Reisen ohne Technik: heute nicht mehr möglich
Liebe Kuba-Afficionados!
Wenn ihr nach Kuba fahrt, gibt es einige Dinge, ohne die ihr aufgeschmissen seid. Der heutige Artikel widmet der Technik und Elektronik, die ihr nicht vergessen solltet: Adapter für den Strom, Speicherchips, Apps, die ihr unbedingt installieren müsst etc. Denn in Kuba könnt ihr eigentlich nichts kaufen – Speicherchip vergessen? Das war’s dann mit den Urlaubsfotos!
Und wie immer bin ich auf eure Hilfe angewiesen: wenn ihr Anregungen und Vorschläge habt, wenn ich etwas vergessen habe, teilt eure Ideen – unter dem Artikel gibt es ein Kommentarfeld!
Oder stellt sich euch die Frage: sollte ich überhaupt ein Smartphone mitnehmen, ist ja schließlich Urlaub 😀
Telefon aka Smartphone 😉
Das Smartphone ist ja quasi eine körperliche Erweiterung von uns, deshalb hier einige Tipps, wie ihr damit gut über die Runden kommt:
- Wenn ihr unbedingt ein Smartphone mitnehmt, dann solltet ihr 2x drüber nachdenken, ob es das neuste iPhone sein sollte. Kuba ist ein sehr sicheres Land im Vergleich zu anderen Ländern der Region, aber ich würde auch nicht öffentlich in Berlin zu jeder Tages- und Nachtzeit und in jeder Gegend mit einem solchen Telefon herumlaufen. Und in Kuba kennt ihr die Gegend nicht, d.h. ihr wisst nicht, wo es überhaupt gefährlich ist. Normale Smartphones („normal“ im Sinne von Preis) sind nicht unbedingt das Problem – zumindest hält sich der Verlust eh in Grenzen, d.h. vielleicht nur euer Ersatzphone mitnehmen. Und abgesehen davon: das neue Smartphone muss nicht gestohlen werden, man kann es auch verlieren – fragt mich: mein erster Tag in Kuba überhaupt, das ganz neue Telefon, im Taxi aus der Hosentasche gefallen. Danach war ich halt nicht mehr erreichbar 😅
- Macht immer Backups von euren Fotos, denn die könnt ihr nicht ersetzen, wenn das Telefon wegkommt. D.h., wenn ihr keinen Laptop mitschleppt,
überlegt euch genau, wie ihr Backups machen könnt. Mobiles Internet ist eine Möglichkeit, allerdings nicht sehr schnell, eine andere wären mehrere Memory Chips fürs Smartphone, die ihr dann wechselt.
- Eine dritte Möglichkeit ist sicherlich das Tablet (s.u.), wenn ihr denn ein solches dabei habt, dann denkt aber auch an das Verbindungs-Kabel!
- Stromverbrauch im Smartphone: Unterwegs geht der Strom fürs Smartphone ja gerne aus, deshalb solltet ihr euch im Vorhinein Gedanken machen, was auf dem Gerät am meisten Strom saugt und diese Apps ausstellen oder deinstallieren. Typisch wäre z.B. die Facebook App. Die saugt permanent viel Strom und ihr könnt alternativ auch auf die mobile Webseite von Facebook gehen, wenn ihr denn unbedingt Facebook machen müsst.
- WhatsAppen – oder ich will nach Hause telefonieren: Telefonieren aus Kuba ist teuer und wenn ich sage, teuer, dann meine ich richtig teuer. Die greift Telekom kräftig ab, andere Anbieter auch. Es gibt keine wirklich billige Möglichkeit außerhalb der Internettelefonie. Wenn ihr nur einmal nach der Landung kurz zu Hause anrufen wollt („Ja, Mama, das Flugzeug ist nicht abgestürzt und ich lebe noch!“), dann ist das schon ok. Wenn ihr aber regelmäßigen Kontakt zu euren Lieben in Deutschland halten wollt, dann sucht einen WLAN-Hotspot und benutzt WhatsApp. Telegram, Signal und Treema könnten auch funktionieren, aber auf jeden Fall 2 Messenger-Apps installiert haben, denn manchmal gibt es eben doch Probleme mit einer spezifischen App.
- SMS schicken: funktioniert nicht immer, je nach Situation in Kuba und je nach Vertrag gibt es Probleme (z.B. mit Fonic und Lidl Phone). Beste Lösung für SMS nach Hause senden ebenfalls WhatsApp.
