Kubas Internet wird mobil – bis zu 4G

Die Zeiten von Telefonzellen in Cuba könnten bald vorbei sein: das mobile Internet erreicht Cuba!

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Neues Netz, neue Möglichkeiten – bald überall mobiles Internet in Kuba

Während wir in Deutschland gerade schauen, wie es mit den 5G-Lizenzen weitergeht – und ich täglich Internetprobleme mit meinem teuren Telekom-Anschluss habe – rennt Kuba in Riesenschritten ins Internetzeitalter.

Lange Zeit galt es: das Internet in Kuba ist das schlechteste der nördlichen Halbkugel. Wobei: so viel, wie sich dort tut, ist es das womöglich gar nicht mehr und bald schon wird Deutschland das Schlusslicht tragen?



Hier ein paar Antworten zur aktuellen Entwicklung und auch zur wichtigen Frage, ob wir Touristen noch ohne permanentes Instagram mobiles Internet auskommen müssen und ab wann wir nicht mehr wie die Hühner auf der Stange vor den Hotels hocken werden, mit unserem Smartphone in der Hand!

👉 Hier geht es gleich nach unten zu den Lebensrettertipps für das kubanische Internet!

Internet für Touristen

Kein kostenloses WLAN!!!

Was bei uns ja durchaus üblich ist: man geht in ein Café, manchmal sogar auf große Plätze fortschrittlicher Städte oder fährt mit dem ÖPNV und findet dort ein freies WLAN. Das gibt es in Kuba nicht, nirgendwo, Internet kostet hier immer Geld!

Die kubanische Form des Internetcafés

“Scheint so, dass hier das WLAN-Signal am stärksten ist” (Quelle: Palante)

Wer in letzter Zeit in Kuba war, dem werden die Trauben von Menschen aufgefallen, die auf öffentlichen Plätzen mit ihren Smartphones und Tablets  rumsitzen und -stehen.

Das sind die öffentlichen Hotspots, an vielen Straßen und Plätzen wurden WLAN-Antennen angebracht, mit denen jeder ins Internet kann. Inzwischen gibt es auf der Insel über 700 Hotspots. Alles, was ihr braucht, um euch dort mit dem Internet zu verbinden, sind ein Smartphone und eine Internetkarte.

Die Internetkarten bekommt man direkt bei ETECSA oder an der Hotelrezeption, Touristen können leider keinen Account beantragen wie die Einheimischen. Aber mit der Karte können wir uns genauso in die WLANs rund um die Hotels und an den öffentlichen Hotspots einloggen. Für Hotels und die Hotspots gelten übrigens fast immer die gleichen Internetkarten.

Internetkarte heißt übrigens Tarjeta (“Tarrcheta”) de Internet, den Begriff Karte oder Card kennt man im Spanischen nicht!

Internetkarten kaufen

Internetkarte und SIM-Karten-Halter von ETECSA

Die Internetkarten bekommt man in allen offiziellen ETECSA-Filialen. Das kann aber manchmal problematisch sein, z.B. müsst ihr in Havanna manchmal nur 1-3 Stunden anstehen, um die Internetkarten zu bekommen. Und dann sind sie öfters auch ausverkauft.

Dann könnt ihr die Karten auch in den Hotels kaufen, an der Rezeption. Wenn ihr im Hotel logiert, dann bekommt ihr sie immer. In vielen Hotels wurde in letzter Zeit aber stark darauf geachtet, dass Karten nur an die Hotelgäste verkauft werden. Außerdem sind die gleichen Karten in den Hotels viel teuer.

Karten gibt es in verschiedenen Größen (aber nicht immer alle): 30 Minuten, 1 Stunde, 5 Stunden. Die Stunde kostet auf jeder Karte einen Dollar.

Was kostet das Internet in Kuba?

Der Preise für eine Stunde Internet liegt nun bei 1 Dollar pro Stunde. In älteren Reiseführern werdet ihr noch andere Preise lesen, aber die Preise sind in den letzten Jahren massiv gefallen. Und in Hotels kann die Karte, wie gesagt, teurer sein.

Wenn ihr nicht bei der ETECSA anstehen wollt und im Hotel keine Karte bekommt, dann bleibt euch nur noch die Kartenmafia 😉

Die Kartenmafia

“Es tut mit leid, mein Herr, aber wir haben keine WLAN-Karten” “Komm schon, kauf deine WLAN-Karte hier!” (Quelle: Palante)

Die Internetkarten werden auch von einer Kartenmafia auf der Straße angeboten. Wenn euch also jemand anspricht mit „Internet“ oder „WiFi“, dann will er euch eine Internetkarte verkaufen. Mit einem leichten Aufschlag natürlich, üblicherweise 1 Dollar. Mag sich für alle lohnen, die sich nicht anstellen wollen, legal ist es natürlich nicht.

Einloggen ins Internet

Wenn man also vom Problem der Kartenbeschaffung absieht, bekommen wir als Tourist einfach Zugang zum Internet. Für das Einloggen müssen keine Anpassungen auf dem Smartphone oder Laptop vorgenommen werden.

Solange ihr auf Kuba seid, solltet ihr das WLAN immer ausstellen, wenn ihr auf Kuba nicht im Internet seid. Denn ihr habt ja eh keinen Empfang und es kostet nur Strom.

Wie geht das Einloggen:

  1. WLAN anstellen.
  2. Mit dem Netzwerk WIFI_ETECSA verbinden.
  3. Daraufhin öffnet sich die Nauta-Login-Seite.
  4. Usuario/Login und Clave/Password eingeben.
  5. Emails laden, ausloggen.
  6. Immer aktiv ausloggen: Dazu müsst ihr im Browser die 1.1.1.1 eingeben, das führt zur Logout-Maske. Sonst tickt die Uhr weiter und die Karte ist leer!

Wer Facebook machen will, der muss natürlich länger eingeloggt bleiben und mehr ausgeben…

Wann solltet ihr ins Internet gehen

Das kubanische Internet ist immer noch nicht wirklich schnell. Außerdem gehen immer mehr Leute gleichzeitig ins Internet. Deshalb ist das Internet am schnellsten, wenn ihr euch morgens oder vormittags einloggt. Ab 15 oder 16 Uhr geht die Geschwindigkeit deutlich zurück bis zur Überlastung der WLAN-Knoten, so dass ihr euch nicht mehr einloggen könnt.

