Der Cuba Libre – einfach und lecker, dieser original kubanische Cocktail

Cuba Libre Original-Rezept - und ein bisschen über seine Geschichte!

Cuba Libre Original – Das Rezept für den klassischen kubanischen Cocktail 🥃

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Wer nach Cuba fährt, der kommt einfach nicht drumherum, einen guten Cuba Libre zu trinken, das simpelste Rezept: Cola, Rum und ein bisschen Limettensaft, eine Handvoll Eiswürfel und schon haltet ihr den einfachsten aller kubanischen Cocktails in den Händen.

Oder ihr trinkt ihn einfach am Malecón, mit einer Dose tuKola: ein bisschen Cola abtrinken und dann immer wieder mit Rum aufgefüllt, dann habt ihr die klassische Rum-Cola. Lecker ist beides, der Cocktail und die Straßenmischung 🙂 Egal, wo ihr ihn trinkt, Hauptsache er schmeckt und ihr könnt auf ein “Freies Cuba” trinken!

Der Cuba Libre – ein Cocktail?

Der Unterschied zwischen Rum-Cola und Cuba Libre ist die Limette, nur die macht die Rum-Cola zum Cocktail. Wir haben es also mit einem recht simplen Cocktail-Rezept zu tun, einem Highball (ein wenig Alkohol, viel Softdrink), der in der Literatur auch als langweilig beschrieben wird oder als ein Cocktail für Faule. Aber aufgrund der Verfügbarkeit seiner Zutaten und seiner einfachen Zubereitung – es gibt eigentlich überall preiswert Rum und Cola und jeder kann sie zusammenschütten – einer der am weitesten verbreiteten Mixdrinks überhaupt.

Auch in Bars ist der Cuba Libre trotz seiner Einfachheit weit verbreitet, er schafft es immerhin auf Platz 50 der beliebtesten Cocktails in den Top-Cocktailbars der Welt (Mojito Platz 10, Daiquiri Platz 5). Das wird auch den Barkeeper freuen, ist der Drink doch nichts Besonderes, aber gerade an einem stressigen Samstagabend schnell zubereitet!

Woher der Name kommt?

Der original Cuba Libre wurde um 1900 in Cuba erfunden, aber niemand kennt aber die genaue Geschichte. Barcardi und Havana Club verbreiten unterschiedliche Geschichten zur Entstehung des Cuba Libre– ist nicht verwunderlich, wenn wir uns die Situation der beiden Firmen anschauen (Bardardi hat sogar einen Havana Club auf dem US-Markt, der in Puerto Rico hergestellt ist!). Sehr wahrscheinlich ist aber, dass viele Leute den Cuba Libre erfunden haben, denn soooo kompliziert ist es ja nun nicht, einen Cuba zu mischen 😉 Wie es zum Namen „Cuba Libre“ gekommen ist, es dagegen nicht klar. Es gab wohl schon vor 1900 einen Drink mit dem Namen Cuba Libre, der aus braunem Zucker und Wasser bestand. Der Name wurde also einfach übernommen, um auf die Freiheit Cubas anzustoßen – und ihr müsst zugeben, dass es schöner ist, mit Rum anzustoßen als mit Zuckerwasser! Der Ausruf „Cuba Libre“ (Freies Cuba) war im kubanischen Unabhängigkeitskrieg  von Spanien verbreitet, damals gab es allerdings noch keine Coca-Cola (ab 1900 erst).

Die Verbreitung des Cuba Libre

Richtig populär wurde der Cuba Libre kurz nach 1900, als Coca-Cola anfing, Flaschen nach Cuba zu exportieren. Havanna war damals schon bekannt als eine der wenigen Warmwetterstädte, in der es weit verbreitet geeisten Drinks gab – das Eis wurde im 19. Jahrhundert noch mit Schiffen angeliefert. Dies kam der Verbreitung des Cuba Libre natürlich entgegen.

Gleichzeitig überdeckt die Cola im Drink auch den Geschmack von schlechtem Rum – also aufgepasst in Bars, ist das wirklich Havana Club in der Flasche? 😉 Alkohol war während dieser Zeit noch nicht so hochwertig, wie wir dies heute erwarten, sondern im Allgemeinen etwas sprittig. Da half die Cola natürlich.

Die Coca-Cola verhalf dem Cuba Libre auch während der Prohibition auch zu einer weiten Verbreitung, war der getrunkene Alkohol doch entweder selbst gebrannt oder schwarz aus Cuba importiert – und das war dann natürlich Rum, der importiert wurde.

Seinen weltweiten Durchbruch erzielte der Cuba Libre dann aber im Zweiten Weltkrieg, einerseits durch die Stationierung vieler US-Soldaten in der Karibik, die ihre Vorliebe für das Getränk mit zurück in die USA nahmen. Gleichzeitig waren in den USA Zucker und Zuckerbasisstoffe kriegsbedingt rationiert – allerdings nicht bei Coca Cola – und so gab es weitestgehend nur Rum (aus kubanischem Zuckerrohr) und Cola. Da lag das Mixen eines Cuba Libre natürlich nahe. Und aus den USA trat der Cuba Libre dann seinen Siegeszug um die ganze Welt an.