- Ersatz-Speicherchips für eure Kamera: wenn ihr einen guten Fotoapparat mitnehmt: bitte nehmt ihn nicht überall mit hin, vor allem nachts, da gibt es böse Geschichten. Also wenn ihr ihn doch mitnehmt, dann nicht mit dem Gurt um den Hals: es ist nicht der Gurt, der zuerst reist, sondern die Haut an eurem Hals… Aber wie gesagt, Kuba ist im Allgemeinen sicher, insofern könnt ihr die Kamera ruhig mitnehmen. Nehmt aber auf jeden Fall mehr Speicherchips mit als ihr denkt, denn irgendwie macht man dann doch mehr Fotos oder Videos als erwartet. Und meist gibt es die Chips zu kaufen, aber wahnsinnig überteuert. Und auch hier: Backupstrategie haben, muss ja kein Diebstahl sein. Verloren ist auch weg!
- Anti-Mücken-Apps: funktionieren nicht, da Mückenweibchen fast taub sind. Die Stiftung Warentest schreibt sogar: “Wer die Mücken mit dem iPhone erschlägt, hat mehr Erfolg.” Da hilft eben nur das traditionelle einsprühen.
- La Nave App: das kubanische Uber, deutlich billiger als die Taxis, für uns als Touris definitiv bezahlbar (so wie ein ÖPNV-Ticket bei uns). Am besten schon zu Hause installieren. Achtung: der Fahrer ruft an, nachdem er den Auftrag annimmt!
- VPN-App: nicht alle Seiten gehen (US-Services, Zeit.de etc.), manchmal auch bestimmte Apps nicht (La Nave geht meist, aber nicht immer), deshalb VPN installieren. Generell gilt: wenn ihr die wichtigen Apps nicht installiert habt, dann könnt ihr auch zu den kleinen IT-Buden gehen, die es überall auf der Straße gibt. Die installieren alles Wichtige.
Andere Technik:
Ja, es gibt auch andere Technik außer dem Smartphone, die man nach Kuba mitnehmen kann 😉
- Fotoapparat: entweder nur das Smartphone mitnehmen oder eine kleine handliche Kamera, die in die Hosentasche passt und keine Begehrlichkeiten weckt (Danke an Martin Kempa für den Tipp!). Das trifft auch meine Erfahrung, große Kameras werden euch im Zweifel vom Hals gerissen, mit den oben erwähnten bösen Konsequenzen einer üblen Verletzung am Hals.
- Wenn ihr vorhabt, viele Fotos und Videos mit eurem Smartphone aufzunehmen, solltet ihr eine Powerbank mitnehmen. Damit könnt ihr unterwegs euer Gerät aufladen. Grundsätzlich gilt: Powerbanks mit höherer Kapazität sind natürlich auch schwerer. Und ihr müsst die Dinger ja den ganzen Tag mitschleppen. Gerade wenn ihr nur mit dem Smartphone fotografiert, dann nehmt zwei kleine Powerbanks mit, eine lädt, während ihr die andere dabei habt.
-
Überhaupt laden: US- bzw. Nordamerika-Adapter für eure Stromkabel sind ein Muss – auch wenn es immer mehr Universalsteckdosen gibt. Ihr könnt nicht davon ausgehen, dass es einen internationalen Anschluss für Rasierapparate o.ä. gibt, über den ihr dann auch euer Smartphone laden könnt! Achtet darauf, dass es EU nach US sein muss und nicht andersrum. Haben wir schon öfter mal falsch gemacht 😉
- Und wenn wir schon dabei sind: die wichtigen Ladekabel nicht vergessen. Kann zwar alles improvisiert werden, ist ja schließlich Kuba, kostet aber Geld (einfaches Laptop-Ladekabel kostete mich 35 Dollar, mit selbstgebautem Anschluss). Also: Laptop, Kamera, Handy, alles dabei?
- E-Book-Reader: für alle, die lesen wollen, vor Ort findet ihr keine internationale Presse, ganz wenige Bücher in Deutsch und nur ein paar in Englisch- und die sind allesamt ziemlich teuer. Also je nachdem, wie viel ihr im Urlaub lesen wollt: nehmt im Zweifel einen E-Book-Reader mit. Ist leicht und hat eine lange Akkudauer.