Bekannte Probleme

Starkregen & Serverausfall

Wenn es doll regnet, dann kann es übrigens auch sein, dass das Internet nicht geht, dann sind die Server aus Angst vor einem Wasserschaden ausgestellt.

Manchmal gibt es auch andere Gründe, warum die Server ausgefallen sind, d.h. wenn ihr dringende Emails losschicken müsst, dann tut das so schnell wie möglich. Ihr könnt euch nicht darauf verlassen, dass das Internet immer online ist. Manchmal ist es nur der eine WLAN-Hotspot, dann müsst ihr zu einem anderen Hotel oder Hotspot, aber manchmal ist auch die gesamte Infrastruktur ausgefallen.

Kartenengpässe

Gab es bis bisher fast nur die Plastik-Rubbelkarten aus China, auf denen man den Login-Code freirubbeln musste, kamen 2016 auch Papierkarten auf. Ich gehe mal davon aus, dass diese in Kuba hergestellt werden bzw. viel leichter importiert werden können. Allerdings scheint es trotzdem oft noch Kartenengpässe zu geben – manchmal gab es nämlich Internet, aber in der ganzen Stadt keine Karten mehr 😀

Problem Samsung-Phones

Viele Leute mit neueren Samsung-Geräten haben Probleme, sich mit dem mobilen Internet in Kuba zu verbinden. Wahrscheinlich liegt es an den Broadcom-Chips in diesen Telefonen, die aufgrund des Embargos in Kuba nicht arbeiten – so sagt es zumindest Samsung.

Solltet ihr also ein neues Samsung besitzen bzw. eins mit Broadcom-Chip, dann am besten ein altes Zweithandy mitnehmen, für alle Fälle.

Guthaben weg

Kubaner beim Surfen auf dem Umlauf des Habana Libre

Manchmal gibt es Probleme dem Guthaben auf den Karten. Bei mir war das Guthaben auf einmal verschwunden – ich hatte gerade eine 5-Stunden-Karte angefangen – und war mir sicher, die Karte wäre gehackt worden. Recherchen bei befreundeten kubanischen IT-Spezialisten führten zu nichts, d.h. üblicherweise sind die Karten sicher. Und siehe da, das Guthaben erschien später wieder. Also: wenn euch das auch passiert, Karte nicht wegschmeißen und später wieder nachschauen!

Skype, WhatsApp und das Nach-Hause-Telefonieren

Zuerst einmal: um nach Hause zu telefonieren und sich dabei nicht von Telekom und Co. in den Ruin treiben zu lassen, sind ein paar kurze Vorbereitungen nötig. Skype soll inzwischen funktionieren, die Kubaner benutzen aber stattdessen Imo (Anm.: Imo ist inzwischen gesperrt von Kuba aus). Am einfachsten ist es für die meisten, wenn ihr WhatsApp benutzt, das haben eure Freunde und Verwandten bestimmt schon installiert! Signal und Telegram funktionieren auch, wobei wir mit Signal des öfteren Qualitätsprobleme hatten.

Könnt ihr als Touristen mit eurem Vertrag ins Internet? Grundsätzlich ja…

Telekom

Nach einem Einwurf von Christian bin ich noch am Recherchieren, aber es scheint, dass die Preise für mobiles Internet in Kuba mit deutschen Providern inzwischen deutlich gesunken sind.

>> So, gerade ein Update von Telekom Hilft bekommen:

Will heißen: das mobile Internet ist sogar für Touristen, die es mal nutzen wollen, einigermaßen erschwinglich – solange ihr euch einen DayPass (Telekom) oder ähnliche Angebote holt. Spontan nutzen ist immer noch teurer, also dran denken: zuerst das Internetpaket kaufen!

Wie heißt es so schön? Grundsätzlich könnt ihr das mobile Internet benutzen! Das Problem ist allerdings, dass es unheimlich teuer ist. Die Telekom beispielsweise nimmt 0,49 Euro pro Tag und 0,79 Euro pro 50 KByte. Nur mal als Orientierung: nehmen wir mal den Fall, wir wollen dieses schöne Bildes nach Instagram übertragen. Das Bild ist 280 KB groß.

280 KB-Bild nach Instagram übertragen. Hier ist übrigens unser Insta-Channel: Cubanews.de

Die Übertragung von 280 KB (also ohne die Instagram-App überhaupt zu laden!) würde euch 5 Euro 23 Cent kosten. Plus kosten für den Overhead, die noch gar nicht eingerechnet sind.

Vodafone, im Vergleich, schlägt mit 1,18 Euro pro 50 KB zu Buche, so dass ihr für die reine Foto-Übertragung, bei schlappen 7,08 Euro seid – da macht Instagram Spaß 😀

Unsere Antwort lautet also: können wir als Touristen in Cuba ins mobile Internet? Grundsätzlich ja, aber das kostet ein Schweinegeld!!!

Deshalb gilt für uns Touristen weiterhin: Hotspots suchen und von dort ins WLAN gehen, eine Anleitung findet ihr hier!

Vodafone

So, eine kleine Recherche zum Thema Vodafone führt zum Ergebnis, dass man sich mit dem Vodafone-Mobiltarif weiterhin in den Ruin surft. Ein Reisepaket Data für die Ländergruppe 3 schlägt für 10 MByte mit 29,99 Euro zu buche, das ist 50 mal teurer als bei der Telekom…
Damit könnt ihr etwa 40 Bilder nach Instagram übertragen –  pro Bild knapp einen Euro – da will wohl jemand mit Touristen Geld machen!!!

Fonic

Stellvertretend für Billiganbieter habe ich mal geschaut, was das mobile Internet in Kuba bei Fonic kostet (da habe ich einen Vertrag) und das ist dann noch mal eine ganz andere Dimension, da liegt ihr bei 1,20 Euro für 100 KByte – und somit bei 3,60 Euro für das Instagrambild.

Lidl-Connect

Ist ja in Deutschland auch noch verbreitet, gehört zu Vodafone und ist trotzdem noch leicht billiger als das original Vodafone. Ok, hilft auch nicht, denn ihr müsst immer noch tief in die Tasche greifen, Internet in der “Welt 2“-Option kostet 0,99€ pro 50 kB, d.h. unser Beispielbild schlägt mit knapp 6 Euro zu Buche, da macht Instagram keinen Spaß!!!

