Letztes Update: 3. April 2022
Der CUC geht, Peso Nacional und Dollar bleiben
Nun ist es also wirklich so weit, der CUC – der sogenannte konvertible Peso – ist Geschichte. Kuba hat damit nur noch eine Währung, wie eigentlich alle anderen Länder auch – abgesehen davon, dass man in Kuba offiziell vieles nur noch in der Zweitwährung des Feindes, dem Dollar kaufen kann.
Seit dem 1. Januar ist der CUC Geschichte und es gilt überall der kubanische Peso. Diese Reform hat die kubanische Wirtschaft mächtig durchgewirbelt und tut es noch immer. Denn es wurde nicht nur eine Währungsreform, sondern ein ganzes Reformpaket mit Gehaltserhöhungen und Subventionsstreichungen beschlossen. Die Regierung versprach und verspricht sich dadurch Impulse für die schwache Ökonomie, will sich aber auch darum kümmern, dass Härten so weit wie möglich vermieden werden. In der Konsequenz ist die Inflation extrem durch die Decke gegangen und die Versorgungslage eher noch schlechter geworden.
Der CUC geht in Rente
Der seit 1994 existierende Peso Convertible – CUC – wird durch den Peso Nacional/Moneda Nacional (CUP), also dem kubanischen Peso ersetzt. Diese CUCs zirkulierten vorher parallel, man geht also zurück zu einer einzigen Währung (plus dem Dollar natürlich). Das ist durchaus sinnvoll, erzeugt der parallele Einsatz von zwei Währungen, die in jeder Bank von jedem gegeneinander ausgetauscht werden, einiges an unnötigen Kosten. Der offizielle Wechselkurs von 1 zu 24 wurde dabei angewandt. Der offizielle Kurs hat allerdings nichts mit dem Straßenkurs zu tun, kostet ein Dollar auf der Straße aktuell wohl bis 100 CUP.
Konsequenzen für Touristen: nur Bares ist Wares
Dies bedeutet für uns Touristen, dass wir Pesos Nacionales für 1 zu 24 kaufen müssen, real aber viel weniger Kaufkraft zur Verfügung zu haben, solange man nicht illegal tauscht. Dort ist ein Kurs von 1 Euro zu 95 Pesos real (inzwischen wohl sogar 1:120, drei Wochen später…). Das heißt aber auch: viele private Geschäfte (Restaurants, Taxis, Reiseführer etc.) nehmen den realen Kurs. Wenn ihr offiziell tauscht, zahlt ihr also ca. 4x mehr als früher, der Cocktail kostet dann nicht mehr 2 Euro, sondern 8!!!
Deshalb wird es wohl von offizieller Stelle einigermaßen toleriert, wenn ihr auf der Straße tauscht. Bloß seid dabei vorsichtig!
Was für viele von uns Kuba-Reisenden ebenfalls ein Problem darstellen wird: wenn ihr noch auf CUC-Reserven sitzt, habt ihr ab Januar nur noch dieses Jahr Zeit, diese umzutauschen.
Es wird natürlich für Touristen auch vieles einfacher mit nur einer Währung! Wem das früher passiert ist: ein einfaches Sandwich, eine einfache Pizza in einer billigen Kaschemme, die von vielen Kubanern frequentiert wird, kostet nie 15 CUC (also Dollar), das waren natürlich immer Pesos Nacionales, also die Einheimischen-Währung!!! Nicht lachen, solche Verwechslungen passierten regelmäßig, so dass einer unserer deutschen Studis vieeeel zu viel gezahlt haben 😉 Schwierig wurde es z.B. beim Café Expresso: der ist verdammt billig – und lecker! – und kostet auf der Straße 1, 2, manchmal 5 Pesos Nacionales, also nicht 1-2 Dollar, was ja für uns durchaus noch im Rahmen des normalen wäre.
Insofern: viel Unsicherheit bei den Kubanern, aber bei uns Touristen wird es weniger Verwechslungen geben.
Geld wechseln in Banken und Wechselstuben (CadeCa)
Alle können Devisen wie Euros oder Dollar in Pesos Nacionales tauschen, das funktioniert in jeder Wechselstube (Cadeca = “Casa de Cambio”) und den meisten Banken (dort ist es aber komplizierter).
In Kuba war der Dollar lange Zeit eine illegale Zweit-Währung, bis er dann schließlich 1993 legalisiert wurde – und 1994 durch den CUC ersetzt wurde.