Das Original-Rezept für Cuba Libre

Nun ist der Cuba Libre ja nicht wirklich schwer zu mixen, aber es gibt ein Rezept der International Bartenders Association, das quasi die Norm ist. Natürlich gibt es viele Variationen – Zutaten, Art des Rums, Art der Cola – von denen ich weiter unten auch ein paar aufgeführt habe.

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Das Original Cuba Libre Rezept

Cola, Rum und Limette machen den einfachsten und einen der beliebtesten Cocktails der Welt.
Gericht Getränke
Küche Kuba
Keyword Cocktail
Vorbereitungszeit 2 Minuten
Zubereitungszeit 1 minute
Portionen 1
Kalorien 164kcal

Zutaten

  • 50 ml Weißer Rum (dreijähriger Rum)
  • 120 ml Cola
  • 10 ml frisch gepresster Limettensaft (ca. der Saft einer halben, kleinen Limette)

Anleitungen

  • Man nehme ein Collins-Glass (lang, gerade und sehr schlank) – das ist ein Glas, das auch für Mineralwasser verwendet wird. Im Zweifel taugt auch ein anderes hohes Glas!
  • Dann füllt man 2-3 Eiswürfel in das Glas.
  • Übergießt das Eis mit den 50 ml 3-jährigen Rum.
  • Aufgefüllt wird mit den 120 ml Cola und dem Limettensaft, kurz verrührt.
  • Zur Deko noch eine Limettenscheibe ans Glas und ein Strohhalm eingesteckt,
  • fertig ist der Cuba Libre.

Notizen

Um den Geschmack noch etwas aufzuwerten, sollte man die Limettenschalen vom Limettensaft behalten und vor der Cola eine der Limettenschalen in das Glas werfen (Bio-Limetten!) oder gleich als Erstes die Schalen ins Glas werfen und durcheinander rühren. Denn die Bitterstoffe der Limettenschale geben dem Cuba Libre mehr Eleganz.
Der Drink in dieser Mischung hat gute 150 Kalorien. Varianten mit Cola Light finde ich persönlich seltsam, sind aber für manche eine kalorienschonende Alternative 🙂

Warum 3-jähriger Rum?

Weißer Rum ist üblicherweise zwischen 3 und 4 Jahre alt und deutlich weniger ausgeprägt im Geschmack, deshalb eignet er sich gut zum Mixen und wird auch für andere Cocktail-Rezepte verwendet. Älterer, dunkler Rum wird gerne pur getrunken, da man den Geschmack dann eher genießen kann. Das ist auch preislich sinnvoll, kostet ein weißer Rum doch deutlich weniger als ein dunkler Genießer-Rum!

Varianten

Gerade, weil der Cuba Libre so einfach ist, hat er eine Menge an Variation auf den Plan gerufen, von der Art der Zubereitung bis zu unterschiedlichen Zutaten.

Das kubanische Rezept

In Cuba ist es ja, wie ihr sicherlich selbst schon erfahren habt, üblich, das Verhältnis von Rum zu Cola umzudrehen. Die Cola dient der Farbe, der Rum dem Geschmack. Dies hat sich aktuell noch etwas verschärft, da es schwerer ist an Cola zu kommen als an Rum.

Eine kleine Anmerkung noch für alle mit mitteleuropäischen Trinkgewohnheiten: die Kubaner trinken zwar stärker, aber auch langsamer. Das führt dann immer wieder zu spektakulären Abstürzen meiner deutschen Studenten, ich könnte euch da Geschichten erzählen… 😉

Die Cubata

Auch weit verbreitet und in Cuba auf fast jeder Cocktailkarte zu finden, ist die Cubata, die den weißen, dreijährigen Rum durch einen dunklen Rum ersetzt. Schmeckt mir persönlich sehr viel besser als der klassische Cuba Libre. In Spanien wird der Cuba Libre übrigens oft als Cubata bezeichnet, also genau schauen, welchen Rum man euch in Madrid oder Barcelona servieren möchte.

Bitterer Cuba Libre (Preparado)

Wie oben ja schon erwähnt, passt bitter gut zum süß der Coca-Cola. So verwendet Dave Wondrich immer noch ein paar Spritzer Angostura – ähnlich übrigens wie im kubanischen Mojito! – um den Geschmack des Cuba Libre zu verfeinern.

Um 1900 verwendete man ebenso noch einen Schuss Gin, der ja auch etwas bitter ist, um den Cuba Libre aufzuwerten.

In Venezuela – wo der Angostura herkommt – wird auch der Cuba libre preparado gereicht, ein Cuba Libre mit Gin und Angostura.