O2 – der dritte große Anbieter

Nicht unterschlagen möchte ich euch natürlich O2! Die Telefonica-Tochter schlägt mit sage und schreibe 4,99€ pro 50 kB am heftigsten zu. Unser Beispielbild läge damit bei 30,- Euro, ausgeschrieben dreißig Euro!!! Da lohnt es sich dann, doch mal während des Urlaubs aufs Internet zu verzichten 😉

Eigene SIM-Karte für Touristen

Cubacel Tur

SIM-Karte für Touristen

Für die meisten genau das richtige ist Cubacel Tur, eine temporäre SIM-Karte zum Surfen im kubanischen Internet. Die Karte kann im Terminal 3 am Flughafen bei CubaTur gekauft werden oder in allen ETECSA-Filialen. Der Schalter befindet sich übrigens vor der Einreisekontrolle, unscheinbar mit Cubatur gekennzeichnet (danke an Jakob für diesen Tipp!).

Was ihr für $25 bekommt.

  • 1 GByte Internet
  • 20 Minuten telefonieren (national und international)
  • 20 SMS (national und international)

Die temporäre SIM-Karte ist 30 Tage lang gültig, was für die meisten Touristen genug sein dürfte. Eine Anleitung zum Aktivieren findet ihr hier bei Cubacel.

Zusätzliches Datenvolumen könnt ihr auch kaufen:

  • $7 für 600 MB
  • $10 für 1 GB
  • $20 für 2.5 GB
  • $30 für 4 GB.

SIM-Karte aktivieren

Das Aktivieren der SIM Karte und des Starterpakets funktionierte binnen weniger Minuten (sagt Jakob 😉 ). Eine Anleitung gibt es in spanisch und englisch.

Saldo anzeigen lassen

Mit Anruf an *223*887# kann man sich den Restsaldo von Internet, Telefon und SMS jederzeit anzeigen lassen. Damit wisst ihr also immer, wann ihr nachladen müsst (nochmal: lieben Dank an Jakob für diese Tipps).

Eigene Telefonnummer

Marcel und Lutz haben kommentiert, dass es eigene Telefonnummern inzwischen auch zu fairen Bedingungen für Touristen gibt. Wenn ihr also viel Internet machen wollt oder müsst, seid ihr mit 30 Dollar dabei und bekommt eine eigene kubanische Telefonnummer. 10 Dollar sind dabei Guthaben. Die restliche Aufladung kostet euch genausoviel wie es die Kubaner kostet (s.o.).

Kaufen könnt ihr die Karte im Etecsa-Shop (evtl. braucht ihr Hilfe von Spanischsprachigen). Aufladen könnt ihr über das Internet, z.B. bei Fonoma.

Was ihr mitbringen müsst: euren Reisepass.

Man will schon wissen, wer sich da eine SIM-Karte holt, also Reisepass nicht vergessen, der wird kopiert, registriert etc., bevor ihr die Karte bekommt.

Zuschneiden der SIM-Karten nötig?

Die SIM-Karten sind in der klassischen Größe, werden euch entweder bei Etecsa oder in jedem Handyshop zurechtgeschnitten. Wie Lutz unten anmerkt, kann das Zurechtschneiden auch schief gehen, dann muss man eine Ersatzkarte für 3 Dollar bezahlen – also alles im Rahmen.

Ist eine kubanische SIM-Karte sinnvoll?

Ob es sinnvoll ist, eine eigene kubanische SIM-Karte zu kaufen, müsst ihr natürlich abwägen. Wenn ihr nicht so dringend auf das Internet angewiesen seid, dann reichen euch wahrscheinlich auch die Hotel- und Straßen-Hotspots. Mal die Mails checken und kurz Facebook machen ist dort definitiv ok.

Was ihr auch berücksichtigen müsst: neben dem riesigen Aufwand (s. nächster Absatz) kann es schon mal 4 Tage dauern, bis euer Internet dann auch wirklich freigeschaltet ist!

Pakete aktivieren

Emilio hat uns einen Link zu einem Video geschickt, in dem genau erklärt wird, wie das mit dem Aufladen der Pakete geht (Details ab Minute 4:41) – das Video ist in Englisch:

In der Kurzzusammenfassung, man mit *133# und diesen Menüpunkten ein Paket aktivieren:

1-Datos,
3-Paquetes,
X-deinPaket

Und hier noch sein App-Tipp! Mit dieser App könnt ihr den Datenverbrauch abfragen (Android/Spanisch): UtilEs

Etecsa-Shops

Nun bekommen wir alles was unser Internet-Herz begehrt, im Etecsa-Shop, dem Shop der kubanischen Telefongesellschaft, also quasi der Telekom-Shop. Leider hat aber alles seinen Preis, nicht im Sinne von Kosten, aber im Sinne von Anstehen: eine bis zwei Stunden könnt ihr zuminest in Havanna schon mal einplanen, bevor ihr an einen Schalter kommt – kann auch weniger sein, aber manchmal eben auch mehr. Dann wird euer Reisepass gecheckt, Formulare ausgefüllt, alles kopiert und insgesamt recht aufwändig die Bürokratie gefüttert, ein riesiger Aufwand!

Deswegen kaufen viele Touristen ihre Internetkarten auch auf der Straße, da sind sie zwar doppelt so teuer und man kann nicht reklamieren, aber dafür sparen sie sich wertvolle Urlaubszeit.

App-Store und Playstore vom Embargo betroffen!

Wenn ihr allerdings Apps in Kuba nachladen wollt, dann macht euch Herr Trump – und jetzt Herr Biden – einen Strich durch die Rechnung: mit meinen Telefonen konnte ich weder den Apple App-Store noch den Google Playstore öffnen. Ich habe mich dann bei Google mit dem FDroid Appstore beholfen, den ich glücklicherweise noch auf dem Handy habe, der ging.

Sonst hilft es: wenn ihr eine App dringend benötigt, findet ihr oft das Downloadfile auf der Seite des Herstellers zum Direktdownload.

Mehr Internet-Hotspots

“Opa, zum Glück haben sie keine WLAN-Zone am Malecón aufgemacht, so dass man hier noch Sitzplätze findet!”

Auch an der Front tut sich was: es werden kontinuierlich mehr WLAN-Hotspots im ganzen Land eröffnet, so dass die einzelnen Hotspots nicht mehr so überlastet sind. Aktuell gibt es zwischen 800 und 900 und es werden ständig mehr. Das ist klar, denn mit dem Ausbau der DSL-Infrastruktur ergeben sich auch mehr Möglichkeiten, Hotspots einzurichten.

Kleine Anmerkung am Rande: es gibt inzwischen um die Hotspots eine regelrechte Infrastruktur, Getränkeverkauf, gerüchteweise sogar Toiletten 😉

Hier findet ihr eine Übersicht über alle Hotspots auf der Webseite von ETECSA.