Leider gibt es immer weniger CadeCas, sodass die Schlangen dort länger und länger werden. Und wer schon mal in der prallen Sonne eine Stunde lang angestanden hat, der weiß, wovon ich rede 😉
Geldautomaten
Gibt es viele und sie funktionieren einigermaßen, d.h. mit Kreditkarten, nicht mit EC-Karten. Nur leider ist der Wechselkurs halt auch der Staatliche und damit bekommt ihr ein Viertel der realen Kaufkraft ausgezahlt.
Welche Währung mitnehmen, Dollar oder Euro? Egal, Hauptsache viel – denn Bares ist Rares!
Manche Leute denken, dass der Dollar das beste Zahlungsmittel auf der Welt ist. Nun mögen die Kubaner die USA ja bekanntermaßen nicht. Deshalb gab es beim Wechseln von Dollar in CUC früher eine Strafsteuer von 10%. Die ist inzwischen abgeschafft, deshalb ist es aktuell egal, welche harte Währung ihr mitnehmt. Allerdings dürfen die Kubaner in Devisengeschäften nicht mit Dollar bezahlen, also ein leichter Vorteil für den Euro. Und wenn man dann noch überlegt, dass ihr ja den Dollar erst kaufen müsst, mit entsprechenden Kosten, dann bleibt also besser bei euren Euros (oder Franken, nicht zu vergessen).
Wichtig ist nur, dass ihr viel davon bei euch habt, denn die Inflation des Pesos schadet sonst eurem Geldbeutel. Vielfach ist es gerne gesehen, wenn ihr gleich mit Dollar oder Euro zahlt, da diese auf der Insel knapp sind und nur sie gegen die Hyperinflation absichern.
Hotels und Bargeld
Aufgrund der Bargeldknappheit ist es aktuell so, dass Touristen in Hotels weder an der Rezeption noch in den Geschäften mit Bargeld zahlen dürfen. Dort ist nach meinen Informationen IMMER EINE KREDITKARTE erforderlich!
Zurücktauschen eurer Pesos schwer
Aktuell gibt es aufgrund des US-Embargos massive Probleme in der Geldversorgung Kubas mit Devisen. Deshalb ist es oft schwer, euer kubanisches Geld wieder zurückzutauschen – auch wenn ihr es überhaupt nicht ausführen dürft. Also: nicht zu viel Geld auf einmal tauschen!
Kann man in Kuba mit Euro bezahlen?
Innerhalb der Hotelanlagen könnt ihr auf jeden Fall mit Euro bezahlen, auch in den meisten privaten Restaurants (vorher fragen!!!). Denn die Kubaner trauen ihrem CUC nicht und flüchten gerade massiv in andere Währungen, nehmen also gerne Euro oder Dollar an.
Deshalb werden gerade auch die Regeln für Dollars in Kuba gelockert und mehr und mehr Läden nehmen Dollar, hauptsächlich für Haushaltsgeräte und andere Anschaffungen. Warum? Ganz einfach: der Staat will die illegalen Dollars aus dem Verkehr ziehen und sich selbst gleichzeitig Devisen beschaffen.
Das gab es ja schon mal, siehe den Abschnitt über die TRD-Geschäfte oben. Dort könntet ihr dann auch mit Dollar- oder Eurokreditkarten zahlen, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering, dass ihr die Produkte dort als Tourist wirklich benötigt.
Der aktuelle Wechselkurs Peso zu Euro
Der CUP ist an den Dollar gebunden, aber das bedeutet für uns: je schwächer der Euro, desto teurer die Kubareise. So kann es durchaus sein, dass ihr, je nach Stand des Dollars, zwischen 1,15 und 1,40 für den Euro bekommt, zumindest in den Cadecas. Auf der Straße sind die Preise anders, aber da ist es auch gefährlich zu tauschen…
Der Währungs-Rechner Peso zu Euro
Wechselkurs EUR: Fr, 13 Dez.
Gleich noch ein kurzer Kommentar zu Bargeld und Kreditkarte: nehmt sowohl Euros mit als auch eine, besser 2 Kreditkarten mit. Manchmal gehen die Geldautomaten nicht, manchmal findet ihr keine offene Wechselstube – also immer beides dabei haben. Visa geht besser, Master Card geht an immer mehr Automaten, zur Not aber auch in Banken und Wechselstuben. Zum Weiterlesen findet ihr hier meinen Artikel Karte oder Bares!
Die Che-Banknoten und -münzen
Da Ernesto „Che“ Guevara ja auch kurzzeitig Notenbankchef in Kuba war, ziert sein übergroßes Konterfei nicht nur das Innenministerium am Plaza de la Revolución, sondern auch, als Revolutionsheld und ehemaligen Chef, die 3-Peso-Nacionales-Banknote.
