Kubanisches Nutella, einfach selbstgemacht
Heute hat meine Frau wieder eine kubanische Spezialität aus dem Hut gezaubert, Fanguito! Eine ganz einfach herzustellende Süßigkeit, die nur ein bisschen Zeit aber überhaupt keine Mühe erfordert. Fanguito (gesprochen ohne “u”) bedeutet sowas wie Schlämmchen, da die Konsistenz schlammartig ist – ihr kennt ja die Fango-Packungen, da ist der Begriff auch drin.
Was braucht man? Eine Dose süße Kondensmilch, einen Topf und Cracker, Cookies, Knäckebrot oder einfach einen Löffel. In Cuba wird das Fanguito oft auf Soda-Crackern gegessen, eine entfernte Verwandte der Tuck-Kekse.
Geschmacklich habt ihr am Ende eine Paste, die an weiche Karamellbonbons erinnert. Die könnt ihr dann löffeln, auf getoastetes Brot schmieren, mit Salzcrackern essen oder sogar als Topping oder Zwischenschicht für Kuchen verwenden. Natürlich passt das Fanguito im Sommer auch super zu Eis!
Und das tolle am Fanguito? Das kann sogar ich kochen 😉
Mitnehm-Ration für Arbeitseinsätze
Meine Frau hat immer noch in Erinnerung, wie sie als Schülerin für Arbeitseinsätze auf die Tomatenfelder musste und das Fanguito die praktische Nahrung für unterwegs war, denn es benötigt keine Kühlung – und gibt Energie. Dazu getoastetes Brot, das aufgrund der weggetoasteten Feuchtigkeit auch nicht verdirbt, fertig war die Mitnehm-Ration für Arbeitseinsätze.
Auch bei Studierenden war das Fanguito sehr beliebt – und überhaupt bei allen, die sich mehr oder weniger mit dem Bodega-Essen abfinden mussten und nicht viel Geld hatten. Denn die süße Kondensmilch gab es dort in den Siebzigern und Achtzigern häufig. In der Spezialperiode war süße Kondensmilch dann allerdings ein Luxusprodukt und somit auch das Fanguito.
Das „Rezept“, besser: die Zubereitung
Man nehme eine Dose süße Kondensmilch. Diese gibt es z.B. in der russischen Abteilung größerer Supermärkte. Einen Topf, am besten einen Dampfkochtopf. Und etwas zum Draufschmieren der Creme: getoastetes Toastbrot, Knäckebrot, Grisini, Salzcracker (hat was von Salzkaramell) und zur Not reicht auch ein Löffel oder der Finger 😉
Von der Kondensdose (es muss süße Kondensmilch sein, denn diese wird anders hergestellt als die bei uns übliche) das Etikett entfernen, viel Wasser in den Dampfkochtopf. Sobald der Topf unter Druck steht, 30 Minuten kochen lassen. Wenn ihr keinen Dampfkochtopf habt, dann einfach eine Stunde im normalen Topf kochen.
Bitte beachten: die Dose muss immer vollständig mit Wasser bedeckt sein, sonst ist nicht alles durchgekocht.
Nach dem Kochen abkühlen lassen und kosten. Lecker 😊
Bueon Provecho euch allen,
Euer Dietmar
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