Die Qualität des mobilen Internets

Wie zu erwarten, ist aller Anfang schwer: alles muss erstmal austariert werden, viele Leute versuchen gleichzeitig, aufs Internet zuzugreifen etc. Aber grundsätzlich kann man sagen: die Qualität ist passabel. Meine Frau beispielsweise telefoniert immer über IMO oder WhatsApp mit meinem Vater, das klappt nun auch aus seiner Wohnung in Havanna-Vedado heraus sehr gut. Für eine professionelle Nutzung reicht die Geschwindigkeit allerdings noch nicht, ich musste schon recht lange auf meine Emails warten, Seiten laden auch etwas langsam. Für eine touristische Nutzung – und die sollte man ja im Urlaub eigentlich nur machen – ist es allerdings genug: wir konnten Instagram-Stories posten, Facebook-Posts gingen auch.

Etwas weiter vom Zentrum, ja von Havanna entfernt, soll die Qualität allerdings nicht so toll sein, aber auch nicht in Centro Habana beispielsweise.

In den Cayos (Cayo Santa Maria) war das Internet überraschend schnell, ich gehe mal davon aus, die meisten Touristen dort haben kein Internet gemacht.

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass das mobile Internet schneller ist als die WLAN-Zugangspunkte, zumindest dann, wenn viele Leute gleichzeitig vor Ort sind und Internet machen.

Lebensretter-Tipps für das kubanische Internet

  • Nicht auf das Internet verlassen! Manchmal gibt es kein Internet. Wenn ihr ein Bewerbungsgespräch habt oder etwas anderes wichtiges, auf jeden Fall bis nach dem Urlaub verschieben! Und die lieben Verwandten informieren, dass ihr nicht oder nicht sofort nach der Landung anruft.
  • Im Vorhinein recherchieren! Alles, was ihr im Vorhinein schon wisst, dass ihr es braucht – TripAdvisor Restaurantliste oder Sehenswürdigkeiten beispielsweise – von zu Hause recherchieren und ausgedruckt oder offline mitnehmen.
  • WLAN-Hotspots im Vorhinein recherchieren! In Havanna kein Problem, aber in der Provinz schon schwieriger: wo sind die WLAN-Zugangspunkte? Äußeres Erkennungszeichen: dort sitzen viele Leute und schauen auf ihr Smartphone.
  • Emails offline lesen! Sinnvolles Prozedere: Emails runterladen, Verbindung zum WLAN kappen, lesen, antworten, in den Postausgang, wieder verbinden und senden. Spart massiv Geld.
  • Fotos und Videos offline editieren! Schaut euch an, ob eure Apps auch offline funktionieren, dann spart ihr Geld beim Editieren.
  • Nicht vergessen, sich auszuloggen! Klassischer Fehler: immer die Verbindung kappen, sonst zählt die Karte euer Guthaben u.U. bis zum Ende runter.
  • Batterie schonen! Urlaub ist nicht zu Hause, d.h. schaut, dass das Telefon immer schön geladen ist, sonst wird es nix mit den Fotos! Passende Stecker sind essentiell, Power Banks auch.
  • Ausrüstung schonen! Was kaputt ist, kann in Kuba nicht unbedingt ersetzt werden. Kein Mediamarkt oder Amazon hat neue Geräte oder Ersatzteile!
  • Die Locals um Hilfe fragen! Ohne Google müssen wir wieder mit Menschen reden und fragen, wo es langgeht – sowohl, wenn ihr zu Sehenswürdigkeiten wollt als auch, wenn ihr Probleme habt z.B. mit dem Smartphone.

Berichtet mir doch eure Erfahrungen, ich update den Artikel dann!

Hotspot an der Rampa

Die Situation der Kubaner: Mobiles Internet seit Nikolaus 2018

Seit dem 6. Dezember 2018 gibt es in Kuba großflächig mobiles Internet für jeden in Kuba. Natürlich nicht für jeden aber für jeden, der es sich leisten kann. Zuerst wurde das Internet in den Ballungsräumen ausgerollt, Ziel ist es aber, die gesamte Insel zu versorgen.

Die Dichte der Sendemasten variiert und konzentriert sich aktuell auf die Ballungszentren bzw. Touristengebiete. Momentan erreicht die Abdeckung Kubas etwa 85%, LTE wurde sogar auch schon in Havanna und Varadero gesichtet.

Die Preise für das Internet

Die Preise sind moderat und entsprechen ungefähr denen, die wir hier für Prepaid-Internet zahlen, 1 Gigabyte kostet demnach 10 Dollar. Im Vergleich zum (offiziellen) Durchschnittslohn von ca. 30-40 Dollar ist das natürlich viel, was die Leute inoffiziell verdienen steht dabei natürlich auf einem anderen Blatt. Preissenkungen für die Mobilpakete sind übrigens bis Ende des Jahres geplant.

Und inzwischen dürfte es deshalb auch schon über 6 Millionen Cubaneros geben, die mobiles Internet haben.

Havanna und Varadero 4G-Testgebiete

Kuba überspringt dabei die alten Technologien und fängt gleich mit modernen Sendemasten und Übertragungstechnologien an. Die existierenden Sendemasten sind vom 3G-Standard, jetzt werden bereits die 4G-Netze ausgerollt, 4G entspricht etwa LTE (wer es genau wissen will, was die Unterschiede zwischen 4G und LTE sind, findet hier Hilfe)

Alle anderen Regionen bleiben erstmal 3G, also das, was ich fast überall in Berlin auch habe 😀

Warum Havanna und Varadero

52 Prozent des Datenverkehrs werden von lediglich 7 Prozent der Nutzer verursacht und das vor allem in den Ballungszentren. Die neue Infrastruktur mit 4G soll vor allem dort Abhilfe schaffen, da es durch die starke Nutzung zu Leistungseinbußen kommt.

Weitere Änderungen in der Internetpolitik

Was bedeutet das für die Kubaner

Tja, ein Dollar ist für Kubaner immer noch ein hoher Preis. Wer keine Verwandten im Ausland hat, mit Touristen arbeitet oder selbstständig ist, wird sich das Internet weiterhin nicht leisten können. Nichts desto trotz: eine Reduzierung von 1,50 auf 1 Dollar ist doch schon deutlich und überrascht mich angesichts der aktuellen Wirtschaftsprobleme.