- Tablet: die meisten Fluggesellschaften haben kleine Monitore in den Sitzen, sodass ihr auf dem langen Trip Filme sehen könnt, allerdings nicht alle. Oder es gibt noch die ganz genialen wie Condor, die dafür Geld nehmen. Deshalb kann es sinnvoll sein, ein kleines Tablet mitzunehmen. Dann ist man unabhängig und kann außerdem seine heißgeliebte Netflix-Serie zu Ende sehen (vorher downloaden nicht vergessen!!!). Kann man natürlich auch an einem verregneten Abend im Hotel, wenn der Kopf vom letzten Abend noch schwer ist 😉 Gerade für Kinder würde ich auf jeden Fall ein Tablet empfehlen, dann vergeht der Flug für die Kleinen schneller. Dort packt ihr dann ihre Lieblingsserien und Spiele drauf und sie lassen euch zumindest eine oder zwei Stunden schlafen 🤗
- Elektrische Kofferwaage: wenn ihr die Tendenz habt, zu viele Souvenirs zu kaufen, ist so etwas sehr praktisch. Eigentlich für den Fischfang entwickelt, aber funktioniert auch für Koffer. Meine hat sogar ein Thermometer dabei, sehr praktisch 😉
Elektronische Reiseführer und Karten
Es hat sich viel getan im Bereich Reiseapps und Karten und mich persönlich stören eh diese monstermäßig schweren Reiseführer. Da ich sowieso immer ein Smartphone mit mir rumtrage, finde ich Reiseapps und elektronische Karten eine hervorragende Idee.
- Es gibt einige elektronische Reiseführer in Appform für Kuba, die auch auf den Smartphone funktionieren. Ich habe jetzt in letzter Zeit nicht mehr geschaut, also auch keine Empfehlung. Eine Sache ist auf jeden Fall ganz wichtig: alles, was eine Internetverbindung voraussetzt, funktioniert nicht unbedingt– mobiles Internet ist ja bekanntlich Mangelware in Kuba.
- Kartenmaterial fürs Smartphone gibt es z.B. von Open Street Map oder Here, die funktionieren dann auch offline. Für Open Street Map wurde mir von einem Fachmann OsmAnd empfohlen, ein paar Karten kann man kostenlos nutzen, danach wird es teuer. Oder man benutzt Navit für Android mit downloadbaren Karten und Navigation. Here findet ihr einfach im App Store und es funktioniert super – das Laden der Cuba-Karten nicht vergessen!
- Update Google Maps: inzwischen kann man bei Google Maps auch Karten herunterladen – muss man halt auch vorher nur machen 😉
Soweit meine Empfehlungen zur technischen Seite eures Kubatrips. Habt ihr noch Ideen oder Anregungen? Einfach schreiben oder kommentieren, ich baue eure Tipps dann in den Artikel ein und wir alle profitieren davon!
Saludos desde Berlin,
Dietmar
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Kommentare anzeigen (2)
Meine Philosohie: So wenig Technik wie möglich. Auf eine gute Kamera möchte ich allerdings nicht verzichten. Da gibt es sehr gute Kompakte, die mehr oder weniger in die Hosentasche passen und keinerlei Begehrlichkeiten wecken. Für das Sichern der Bilder habe ich keine Lösung, das ist halt Risiko.
Was mich sehr interessieren würde: die Kartenapps. Dafür würde ich dann sogar ein Smartphone mitnehmen. Mit Karten sieht es in Kuba wirklich schlecht aus. In Vinales hat uns eine nette junge Frau im Touristenzentrum eine kleine Wanderkarte auf ein Stück Altpapier gezeichnet. Das musste dann reichen.
Ach so, ein Tipp für die Adapter: Wenn Ihr keinen Adapter habt, viele Klimageräte sind an eine normale 220-Volt-Steckdose angeschlossen, da habe ich auch schon meine Kamera aufgeladen. Aber ohne Gewähr, ich habe keine Ahnung, was es da vielleicht für Varianten gibt, die das Gerät beschädigen könnten.
Ein paar Anregungen für Euren Kubaurlaub:
http://meine-reisenotizen.blogspot.de/
Als Karten-App nutze ich Navit. Diese App ist für Android und iOS erhältlich, kann aber auch auf dem Laptop laufen. Karten muss man sich vor dem Urlaub einfach auf's Telefon laden und dank Open-Streetmap sind die auch einigermaßen gut. Ich habe selbst schon kleinere Änderungen nach meinem Aufenthalt nachjustiert.