es weiterhin erlaubt, Autos zu besitzen und auch zu handeln, aber nur, wenn sie vor 1959 gebaut worden waren, so dass eben diese Oldtimer bis in die 2000er Jahre fast die einzigen privaten Autos waren.

Zwar gab es auch Enteignungen, bestimmte Modelle wurden für den Staat akquiriert, im Allgemeinen blieben die Autos aber bei ihren Besitzern – auch wenn diese damit nicht viel anfangen konnten. So wurden viele der schönen Schlitten eingemottet, ausgeschlachtet und rosteten vor sich hin. Bis die neuen Regelungen für Selbstständige in Kraft traten.

Der Oldtimer als Sammeltaxi

„Kuba ist das einzige Land auf der Welt, in dem dir der Taxifahrer sagt, wohin er fahren will“
Witz über die kubanischen Sammeltaxis, Jorge Bacallao

Update Anfang 2022: die aktuelle Situation macht auch vor den Taxis nicht halt, es gibt nicht mehr viele private Transporte, da die meisten Taxis im Moment im medizinischen Bereich oder auf Langstrecken fahren – nicht mehr alle Orte werden per Bus angefahren und irgendwie müssen die Leute ja von A nach B kommen.
Das heißt für uns: das Angebot ist niedrig, der Preis entsprechend hoch, so dass sich die Preisverhandlungen entsprechend schwierig gestalten.

Kuba hat ein riesiges logistisches und infrastrukturelles Problem: es gibt nicht genug Beförderungsmöglichkeiten. Vor einigen Jahren gab der Staat deshalb das Monopol der Beförderung von Privatpersonen auf, jeder konnte eine Taxilizenz erwerben. Endlich hatte es Sinn, ein altes Auto zu besitzen: man konnte damit offiziell Geld machen. Es begann die große Zeit der alten Autos. Sie wurden aus der Versenkung geholt, repariert, neu zusammengebaut und als Taxis auf die Straße geschickt – allerdings nicht als klassisches Taxi in unserem Sinne, sondern als Sammel- oder Routentaxi, also eher ein Kleinbus als ein Taxi im herkömmlichen Sinne – deshalb auch der Witz in der Einleitung.

Der Begriff für diese Taxis ist im Kubanischen übrigens Almendrón oder Maquina.

Aktuell sieht es so aus, als ob die Almendrones von den Straßen verschwinden und durch russische Kleinbusse ersetzt werden. Diese sind dann staatlich betrieben und nicht mehr privat. Wir müssen uns also damit abfinden, dass sich das Straßenbild in Kuba massiv ändert.

Die Taxi-Routen

Diese Taxis können zwar auch als normales Taxi fahren und ihr könnt sie anhalten und mit ihnen von A nach B fahren (das kann sich zum Ende des Jahres ändern, da eine neue Regelung in Kraft tritt – genaues wissen wir allerdings noch nicht). Der normale Anwendungsfall ist allerdings, dass das Taxi eine vorgegebene Route fährt, auf der die Passagiere das Taxi anhalten und dann mit ihm auf der Strecke fahren, solange es sinnvoll ist. Dann ist man entweder angekommen oder muss ein weiteres Routentaxi nehmen. Wenn ihr mal darauf achtet, gibt es verschiedene Gesten, die dem Taxifahrer die gewünschte Strecke signalisieren (zumindest in Havanna), z.B. 3 Finger für „Tercera“, also die Calle Tercera in Havanna-. Damit weiß der Almendron-Fahrer, ob er anhalten soll oder nicht. Er selbst signalisiert typischerweise rechts oder links, so dass der Ortskundige weiß, ob es nach Habana Vieja oder woandershin geht (ich jedenfalls blicke da nicht durch…).

Was kostet das Sammeltaxi

Die typische Route (z.B. vom Zentrum Vedados zum Capitolio) kostet 10 Pesos Nacionales. Durch die aktuelle Benzinknappheit haben sich die meisten Routen etwas verkürzt – der Staat hatte den Taxis eine Preiserhöhung verboten. Zur Erklärung: normalerweise haben die Taxifahrer ihr Benzin „en la calle“, also auf der Straße gekauft, nun gibt es nichts mehr, was vom LKW gefallen ist. Es fahren deshalb deutlich weniger Taxis durch die Straßen (allerdings Stand letztes Jahr, da war ich das letzte Mal in Kuba). Aber die Kubaner wären keine Kubaner, wenn sie nicht auch da schon wieder eine Lösung gefunden hätten: immer mehr Taxis fahren jetzt mit Gas anstatt mit Benzin. Das ist billiger, stinkt aber mehr…

Sind die typische kubanischen Oldtimer eigentlich noch echt?