Hotels ans Netz

Viele Hotels haben schon heute Internet, bis 2019 sollen aber nun alle Hotels mit WLAN ausgestattet sein. Das macht es für uns Touristen natürlich angenehmer und einfacher – obwohl ihr im Urlaub auch mal auf Internet verzichten könntet 😉

Privathaushalte ans Netz

Aber es gibt auch noch andere Änderungen für die Kubaner. Zuerst einmal werden Privathaushalte mit DSL ans Internet angeschlossen. Bekamen bisher nur Ausländer und Angehörige bestimmter Institutionen (z.B. der Uni) einen Mailzugang oder Internetanschluss von zu Hause, werden nun aktuell ca. 50.000 Privatanschlüsse freigeschaltet, die ersten sind schon am Netz. Billig ist das neue Internet nicht, aber immerhin, ein Anfang ist gemacht, so dass die Kubaner in der Normalität des 21. Jahrhunderts ankommen.

Mobiler Internet-Zugang

Auch beim mobilen Zugang tut sich was, inzwischen gibt es mobiles Internet. Zwar nicht schnell, aber doch konstant – wie die Witze bestätigen, die ich von meinen Verwandten immer wieder über WhatsApp gesendet bekomme 😀 Bis wir Touristen das mobile Internet nutzen können, vergeht aber noch Zeit.

Aktuell gibt es bereits flächendeckend in Havanna 3G-Abdeckung, der Rest des Landes ist zu 50 Prozent abgedeckt. Damit kann man aktuell als Kubaner mobil Emails checken. Der Ausbau auf 4G wird schon im Norden Havannas und in Varadero getestet, da passiert dann 2019 mehr, vor allem auf Zentren des Tourismus, Havanna und die Provinzhauptstädte wird der Fokus gelegt.

Abrechnung für die Kubaner

Die Kubaner müssen keine Internetkarten mehr kaufen, seit einiger Zeit können sie ein Konto bei Nauta beantragen und die Abrechnung erfolgt dann über ebenjenes Konto. Das Geld wird in den ETECSA-Filialen aufgebucht oder im Internet – so schaltet man natürlich sehr schön den Schwarzmarkt für Karten aus und erspart den Leuten lange Warteschlangen. Weiter so!

Der aktuelle Stand der Internetdurchdringung

Die Granma berichtete im Oktober über den aktuellen Stand der Internetdurchdringung. Damit haben hat mehr als die Hälfte der Kubaner zumindest gelegentlich Zugang zum Internet. Es tut sich also was und bald können wir ohne Hindernisse unsere Urlaubsbilder auf Instagram hochladen 😉

Die Zahlen (Stand August 2018) inkl. Übersetzung aus dem Google-Deutsch und Kommentaren:

  • Mehr als 5,9 Millionen Nutzer mit Internetzugang (wie auch immer das ermittelt wurde, denn es geht ja über die Nutzung per Internetkarte).
  • Mehr als 1.827.000 Nauta-Konten (also nicht über Internetkarte, sondern über eigenen Login).
  • Mehr als 2.838.000 öffentliche Nauta Postdienste (was immer die Granma damit auch meint, vielleicht Emails???).
  • 51.728 Nauta Heim Dienstleistungen im Land (also Internetanschluss zu Hause).
  • 32.143 Datenverbindungen für die Konnektivität der Entitäten (klingt nach Science Fiction, ich kann euch nicht sagen, was das heißt).
  • 710 neue 3G-Standorte wurden eingerichtet, die 65,8 % der Bevölkerung abdecken (also 65,8% der Bevölkerung können nun mindestens mit 3G mobil surfen).
  • 755 öffentliche WIFI-Standorte von ETECSA
  • 211 Navigationsräume (von dort könnt ihr Raumschiffe steuern… Spaß beiseite, das sind Internetcafés der ETECSA)
  • 936 aktive Geldautomaten in 68 Gemeinden (ja, auch die benötigen Internet. 2012 war in Viñales übrigens noch kein Geldautomat – und wir natürlich ohne Bargeld 😉 )
  • 4 Multifunktions-Automaten für Devisenwechsel (die Idee ist gut, aber 4 Stück? Wo sind die denn?)
  • 7 Automaten mit der Möglichkeit der Einzahlung (huihuihui… 7 Stück!)

Berichtet mir doch eure Erfahrungen, ich update den Artikel dann!

Videos mit Googles Hilfe

Google hat ja schon länger mit Kuba zusammengearbeitet (fragt mich nicht, wie die das mit dem Embargo hinkriegen, aber die wissen ja ganz genau, wie man Steuern vermeidet. Da wissen sie sicher auch, wie man Embargos vermeidet…) und nun wird diese Zusammenarbeit ausgebaut. Grundsätzlich geht es um schnelleres Internet für die Kubaner, bei dem Google an mehreren Stellen hilfreich sein, kann, z.B. durch die schnellere Bereitstellung von Videos.

Neue Apps folgen auf dem Fuße

Quelle: Cubaheute.de

Neue Möglichkeiten schaffen auch Chancen für neue Ideen. So berichtete Cubaheute neulich über die neuen Apps, die das mobile Internet nutzen. Alle diese Apps haben sich auf die Fahnen geschrieben, besonders schonend mit dem Internettraffic umzugehen, um die Nutzer nicht mit zusätzlichen Kosten zu belasten:

  • Habana Trans – der Busplan online: Überblick über die Buslinien und die Routen der Sammeltaxis: durch die vielen Änderungen und auch fehlenden Aushänge weiß kaum einer – selbst die Kubaner nicht – wo es inzwischen lang geht. Die App Habana Trans will dort Abhilfe schaffen.
  • Bajanda – Uber auf kubanisch: Mitfahrgelegenheiten per App finden, das verspricht Bajanda, eine Art Uber auf kubanisch. Das Angebot an Fahrern soll schon so gut sein, dass man in Havanna schnell von Ort zu Ort kommt.
  • Sube – Uber mit Fahrpreisauktion: im Gegensatz zu Bajanda bietet der Fahrgast einen Preis und, wenn es passt, findet er auch einen Fahrer. Gegen Missbrauch erfolgt die Überprüfung, ob es der richtige Fahrer ist, über das Scannen eines QR-Codes.

Dann habe ich noch eine andere App gefunden, CubaMessenger, die eine Alternative zum WhatsApp Chat oder dem Facebook Messenger ist. Über DondeHay hatte ich ja auch schon berichtet, der App zum Auffinden von Produkten in Läden.