Wenn man es umrechnet, ist die 3-Peso-Note 0,15 Dollar wert. Allerdings werden sie aufgrund des Che-Konterfeis auf der Straße für 1 – 3 Dollar angeboten. Also: wenn ihr sie bekommt und sie einigermaßen gut aussehen: behalten und sammeln 🙂
Neben der Che-Banknote gibt es auch noch die 3-Peso-Münze mit Che-Portrait. Da es sich um Pesos Nacionales handelt, ist das Peso-Stück relativ wertlos, es wird typischerweise für die Toilettenfrau verwendet. Der Wert für euch liegt halt einfach darin, ob ihr gerne so eine Münze als Andenken haben wollt, z.B. als Glücksbringer in der Geldbörse!
Kleine Anekdote: wie kam es überhaupt dazu, dass Ché Notenbankpräsident geworden ist? Eines Tages kam Fidel in einen Raum und fragte, ob jemand den ein Economista wäre, also ein Volkswirt, oder davon Ahnung hätte. Ché, der nur mit einem Ohr hingehört hatte, sagte, wir sind doch alle Comunistas. Und schwupps, hatte der den Hut des Zentralbankchefs auf 😉
Inflationserwartungen und was die Regierung tun will
Nach Schätzungen von Ökonomen wird die Inflation durch die Vereinigung der Währungen auf einen dreistelligen Betrag steigen. Dies entwertet natürlich auch die Gehälter und Einkommen der Bevölkerung. Dagegen will man sich durch massive Gehalts- und Rentenerhöhungen wappnen, mit Erhöhungen um etwa das Fünffache. Ob diese Gehaltserhöhungen reichen, wird sich zeigen, sie können sicher auch noch angepasst werden – man will explizit keine Schock-Therapie und die normalen Einkommensempfänger schützen.
Update: es gibt Schätzungen, dass die Inflation 2022 die 1.000 Prozent gerissen hat, d.h. die Erhöhung der Löhne kam bei Weitem nicht mit mit der Preissteigerung. Zusätzlich gibt es einige Basisgüter nur in Fremdwährung zu kaufen… auch im Jahr 2022, also mehr als ein Jahr nach den Währungs- und Wirtschaftsreformen hat die Regierung die Situation nicht richtig unter Kontrolle.
Die „Geschäfte zum Einnehmen von Devisen“
In den Neunzigern gab es für die Dollars – die ja zwischendurch als legales Zahlungsmittel anerkannt waren – extra Geschäfte, die ein entsprechendes Angebot hatten, vielleicht den Intershops vergleichbar. Diese Läden gibt es so in etwa auch noch. Aber der Name der ursprünglichen Geschäfte hat sich erhalten und es sagt viel: TRD Caribe. Das sind die „Tiendas de Recaudación de Divisas“, also die „Geschäfte zum Einnehmen von Devisen“, deren Zweck es war und ist, die Zahlungskraft der reichen Kubaner abzuschöpfen.
Das heißt auch: die meisten Produkte sind teuer, deutlich teurer als bei uns. Ein Toaster ist für 30,- Dollar zu haben, ein Standventilator für 150,- Dollar, also durchaus das 2-4-fache wie bei uns. Inzwischen gibt es natürlich nicht nur die TDR Caribe, in denen man importierte Produkte kaufen kann, aber das Prinzip ist das gleiche.
Dahinter steckt natürlich ein sinnvolles System: über die hohen Preise besteuert der Staat die Leute, die sich importierte Produkte kaufen können, eine Art Luxussteuer also. Leider müssen allerdings auch die ärmeren Kubaner manchmal Dinge in den entsprechenden Läden kaufen…
Beispiele für Gehälter nach der Reform
Einige Beispiele, was an Verdiensten nach der Reform auf dem Lohnzettel steht – im Vergleich zu Gehältern von durchschnittlich 250 bis 500 Pesos Nacionales davor:
- Mindesteinkommen: 2.100 CUP
- Arzt: 5.560 CUP
- Lehrer: 4.010 CUP
- Journalist: 3.610 CUP
- Direktor von Staatsunternehmen: 9.510 CUP
- Rentner: 1.520 CUP.
Dazu sei angemerkt, dass die Verfünffachung des Gehalts natürlich nicht die 2 Millionen der 7 Millionen Arbeitenden trifft, die im informellen Sektor arbeiten, die einfach überhaupt nicht arbeiten oder die in der Privatwirtschaft arbeiten. Gerade bei letzteren wird die Kaufkraft deutlich sinken, können sie doch ihre Preise nicht auch einfach verfünffachen.
Aktuell geben die Banken übrigens wohl in weiser Voraussicht auch eher große PN-Banknoten aus, Hunderter, Zweihunderter oder gar Fünfhunderter.