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Cuba Libre Preparado

Verfeinerter Cuba Libre mit einem Schuss Bitterness - aus der Heimat des Angostura, Venezuela
Gericht Getränke
Küche Venezuela
Keyword Cocktail
Vorbereitungszeit 2 Minuten
Zubereitungszeit 3 Minuten
Portionen 1
Kalorien 206kcal

Kochutensilien

  • Cocktail Shaker

Zutaten

  • 30 ml Limettensaft (Saft von ca. 1 1/2 Limetten)
  • 20 ml Gin
  • 60 ml Rum (dreijähriger Rum)
  • 2 Spritzer Angostura Bitters

Anleitungen

  • Shaker mit 1/3 Eiswürfeln füllen
  • Restliche Zutaten hinzugeben
  • Gut schütteln
  • Longdrink-Glas mit frischen Eiswürfeln füllen
  • Cocktail aus dem Shaker ins Glas abseihen
  • Mit Cola auffüllen
  • Longdrinkglas mit Limettenschnitz garnieren

Notizen

Der Cuba Libre Preparado wird im Gegensatz zum normalen Cuba Libre nicht einfach zusammengerührt, sondern wirklich geshaked.
Und nun kann sich keiner mehr beschweren, dass der Cuba Libre zu einfach ist und schon gar nicht, dass er kein Cocktail ist 😉

Prohibitions-Cuba Libre

Nicht vorenthalten wollte ich euch die Mischung, die H.L. Mencken für 1921 in den USA erwähnt: Die Coca-Cola wurde mit denaturiertem Alkohol getrunken, der aus Automobil-Radiatoren gewonnen wurde 😀

Der Cuba Libre heute

Embargo: Coca Cola vs. Kubanischer Rum

Das größte Problem heutzutage ist, dass es keinen echten Cuba Libre mehr gibt. Dafür gibt es mehrere Gründe: zuerst erstmal natürlich weil zur Zeit der Erfindung des Cuba Libre Coca-Cola eine braune, bittere Limonade war, die als Aufputscher noch echtes Cocain enthielt. Und so wird sie aus bestimmten Gründen ja heute nicht mehr hergestellt 😉

Der eigentliche Grund ist aber: wir haben heute in Cuba nicht mehr die echte Coca-Cola. Ihr werdet jetzt sagen: doch, ich habe echte Coca-Cola-Büchsen bekommen! Aber die werden aus Mexiko importiert! Aber: die Coca-Cola in Mexiko wird mit Zuckerrohr-Zucker hergestellt, die in den USA mit Weizensirup (in Europa übrigens Rübenzucker). Und auch in den USA können wir unseren Cuba Libre nicht im Original genießen, denn dort gibt es zwar Havana Club, aber der kommt aus Puerto Rico. Kubanischer Rum darf aufgrund des Embargos nicht in die USA eingeführt werden. Also: es gibt keinen Ort auf der Erde, auf dem normalerweise kubanischer Rum und US-Coca-Cola gleichzeitig existieren!

Frei versus unfrei

In Miami soll der Cuba Libre auch gern als Mentirita, kleine Lüge, bezeichnet werden. Denn aus Sicht der Miami-Cubaner ist Cuba halt nicht frei. Nun, ich war noch nicht dort und kann das nicht bestätigen, kann euch aber sagen: für die Cubaner auf Cuba ist der Cuba Libre die Freiheit von den USA, die sie beim Anstoßen feiern!!!

Fazit

Wie kann es sein, dass ein so unscheinbarer Drink – Cola, Rum und ein bisschen Limette – sich so unsterblich gemacht hat? Andere simple Highballs haben nicht einmal einen speziellen Namen (Gin Tonic, Wodka-O…) Aber das ist, glaube ich, dann auch das Geheimrezept, das den Cuba Libre so bekannt gemacht hat: er ist nämlich kein simpler Longdrink, sondern er erzählt mit jedem Zuprosten eine Geschichte, die von Cuba, der schönsten Karibikinsel, und die von Freiheit, erkämpft gegen fremde Unterdrücker.

Ganz abgesehen davon ist Cola eben auch über den ganzen Erdball verbreitet. Und in Ländern, die viel Rum und wenig Bier oder Wein haben, wie eben Cuba, der natürliche Mixpartner.

Was bleibt mir da noch zu sagen: stoßt bei eurem nächsten Cuba Libre auf mich an 🙂
Salud und Saludos 🥃
Euer Dietmar

Und hier noch: der größte Cuba Libre der Welt

2018 wurde im Hotel Habana Libre (nicht Cuba Libre!) der größte Cuba Libre der Welt gemixt – und anschließend verköstigt. Ein Glas mi 500 Litern Cuba Libre, na das gibt einen Kater 😉

 

Weitere kubanische Cocktails:

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Und hier noch für euch, da es so schee ist 🙂

Kommentare anzeigen (5)

  • Bei diesen leckeren Coctail Rezepten bekommt man gleich Lust auf Kuba, eine Cohiba Zigarre und einen leckeren Cuba Libre.
    Vielen Dank dafür!

    • Genau, solange das Wetter noch warm ist, fühlt sich das glatt ein bisschen wie Cuba an :)
      Saludos,
      Dietmar

  • Ach du liebe Zeit – beim Lesen des Artikels sind bei mir die schönsten Erinnerungen an meine vielen Reisen nach Kuba aufgekommen. Es gibt nichts entspannenderes als an einem Cuba Libre zu schlürfen und dabei einen Puro zu rauchen. Herzlichen Dank!

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