Mobiles Bezahlen in Kuba

Während hier die Kreditkarte immer noch schief angeschaut wird, bereitet sich Cuba auf die Bezahlung per Mobiltelefon vor. Durch die fast flächendeckende Abdeckung des Landes durchaus eine Option. Man wird zwar nicht gleich so weit gehen wie in China – dort ist Bargeld fast schon ausgestorben – aber Präsident Diaz-Canel hat die Digitalisierung des Landes zur Chefsache erklärt.

Mobiles Bezahlen hat für Kuba tatsächlich einige große Vorteile:

  • Das Bargeld ist nicht wirklich fälschungssicher.
  • Es ist nicht immer genug Bargeld vorhanden, manchmal sind sogar die Bankautomaten leer.
  • Digitales Geld lässt sich leichter verfolgen, so dass die Korruption und Steuerhinterziehung eingeschränkt werden kann.
  • Geld aus dem Ausland wird aktuell überwiegend als Handyguthaben aufgebucht und kann kaum zum Bezahlen genutzt werden.

Bargeldlos bezahlen mit EnZona

Die App EnZona, die für das bargeldlose Bezahlen genutzt wird, ist seit Juli auch schon aus dem Betatest heraus und gut gestartet mit 2.000 Usern in den ersten Wochen und 11.000 Transaktionen. Weitere Apps stehen schon in den Startlöchern.

Blockierte Seiten in Kuba

Vielleicht auch noch interessant: die meisten Seiten sind frei erreichbar, aber es gibt natürlich auch einige, die blockiert sind (41, um genau zu sein). Hier mal eine Grafik, welche Formen von Seiten blockiert sind:

Instagram ja, TikTok nein

Während die US-Netzwerke wie TikTok, YouTube oder Twitch in Kuba funktionieren, ist TikTok unerwarteterweise gesperrt. Hat mich verwundert, ist TikTok doch eine chinesische Firma. Nun ja, konnte mir auch keiner erklären, warum das so ist.

Fazit: mobiles Internet kommt auch in Kuba an, sogar für Touristen

Nun ist es so weit, dass wir direkt aus Habana Vieja unsere Instagram-Fotos hochladen oder unseren Facebook-Status updaten können. Vielleicht nicht ganz so einfach und so schnell wie in Deutschland, aber wer in Deutschland eine SIM-Karte kauft, der hat auch Spaß. Einfach ist anders…

Das heißt für uns: lasst das Handy im Hotel oder der Casa, konzentriert euch auf die Schönheiten Kubas und lasst euch durch die Technik nicht ablenken, Kuba ist kein digital detox mehr!

Und für alle Kuba-Romantiker:
Aber die Frage ist doch: muss denn Internet im Urlaub sein? Für die Kubaner war es ja schon ärgerlich, dass internetmäßig nix ging und da verstehe ich auch die Freude, endlich Facebook zu haben. Aber für uns als Touristen ist doch die große Frage: wollen wir ein paar schöne Wochen auf Kuba genießen oder lieber auf Teufel komm raus rumsurfen? Können wir die Bilder nicht nach dem Urlaub auf Facebook raufladen?! Naja, als alter Sack verstehe sowas dann eben nicht mehr… 😉

Habt Spaß in Kuba, mit oder ohne Smartphone,
Saludos,
Euer Dietmar

Kommentare anzeigen (26)

  • Hallo ihr Lieben :)

    Aber es gibt doch bei der Telekom besondere "Pakete" die man buchen kann, oder? Dies müsste auch für Kuba funktionieren?

    Viele Grüße Julia

    • Hallo Julia,

      Cuba ist Ländergruppe 3, wenn du so ein Paket kaufst, (z.B. den DayPass S), dann hast du Internet. 50 MByte sind jetzt nicht die Welt, aber es geht halt schon was. Es gibt ja dann auch noch die größeren Pakete, da musst du schauen, wieviel Internet du wirklich brauchst.

      Bei anderen Anbietern dürfte das ähnlich funktionieren, da hab ich nicht extra nachgefragt :)

      //Edit: also Telekom ist billig, alle anderen teuer - Stand 2019!

      Saludos,
      Dietmar

  • Hey Dietmar, bevor sich der Satz "mobiles Internet ja, aber nicht für Touristen" herumspricht und in tausend Facebook-Gruppen wieder mit Halbwissen verunsichert wird, bitte gleich korrigieren...: JEDER Tourist kann sich in jeder ETECSA-Filiale unkompliziert und ohne Probleme eine kubanische SIM-Karte kaufen und damit das mobile Netz für die oben beschriebenen Tarife nutzen. Roaming ist damit nicht mehr nötig. Kostenpunkt: 40 CUC, inkl. 10 CUC Startguthaben. Einzige Voraussetzung: gültiger Reisepass.

    • Dank dir, Marcel, das werde ich gleich mal updaten - billig ist das zwar auch nicht, aber damit hat man zumindest einen akzeptablen Zugang!
      Saludos,
      Dietmar

    • Kostenpunkt: 40 CUC, inkl. 10 CUC Startguthaben. Einzige Voraussetzung: gültiger Reisepass.

      Und danach die Paquetes de Datos mit den normalen Kosten wie von ETECSA angeboten.

      Habe von einer Freundin eine vor Jahren eine kubanische SIM-Karte bekommen, muss man so glaube ich einmal innerhalb von 330 Tagen benutzen, bei jeder Aufladung wird die Gültigkeit erneut verlängert, telefonieren, SMS und mobiles Internet, alles möglich, funktioniert recht gut, etwas Spanisch Kenntnisse sind von Vorteil.
      Also mindestens alle 11 Monate eine Reise nach Kuba, wenn man so lange abwarten kann.
      Saludos

      • Ah ja, genau, die muss man regelmäßig erneuern, aber ist ja hier auch so.
        Und genau: mindestens alle 11 Monate nach Cuba reisen, das ist erste Bürgerpflicht :D
        Saludos,
        Dietmar

    • Leider habe ich diesbezüglich ein blaues Wunder erleben dürfen. Nachdem ich die SIM-Karte online bei https://www.recargasacuba.com/linea-cubacel-sim-y-telefono bestellt und einen Abholort vereinbart habe (im Telekommunikationsmuseum der Etecsa in Havanna), wurde mir vor Ort nach korrekter Übermittlung des Abholcodes eine Ausgabe der SIM-Karte verweigert! Die Begründung war schwammig, die Karte wäre nur für Kubaner gedacht. Auf Grund mangelhafter Spanischkenntnisse konnte ich das nicht wirklich bis zum Ende durchstreiten. Es bleibt eine der vielen Negativerfahrungen mit ETECSA und deckt das Bild eines üblen Vereins, der in seinen Formalien erstickt und in dem die eine Hand nicht weiß, was die andere tut weil man sich in seiner Monopolstellung faul ausruhen kann.