Subventionsstreichungen und Preiserhöhungen
Aufgrund der Inflation wird es auch viele Preiserhöhungen von Staatsunternehmen geben, die auf alle (!) Subventionen verzichten müssen, zwei Faktoren, die gleichzeitig die Preise treiben. Um den Härten der Inflation entgegenzuwirken, werden die Zuschüsse an die Bevölkerung voraussichtlich auf 1.500 CUP pro Person steigen und der Staat wird, wie auch schon vorher, in das Preisgefüge aktiv eingreifen (harte Strafen sind angedroht).
Konsequenzen für Staatsunternehmen
Viele Staatsunternehmen durften bisher in ihrer Buchhaltung den Peso Nacional gegen den CUC 1 zu 1 tauschen. Für diese wird es hart werden, müssen sie nun das 24-fache an Geld aufbieten. Ökonomen schätzen, dass 40% der Staatsunternehmen aktuell Verlust machen und diese durch die Währungsreform und die Subventionsstreichungen in Bedrängnis geraten – was bis zur Insolvenz der Unternehmen und Arbeitslosigkeit führen kann!
Auf der anderen Seite dürfen die Unternehmen auch bis zu 80% ihrer selbsterwirtschafteten Devisen selbst behalten und müssen diese nicht an den Staat abgeben. Es wird also zu einer starken Ausdifferenzierung von Staatsunternehmen führen: wer in irgendeiner Form harte Währung erwirtschaften kann (Geschäfte mit Touristen, Selbstständigen, Dollarbesitzern, Exporte etc.), der wird sich besserstellen, während andere Unternehmen – und deren Mitarbeiter – ums Überleben kämpfen werden. Der Staat gibt den Unternehmen dafür maximal ein Jahr Zeit. Danach müssen die Bücher ausgeglichen sein.
Warum kommt die Reform jetzt?
Kuba befindet sich in einer schweren Krise, dieses Jahr wird die Wirtschaft wohl um mehr als 8% einbrechen: Corona, Embargo, Probleme mit Venezuela. Natürlich die hausgemachten Probleme und ein hoher Schuldenberg, den Kuba nicht mehr bedienen kann. Die „Anpassung des Systems“ soll nun dazu führen, dass die kubanischen Firmen besser wirtschaften und auch ausländische Investoren das Land attraktiver finden. Der CUC half, das System durch die Zeit nach dem Ende des Kalten Kriegs zu führen, nun müssen andere Lösungen her.
Geht Kuba den chinesischen Weg?
Schon vor Jahren haben chinesische Ökonomen Kuba dazu aufgefordert, den chinesischen Weg zu gehen und die Wirtschaft zu reformieren. Nun scheint es, dass die kubanische Regierung bereit ist dazu. Dass dies mit Härten und Problemen einhergeht, ist wohl auch der Regierung klar. Hoffen wir mal, dass sie dazu in der Lage ist, aus Anfangsfehlern in China und Vietnam zu lernen und einen Weg geht, der für die Bevölkerung zumindest erträglich ist.
Was sind eure Gedanken zu dieser umfassenden Reform? Ich bin gespannt auf eure Meinung!
Saludos und bleibt gesund,
Euer Dietmar
Hier findet ihr noch Informationen dazu, wie es vor dem 1.1.2021 war
Da es ja früher kompliziert war, gab es natürlich auch hier bei Cubanews ausführliche Infos darüber. Da diese zumindest historisch gesehen immer noch spannend sind, wollten wir diese euch nicht vorenthalten und in der Versenkung verschwinden lassen!
Kuba: Ein Land, zwei Währungen
Wer nach Kuba fliegt, wird sich wundern, warum es in Kuba nicht nur eine Währung gibt, sondern zwei. Offizielle Währung ist nämlich der Peso Cubano (CUP) und den Peso Convertible, genannt CUC. In diesem Artikel will ich beleuchten, was es damit auf sich hat:
- warum es überhaupt mehr als eine Währung gibt,
- was es mit der 3-Peso-Banknote mit Che-Konterfei auf sich hat,
- Warum CUC und Pesos Cubanos überhaupt nichts mit D-Mark und Ostmark zu tun haben und
- worauf ihr müsst aufpassen müsst, damit ihr nicht draufzahlt!
- Zum Währungs-Rechner hier klicken!
Zu faul zum Lesen? Hier der Artikel zum Anhören:
Einheimischen-Währung und Touristen-Geld
Also zuerst einmal: es gibt in Kuba immer noch zwei Währungen, den Peso Cubano (CUP), die Währung, in der das Gehalt ausgezahlt wird und den konvertiblen Peso (CUC), der Währung z.B. für Importprodukte oder die meisten privaten Restaurants benötigt wird.