Manchmal ahnt man dies auch als Uneingeweihter, aber der typische kubanische Oldtimer besteht kaum noch aus den Originalteilen. Der Motor stammt von einem Toyota oder gar einem Boot, die Einzelteile sind handgefertigt, zweckentfremdet oder umgearbeitet. Zusammengehalten wird das Auto von Spucke, Kaugummi (kubanischem Kaugummi, nicht unserem weichen!) und guter Hoffnung und es ist immer wieder eine Tragödie, wenn das Auto wieder mal nicht fährt – schließlich hängt das Einkommen mindestens einer Familie an dem Oldtimer.

Eine typische Kalkulation besteht in der Drittelung: 1/3 für den Fahrer, 1/3 für den Besitzer und 1/3 für das Auto (Reparaturen!)

Sprechen die Taxifahrer Spanisch?

Ich bin mir da nicht sicher. Der typische Taxifahrer ist auch eher maulfaul und wenn er dann etwas sagt, dann bin ich im Lärm des Taxis überfordert. So wie es klingt, könnte er auch indisch, armenisch oder zwergisch sprechen, das macht für mich keinen Unterschied, ich verstehe nix!

Noch kurz angemerkt: seit ein paar Jahren dürfen auch Touristen im Sammeltaxi fahren, also keine Angst, einfach eingestiegen 😉

Romantisches Hochzeitsfoto mit Oldtimer (von Nicole Aeschenbacher)

Touristencabrios

Einen Sonderform des Oldtimer-Taxis ist das Touristenkabrio: schön aufgebrezelt fährt es als Cabrio durch die Gegend, auch wenn es das nicht ursprünglich war – das Dach kann man ja wegflexen 😉 Mit einem Touristencabrio verdient sein Besitzer reichlich Geld, als Beweis dafür kann herhalten, dass der fixe Steuersatz inzwischen auf monatlich 900 Dollar gestiegen ist – und es trotzdem immer mehr Cabrios für die Touristen gibt, d.h. der Besitzer kann die Steuer gut wegstecken und verdient ein Heidengeld. Übrigens sind auch bei den Touristencabrios die Strecken kürzer geworden, es gibt jetzt mehr Fotolocations – so vergeht die 2-Stunden-Tour mit Pausen, denn die verbrauchen kein Benzin 😉

Wenn ihr sehen wollt, wie die Abzocke bei Oldtimer-Stadtrundfahrten funktioniert, der schaue sich mal “Achtung Abzocke” an! Da seht ihr, was ihr zahlen könnt und auch, dass es billiger geht: Achtung Abzocke – Oldtimerrundfahrt.

Fotolocations

Eigentlich gibt es vor jedem besseren Hotel gut gepflegte Oldtimer zum Fotografieren und mieten (s.u.). Es gibt aber auch bestimmte Stellen zumindest in Havanna, wo sich viele Oldtimerbesitzer tummeln. Am besten ist der Parque Central, nahe beim Capitolio, am Eingang nach Habana Vieja. Dort findet ihr schön aufgereiht lauter spektakuläre und gut gepflegte Oldtimer zum Fotografieren.

Die Besitzer der Oldtimer halten übrigens die Hand auf, wenn ihr ein Foto macht – ist halt ein Geben und Nehmen 😉

Oldtimer mieten?

Von einem solchen Oldtimer hängt der Unterhalt der Familien ab, sie sind Sensibelchen, die ganz besonderer Behandlung bedürfen und vor allem: alle Oldtimer sind in Privatbesitz.

Ganz abgesehen davon, dass kein Oldtimer-Besitzer sein Auto an einen unbedarften Touristen ausleihen würde, wegen der Gefahr, sein Einkommen zu verlieren – es gibt keine Versicherungen, falls der Touri einen Unfall baut – ist es einfach legal nicht möglich. Mietwagen dürft ihr nur vom Staat leihen und eben nicht von Privaten. Und der Staat hat eben keine Oldtimer im Angebot. Also: ihr dürft gerne in einem Touristentaxi mitfahren, aber so einen alten Amischlitten mieten? Das geht leider nicht.