      Dass dieser "Verein" Preise in einer Währung formuliert, die offiziell von Kubanern als Lohn nicht vereinnahmt werden kann, steht auf einem ganz anderen Blatt und zeigt auf, dass es im Wesentlichen um wesensfremde Devisenbeschaffung für den Staat geht und die Preise von der eigentlichen Leistung entkoppelt sind. Wer mit Kubanern telefonieren will, muss 1. selbst viel Geld für die eigene Rechnung aufwenden und 2. Sorge dafür tragen, dass die eigenen Freunde Guthaben auf ihrem Account haben.

      • Hallo Auggie,
        ich denke mal, da wollte einer die Hand aufhalten und ein bisschen "Trinkgeld" einkassieren. Offiziell sollte es ja gehen, aber wie das in Cuba manchmal so ist...
        Ich denke, für die meisten ist es besser, einfach die deutsche Karte zu benutzen, da spart man sich einigen Stress.
        Saludos, Dietmar

  • Hallo Marcel,

    Sind ab 17.5 in Kuba. Sind das Micro Sim Karten oder schon nano Sim Karten die es da zum kaufen gibt?

    Oder braucht man ein älteres Handy?

    Seit wann ist das möglich?

    • Hallo Mario,
      wenn Marcel hier nicht antwortet, geh mal zu Cubaheute.de, seinem Blog. Soviel ich weiß, bekommst du auch Nano Sims. Und wenn sie doch größer sind, dann gehst du in einen der privaten Telefonshops, die schneiden die kleiner.
      Seit wann die Preise für die Touristen-Sims gefallen sind, weiß ich nicht. Ich hatte auch im Kopf, dass wir als Ausländer mehr zahlen müssen.
      Saludos, Dietmar

      • Um für alle hier nochmal die Antwort zu liefern: Die SIM-Karte wird dir zuerst in der "klassischen" Größe (Standard-SIM) angeboten, kann aber auf Wunsch & umsonst bei ETECSA auf Micro- bzw. Nano-Format zurechtgeschnitten werden, so dass sie in jedem Fall passt. Das macht ansonsten aber auch jeder Handyladen für kleines Geld, falls man es beim Erwerb in der Filiale vergessen haben sollte.

  • Habe dann im März meine SIM bei ETECSA gegen eine NANO zurechtschneiden lassen, haben dort aber gleich gesagt das es manchmal nicht funktioniert, dann ist ein Umtausch für eine Neue (Gebühren CUC 3) möglich.
    Bei mir hatte das zurechtschneiden funktioniert, leider nur bis zu den Abendstunden, danach ein Wackelkontakt, das heißt Nano aus dem Handy rausnehmen und wieder hinein, danach Funktion nur zu 20%, mal ging schon nach dem reinlegen nichts oder nach einer gewissen Zeit war keine Verbindung mehr vorhanden.
    Also erneut nach ETECSA, Umtausch und danach keine Probleme mehr gehabt.

    Da die Nummer nicht auf meinem Namen läuft, musste ich immer noch meine Freundin mitschleppen, etwas blöd wegen dem Zeitabgleich, zum Glück wohnte sie von meinem Wohnort nicht allzu weit weg.

    • Hallo Lutz,
      dank dir für die Info! Ja, das mit dem Schneiden kann immer mal wieder in die Hose gehen. Gut, dass man nur 3 CUC für eine Ersatzkarte zahlt, das kann man ja verkraften - ok, der Aufwand, der bleibt natürlich.
      Saludos,
      Dietmar

  • Hallo Leute!
    Ich bin am Donnerstag aus Kuba zurückgekommen.
    Ich kann berichten, dass ich mit meinem Vertrag (Ich glaube Magenta Mobil M) einen Week-Pass L buchen konnte.
    Der enthält 1 GB für max. 7 Tage und kostet 29,95 Euro.

    Damit steht der mobilen Freiheit also nicht viel im Wege. Die 4G Anbindung in Havanna und Varadero waren auch ganz gut. Nur im Hotelzimmer fiel die Verbindung öfter auf GSM zurück. Teilweise musste man an bestimmten Stellen im Raum sitzen. Ansonsten war die Anbindung eigentlich problemlos.

    • Hallo Michael,
      danke für dein Feedback, das ist ja wirklich super - ich hab hier in Berlin kein 4G in meiner Wohnung, Cuba überholt uns langsam ;)
      Willkommen zurück,
      Dietmar

  • Hallo, war vor zwei Wochen in Havanna. SIM Karten für Touristen sind nicht zu kaufen, nur zu leihen. Mein Anbieter war mein Vermieter des Casa Particular und verlieh eine Karte mit 3 GB Volumen für 2 Wochen für 50 CUC plus 50 CUC Pfand, der bei Rückgabe der Karte erstattet wird. Das ist wesentlich besser als was man in Summe an öffentlichen Hotspots verbrät, und in Havanna und Varadero hat man LTE. Da es sich um private Karten handelt, ist die Anzahl sehr begrenzt. Deshalb vorher reservieren (mindestens 2 Wochen) per E-Mail auf spanisch (da helfen einschlägige Übersetzungsprogramme). Angabe, ob IPhone oder Adroid ist wichtig, da eine einmal benutzte Karte nur für das erstmals benutzte Betriebssystem danach funktioniert. Kontakt yanyca@nauta.cu

    • Hallo Ray,
      sorry, hatte deinen Kommentar übersehen, deshalb erst jetzt eine Antwort! Dieser private Weg geht natürlich auch, dann hat man keinen Stress mit dem Anstehen bei ETECSA und so. Natürlich macht der Besitzer der Karte dann ein Geschäft an dir - aber auf der anderen Seite: beide Seiten profitieren, als Tourist sparst du Zeit, als Kubaner verdienst du Geld ;)
      Saludos, Dietmar

  • Ich war im November 2019 in Kuba. SIM-Karte kann man im ETECSA Gebäude kaufen, kostet $ 30. Ich habe 2,5 GB um $ 20 dazugekauft. Nach dem Aktivieren der SIM-Karte kann man nur Internet pro Minute konsulieren und keine Pakete kaufen. Dafür musste ichdie ETECSA Website besuchen. Danach dauert es bis zu 10 Std. bis man ein SMS bekommt, dass Pakete aktiviert sind. Danach kann man mit *133# und diesen Menüpunkten ein Paket aktivieren: 1-Datos, 3-Paquetes, X-deinPaket
    In Havanna, Vinales, Trinidad war das Internet sehr gut, in Cienfuegos mittelmäßig.

