Reisen in die USA nach Kuba-Aufenthalt problematisch
Eine neue Regelung macht es jetzt für Leute problematisch, nach Kuba zu reisen: die USA verlangt von Kuba-Reisenden bei einem Trip in die USA ein reguläres Visum (B2-Visum). Davor konnte man per ESTA in die USA einreisen, das war relativ unproblematisch und kostete nur 21 Euro für 2 Jahre.
Ob die Regelung auch rückwirkend gilt, d.h. bevor Kuba von den USA als Terrorstaat eingestuft war (21. Januar 2021), ist in den USA selbst unklar, unterschiedliche Behörden sagen dazu unterschiedliche Sachen.
Hier findet ihr die Seite zur Beantragung von US-Visa.
Wartezeit auf das Visum für die USA.
Da Kuba in den USA auf der schwarzen Liste steht, wird dieses Verfahren nun umgesetzt und das macht es zu einem großen Aufwand, beide Reisen zu verbinden: die Wartezeit bei den US-Konsulaten für reguläre Visa ist lang, aktuell muss man mit 4 bis 6 Wochen warten – und man muss persönlich in Berlin, Frankfurt oder München vorstellig werden.
U.u. bekommt man für das Interview früher einen Termin, aber verlassen kann man sich darauf nicht – und es gab auch Fälle, da dauerte die Visavergabe mehrere Monate…
Abgesehen davon, dass die Wartezeit länger ist, kostet das B-Visum auch deutlich mehr, 160 Dollar fallen dafür an.
Anforderungen B2-Visum
Nicht nur müsst ihr privat im Konsulat vorstellig werden, ihr benötigt auch mehr Unterlagen als beim ESTA, z.B. :
- Lebenslauf,
- Miet-/Arbeitsvertrag (Nachweis der Rückkehrintention),
- Nachweis finanzielle Rücklagen…
Ihr müsst euch also genau überlegen, ob ihr den Aufwand auf euch nehmen wollt.
Warum solltet ihr aufpassen?
Für die USA ist es nicht wichtig, wann ihr in Kuba wart, sondern nur das. Sobald also ein kubanischer Stempel in eurem Pass ist, könnt ihr an der US-Grenze abgewiesen werden. Oder aber auch, so wurde schon kolportiert, wenn ihr auf Facebook eure kubanischen Urlaubsbilder gepostet habt – die NSA weiß viel… oder aber es werden einfach die “Secure Flight /API“-Nummern nach einem Überflug über die USA an das Heimatschutzministerium übermittelt. Ob das wirklich alles weitergegeben wird, wissen wir nicht. Aber: was droht bei Verstoß? Lebenslanges Einreiseverbot in die USA! Deshalb: man kann zwar einen neuen Pass bekommen ohne Stempel aus Kuba, ein Restrisiko besteht jedoch immer.
Große Einschränkung bei Flügen
Warum ist das besonders ärgerlich? Es gibt aus Kuba in die Region nur billige Flüge nach Mexiko und in die USA, Fährverbindungen zu anderen karibischen Inseln gibt es nicht. Wer also nach Kuba fliegt und die Gegend der Welt weiter erkunden möchte, kann nun nicht mehr einfach in die USA, sondern es bleibt – wenn man nicht zu tief in den Geldbeutel greifen möchte – nur nach Mexiko.
Einen Preisvergleich der Flüge hatte ich vor einiger Zeit mal angestellt, den Artikel findet ihr hier!
Mein Fazit
Sehr schade, denn nach den Obama-Jahren ging es nicht nur mit Trump in den Beziehungen der beiden Länder abwärts, sondern auch nun auch mit Biden. Meinen Plan, Little Havana mal zu besuchen, kann ich mir dann wohl abschminken. Denn auch mit einem regulären Visum hat man keine Garantie mehr auf eine Einreise in die USA. Und meine Aktivitäten hier auf Cubanews sowie meine Lehrtätigkeit an der Uni Havanna sind der Heimatschutzbehörde sicherlich bekannt. Und ja, ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii – und ob das jetzt klappt? Riskant ist es auf jeden Fall.
Traurige Situation, wir können nur hoffen, dass sich die Beziehungen der USA und Kuba irgendwann wieder normalisieren.
Saludos,
Euer Dietmar
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