Harley Davidson

Kubanische Harley: wrooooom 😉

Natürlich gibt es nicht nur alte Autos in Kuba, sondern auch alte Motorräder. Und am berühmtesten sind wohl die 200 alten Harleys, die noch über die Insel fahren – und die ihre Maschinen am 3. Sonntag im Juni auf ihrem feierlichen Umzug durch Havanna zeigen.
Neben den Harleys wohl für uns am spektakulärsten: all die MZs, die immer noch ihren Dienst tun, seit sie aus der DDR mit auf die Insel gebracht wurden.

Cuban Chrome auf DMAX

Wer jetzt neugierig darauf geworden ist, wie man mit diesen Autos umgeht – oder wenn ihr ein Autonarr seid, dann empfehle ich euch die DMAX-Doku Cuban Chrome, denn dort kommen die Schrauber zu Wort und zeigen, wie das Alltagsleben der Motoristas in Kuba abläuft.

//Leider ist der YouTube-Link down, aber ihr findet sicher etwas, wenn ihr bei Google “Cuban Chrome Stream” eingebt.

>>Update: Ab Dezember gab es schmerzliche Einschnitte

Neue Regelungen machen es schwieriger, Taxis zu nehmen

Ehemalige Staatskarosse – ein spezieller Oldtimer

Am 06. Dezember sind für die Selbstständigen (Cuentapropistas) neue Regeln in Kraft getreten und diese betreffen auch den Transportsektor, vor allem die Oldtimer-Taxis, denn die Taxifahrer sind ja auch Selbstständige.

Aktueller Stand (14. Januar 2019) ist, dass die kubanische Regierung zwei Drittel der alten Taxis von der Straße genommen hat, vorgeblich wegen technischer Mängel, aber auch, um einem Streik zuvorzukommen. Inzwischen wurden 450 russische Kleinbusse angeschafft, die die Routen bedienen. Das scheint zumindest auch in Havanna in der Innenstadt zu funktionieren. Was mit den Oldtimern passiert, ob sie irgendwann wieder in solchen Massen auf die Straßen kommen, man weiß es nicht 🙁

Touristentaxis und kubanische Taxis

Vor ein paar Jahren noch war es nur für Kubaner erlaubt, die Kollektivtaxis („Almendrones, Máquinas“) zu benutzen. Seit ein paar Jahren ist das kein Problem mehr, als Tourist bin ich viel mit den schönen alten Routentaxis unterwegs gewesen.

Nun wird das Rad zurückgedreht und wir Ausländer werden nur noch spezielle Touristentaxis nehmen dürfen, Komforttaxis genannt, die eine Unfallversicherung haben und durch eine Art TÜV gegangen sind. Klar ist, dass das im Falle eines Unfalls natürlich gut für uns ist, aber ebenfalls klar ist, dass nur die wenigsten Oldtimer die Anforderungen erfüllen werden.

Für die Taxifahrer selbst ist die Aufteilung auch nachteilig, denn sie müssen sich für eine der drei Lizenzen entscheiden: Routentaxi, freies Taxi oder Komforttaxi. Bisher konnten sie sich je nach Situation entscheiden, diese Möglichkeit fällt nun weg. Wer über Land fahren will, benötigt zusätzlich noch 3 Jahre Berufserfahrung in der Personenbeförderung.

Fahrer und Besitzer

Eine Sache, die für die Kubaner ein paar Vorteile bringt, ist die Legalisierung der Unterscheidung von Fahrer und Besitzer. Aktuell fahren eine ganze Reihe Taxis mit bezahlten Fahrern durch die Gegend, während das Taxi einem anderen gehört. Bisher war das illegal, wurde aber nicht verfolgt. Dieser Zustand wird nun durch den neuen Beruf des Fahrzeugvermieters legalisiert. Das gibt den Taxistas Rechtsicherheit, allerdings geht es dem Staat natürlich auch darum, die Steuern zu erheben, die ihm aktuell entgehen.