    Auf dieser Youtube-Seite gibt es mehr Info: https://www.youtube.com/watch?v=37KxL4zY0Hs

    Hier gibt es eine App, mit der man Pakete kaufen kann und den Verbrauch abfragen kann: https://cubapk.com/store/cu.lestebang.utiletecsa

    • Hallo Emilio,
      danke für den Kommentar, werde die Preise etc. im Artikel anpassen und deine Hinweise hinzufügen!
      Saludos und einen guten Rutsch,
      Dietmar

  • Ich hoffe, ich darf hier auch eine Frage stellen. Ich fliege in wenigen Tagen für lange Zeit nach Havanna (in Kuba war ich in 13 Jahren schon 23mal) und habe erstmals einen Laptop dabei (bin ein ziemlicher Steinzeitmensch ohne mobile phone, iPad, iPhone oder sowas). Gibt es eine Möglichkeit, mit nauta einen Vertrag zu schließen oder ist man weiter darauf angewiesen, die "Rubbel"karten zu besorgen, um sich am Computer ins Internet einzuloggen?

    Und vielleicht hat jemand Erfahrung, ob gmx in Kuba zwischenzeitlich aufgerufen werden kann. Vor einigen Jahren habe ich das sowohl in einem Hotel als auch am Flughafen von Havanna versucht und bin gescheitert.

    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich hier in Deutschland mit keinem Anbieter mehr einen Vertrag habe, da ich in Deutschland keinen mehr benötige.

    Für Eure Antworten bin ich Euch sehr dankbar.

    Muchos saludos Margarete

    • Hallo Margarete,
      du kannst dir auch einen Nauta-Account zulegen, so wie ich das verstehe. Schau mal bei Cubacalls vorbei, dort gibt es diese Option:
      https://cubacalls.de/nauta/tarife/
      Gmx ging in letzter Zeit immer, also das heißt nicht, dass es sich nicht wieder ändert, diesmal von GMX-Seite (wegen der neuen Embargo-Schritte von Mr. Trump). Mein Tipp, wenn es nicht klappt: frag bei einem der Internet- und Telefonläden in Cuba nach, die haben da sicher einen Tipp für dich, wie du einen solchen Trump-Schmarrn umgehen kannst.
      Muchos Saludos, Dietmar

      PS: Du hast in Deutschland kein Handy? Du Glückliche :)

      • Hallo Dietmar,

        danke für Deine Nachricht.

        Ja, ich bin wirklich noch aus der Steinzeit (ehrlich gestanden, ich wollte auch keinen Laptop. Er wurde mir sozusagen aufgezwungen und ich wollte halt nicht ganz dumm dastehen. Mir waren Landkarten, Busfahrpläne und sowas für und in Kuba immer wichtiger). Allerdings habe ich mich jetzt daran gewöhnt und ich plane in Kuba auch ein paar Dinge, die das Internet unabdingbar machen.

        Deshalb ist Dein Hinweis immens wichtig für mich.

        Muchas gracias y saludos cordiales, Margarete

        • Hallo Margarete,
          ich denke, es wird etwas leichter in Cuba mit dem Internet, die Cubaner digitalisieren schnell. Insofern ist es schon gut, dass du einen Laptop mitnimmst. Und sonst bist du vielleicht aus der Steinzeit, hast aber definitiv ein stressfreieres Leben :)
          Liebe Grüße,
          Dietmar

  • Hallo. Bin seit 2 Wochen mit der Cubacel Tur SIM Karte unterwegs. Internet funktioniert damit bisher überall recht flott, auch auf dem Land und in abgelegenen Gebieten. Wifi mit den Etecsa Karten ist kein Vergleich, oft überlastet.

    Ganz wichtig: Abholschalter am Flughafen Havanna nicht verpassen; dieser ist VOR der Einreisekontrolle, unscheinbar mit Cubatur gekennzeichnet.

    Das Geld für die Etecsa Wifi Karten würde ich mir beim nächsten Mal sparen, stattdessen das Starterpaket von Cubacel Tur direkt zu hause online um 2,5 oder 4 GB upgraden.

    Das Aktivieren der SIM Karte und des Starterpakets funktionierte binnen weniger Minuten. Anleitung in spanisch und englisch. Mit Anruf an *223*887# kann ich den Restsaldo von Internet, Telefon und SMS jederzeit anzeigen.

    Zu Wifi Etecsa: mehrmals waren die 60 Minuten Guthaben aufgebraucht, obschon nur wenige Minuten genutzt.

  • Hallo. Ich bin seit 2 Wochen mit der Cubacel Tur SIM Karte unterwegs. Internet funktioniert damit bisher überall recht flott, auch auf dem Land und in abgelegenen Gebieten. Wifi mit den Etecsa Karten ist kein Vergleich, oft überlastet.

    Ganz wichtig: Abholschalter am Flughafen Havanna nicht verpassen; dieser ist VOR der Einreisekontrolle, unscheinbar mit Cubatur gekennzeichnet.

    Das Geld für die Etecsa Wifi Karten würde ich mir beim nächsten Mal sparen, stattdessen das Starterpaket von Cubacel Tur direkt zu hause online um 2,5 oder 4 GB upgraden.

    Das Aktivieren der SIM Karte und des Starterpakets funktionierte binnen weniger Minuten. Anleitung in spanisch und englisch. Mit Anruf an *223*887# kann ich den Restsaldo von Internet, Telefon und SMS jederzeit anzeigen.

    Zu Wifi Etecsa: mehrmals waren die 60 Minuten Guthaben aufgebraucht, obschon nur wenige Minuten genutzt.

    • Hallo Jakob,
      dank dir für deine Tipps, werde den Artikel gleich mal updaten!
      Zum magischen Verbrauch von Guthaben: ich hatte damals mal kubanische ITler gefragt, die wussten nix von Betrug oder ähnlichen Maschen. Das muss dann am misslungenen Logout liegen: Seite nicht richtig geladen, Daten nicht richtig übermittelt etc.
      Nochmal danke für die Tipps,
      Dietmar

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