Staatliche Benzinzuteilung

Bisher fuhren die Taxis fast nur mit schwarz getanktem Benzin. Dies soll sich nun auch ändern, Taxifahrer dürfen Benzin nur noch an offiziellen Tankstellen kaufen. Ähnlich wie ein Verstoß gegen die Passagierbeförderung wird hier ein Verstoß auch mit der Drohung des Lizenzentzugs geahndet. Dafür wird das Benzin deutlich subventioniert, Diesel wird für 2 CUP (8 Cent) abgegeben, Benzin ab ca. 40 Euro-Cent, so dass keine extrem hohen Kosten auf die Taxifahrer zukommen.

Preis für die Strecken

Dem Staat ist es auch ein Dorn im Auge, dass die Strecken zu viel Kosten, aktuell 10 Pesos für einen Abschnitt – ganz schön viel für den durchschnittlichen Kubaner. Der Preis wird nun auf 5 Pesos beschränkt. Wer sich nicht daran hält = Lizenzentzug.
In Kombination mit dem reduzierten Benzinpreis wird sich abzeichnen, ob die Kombination aus Preisbegrenzung und Subvention tragfähig ist – aktuell werden dazu Tests in Havanna gefahren.

Es gab übrigens vor Kurzem schon einmal einen Versuch, die Preise zu regulieren, eine geplante Preiserhöhung wurde den Taxifahrern nicht erlaubt und bei Verstoß mit Lizenzentzug gedroht. Als Konsequenz haben die Taxistas dann die Strecken verkürzt. Aber auch dieser Eingriff führte schon zu weniger Kollektiv-Taxis auf den Straßen. Aktuell ist es im Vergleich zu früher deutlich schwieriger, eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen, vor allem, wenn man in einen anderen Bezirk möchte. Wir beispielsweise wohnen im Vedado und haben Probleme, ein Almendron nach Habana Vieja zu bekommen, was früher kein Problem war. Die meisten Taxis bleiben heute im Vedado und fahren keine langen Strecken, oder, wenn doch, sind sie schlicht und ergreifend voll.

Konsequenz der Reformen

Sollten die Reformen so kommen, bedeutet das:

  • für Touristen: wir können keine Oldtimer mehr nehmen, weder als regulärer Mitfahrer, noch können wir einfach eins dieser alten Autos (das gilt auch für Ladas) anhalten und relativ preiswert als Taxi nutzen. Wir müssen ab dann mit den Touristentaxis (zu 99% die gelben Geely-Taxis) fahren.
  • Für Kubaner: es könnte immer weniger Almendrones geben, da es sich einfach nicht mehr lohnt, mit dem eigenen Auto für 5 Pesos pro Strecke herumzufahren, selbst mit subventioniertem Benzin. Schon jetzt, mit den aktuellen Einschränkungen, ist die Anzahl der Autos auf den Straßen deutlich zurückgegangen. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, werden die Kubaner Probleme haben, zur Arbeit oder sonst wohin zu kommen. Der Staat bemüht sich zwar, neue Busse auf die Straße zu kriegen, aber das reicht nicht aus, die platzen jetzt schon aus allen Nähten.

Die Stimmung aktuell ist nicht gut in Hinblick auf den Transport. Schon jetzt sind die Leute nicht zufrieden, wie das System funktioniert, hoffen wir mal, dass die tiefen Eingriffe nicht zu tiefer Frustration führen – never touch a running system, wie die ITler sagen ?

Wie es kommen wird

Allerdings sind das alles nur Informationsschnipsel, die ich aufgeschnappt habe, Gerüchte oder aber Auszüge aus dem Gesetz. Ob alles so kommen wird wie beschrieben, weiß ich nicht. Auch weiß ich nicht, ob die staatliche Benzinzuteilung ja vielleicht ein Segen für die Taxistas ist. Ich werde euch aber auf dem Laufenden halten, das sich in nächster Zeit tut.


Fazit: die Oldtimer gehören zu Kuba

Die kubanischen Oldtimer sind natürlich die Touristenattraktion und aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Aber für die Kubaner sind sie vor allem eins: die Arterien des Transports, die dafür sorgen, dass die Wirtschaft nicht zusammenbricht und die arbeitende Bevölkerung zur Arbeit kommt.

Inzwischen gibt es immer mehr neue Autos, allerdings sind die Importe von westlichen oder chinesischen Autos stark beschränkt: die Autos werden vom Staat mit horrenden Aufschlägen verkauft. Nichtsdestotrotz ändert sich das Straßenbild langsam, außerhalb der Taxirouten wird es „normaler“, Kuba wird moderner und es gibt auch schon die ersten Staus 😉 Also schnell noch nach Kuba jetten, damit ihr auch diesen Teil Kubas noch richtig genießen könnt.

Saludos aus Berlin (leider!)
Dietmar

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Viele pinkfarbene Oldtimer (Foto von Soraya Weber)

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Kommentare anzeigen (5)

  • Das ist ja furchtbar! Für die Kubaner_innen und für uns Tourist_innen. Ich hatte diesen August schon Probleme in Colectivos mitgenommen zu werden, was bei einigen Strecken ein großes Problem war, weil die einzige Alternative ein Einzeltaxi gewesen wäre. Und der Preisunterschied ist enorm! Ich wäre gerne bereit, mehr für das Colectivo zu zahlen, aber das 20 fache für ein Einzeltaxi doch sehr ungern! Die Unzufriedenheit mit der Constitución habe ich auch wahrgenommen. Die wirkt sich auch auf Bici-Taxis aus. Ein Freund von mir, der Bici-Taxi in Playa Larga fährt, dürfte dann vermutlich keine Tourist_innen mehr fahren, was sein Hauptgeschäft ist. Es bedeutet für ihn im schlimmsten Fall die Arbeitslosigkeit. Arg, ich bin so unglaublich wütend!

    • Hallo Sophie,
      das ist auf jeden Fall keine schönen Entwicklung, aktuell kippt die Stimmung gegen Cuentapropistas von staatlicher Seite.
      Die gute Seite für die Kubaner: klappt der Wechsel zum neuen Transportsystem, kommen wieder mehr Collectivos auf die Straße und die Leute sind wieder mobiler. Also drücken wir da mal die Daumen.
      Die Bici-Taxis hatte ich gar nicht auf dem Schirm - ich dachte, die wären weiterhin für Touristen da. Das ist ja echt schlimm für die und die sind echt eine Institution, mit ihrer eigenen Moral und ihren selbstgebauten Konstrukten, erinnern mich immer an Fahrradkuriere bei uns.
      Na hoffen wir mal, dass der kubanische Staat da noch eine sinnvolle Regelung findet!!!
      Saludos, Dietmar

  • Hallo Dietmar uns Sophie.
    Vielen Dank für die Infos!!!!

    Das mit der Unfallversicherung ist auch irgendwie vorgeschoben.

    Erinnert mich ein bisschen auch an den Astro Bussen, konnte jeder Tourist benutzen, bis in die 2000 Jahre hinein, früher waren so glaube ich 5 Tickets für CUC reserviert, und dann plötzlich, angeblich auch wegen Sicherheit, durfte man sie nicht mehr nehmen, es gibt ja noch Viazul, wurde gesagt, die haben aber eine deutlich kleinere Netzabdeckung.

    Die Frage stellt sich auch ob ein Freund (Kubaner) noch einen Ausländer im Auto oder Motorrad mitnehmen darf, der Hostalbesitzer oder auch der oder die eigene Frau/Mann.

    Da ich nicht in Havanna Urlaub mache, bin ich von den alten Autos selten betroffen, aber hin und wieder benutze ich doch eins.

    Eines ist klar, je mehr Fahrangebote, desto billiger die Preise.

    Wie sich die neuen Regeln für mich im Privattaxi nach Morón auswirken, mal schauen, tanken tut mein Fahrer normalerweise immer an den offiziellen Tankstellen, sind meistens auch modernere Autos, aber sicher ohne TÜV

    Leider neigt der Staat/Staaten immer zu einer bürokratischen Regelung (Kontrollwahn), und die Bürokratie kann die Weiterentwicklung arg verhindern.

    Ich hoffe zumindest, das sich die Kubaner vielleicht doch noch gegen zu viele Regelungen durchsetzen.

    Die Regierung/Bürokraten sollten sich auch ein Beispiel an Vietnam nehmen, haben auch keine Aufbauhilfe bekommen, irgendwie bekommen die das besser hin, und was war dort nicht alles zerstört.

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