Der konvertible Peso (CUC) wird gerne als Touristen-Währung bezeichnet, das ist aber falsch – allerdings kommen Touristen meist nur mit dem CUC in Kontakt und nur selten mit dem Peso Nacional.
Der Peso Cubano wird gerne Peso Nacional oder Moneda Nacional genannt.
Der Wechselkurs zwischen den kubanischen Währungen
Der Kurs zwischen CUC und Pesos Nacionales ist festgeschrieben bei 1 zu 24 (Ankauf) und 1 zu 25 (Verkauf). Auf der Straße, in kleineren Läden, in denen man normalerweise mit Pesos Nacionales zahlt, kann manchmal auch 1 zu 23 gerechnet werden. Also: wer zwischen kubanischen Pesos und CUC hin- und herrechnet, kann auch an der Kopfrechenolympiade teilnehmen 😉
Wann welche Währung?
Nun fragt ihr euch vielleicht: wann sollt ihr denn welche Währung benutzen? Hier eine kurze, praktische Anleitung:
- Der nationale Peso (CUP) für die Alltagsdinge: öffentliche Busse, Sammeltaxis, staatliche Märkte, Eis, Kino, einfache Bistros, Ausdrucke in Copyshops…
- Der Peso Convertible (CUC) für alle Import- und Luxusgüter, z.B. Bier, Cola, Taxis, Unterkünfte, Museen, Ladekabel und Speicherchips, Zigarren, Rum, Internetkarten…
Vorsicht vor teuren Fehlern!!!
Und für alle, die das erste Mal in Kuba sind: ein einfaches Sandwich, eine einfache Pizza in einer billigen Kaschemme, die von vielen Kubanern frequentiert wird, kostet nie 15 CUC, das sind natürlich Pesos Nacionales, also die Einheimischen-Währung!!! Nicht lachen, es passiert regelmäßig, dass einer unserer deutschen Studis vieeeel zu viel zahlt 😉 Und richtig schwer wird’s beim Café Expresso: der ist verdammt billig – und lecker! – und kostet auf der Straße 1, 2, manchmal 5 Pesos Nacionales, also nicht 1-2 CUC, was ja für uns durchaus noch im Rahmen des normalen wäre. Im Restaurant gibt es natürlich andere Preise.
Wie ihr beide Währungen ganz leicht unterscheidet
Es gibt eine einfache Grundregel, die verhindert, dass ihr die beiden Währungen verwechselt. Denn auf den den Pesos Nacionales sind immer Personen, auf den Pesos Convertibles Gebäude. Ihr solltet also normalerweise nur die Scheine mit Gebäuden als Wechselgeld zurückbekommen!
- Peso Nacional (CUP) = Personen
- Peso Convertible (CUC) = Gebäude
Warum überhaupt „CUC“
Die konvertible Währung, CUC – von Kubanern übrigens als „C-U-C“ ausgesprochen – ist die ISO-Code-Bezeichnung und steht für Cuban Convertible Peso, obwohl er nicht frei konvertierbar ist. Er ersetzt als Währung halt nur seit 1994 den frei konvertierbaren Dollar.
Die Pesos Cubanos werden mit CUP abgekürzt, andere Begriffe sind Peso Nacional, Moneda Nacional.
Tauschen in Europa
Die Ausfuhr von CUC ist nicht erlaubt, so dass es offiziell auch keine CUC in Deutschland zu kaufen gibt. Das heißt für uns: Euros mitnehmen und am Flughafen tauschen oder dort Geld mit der Kreditkarte abheben. In Havanna gibt es im Flughafen übrigens noch eine zweite Wechselstube im Obergeschoss, dort ist die Schlange nicht so lang.
Die Zukunft der zwei Währungen
Seit einiger Zeit wird darüber diskutiert – und es werden auch schon erste Schritte unternommen – um die beiden Währungen wieder zusammenzuführen bzw. den CUC abzuschaffen. Immer mehr staatliche Devisen-Geschäfte nehmen nun auch Pesos Nacionales und nicht mehr nur CUC. Im Business-Bereich ist die Umstellung auch in vollem Gange, es gibt allerdings strategische Probleme mit der Umstellung, da dreht es sich z.B. darum, was mit den Schulden der Unternehmen passiert, sollen die auch entsprechend umgerechnet werden? Das würde riesige Probleme für einige kubanische Firmen geben!
Wie es nun genau kommen wird, können mir auch meine Kontaktleute aus der WiWi-Fakultät der Uni Havanna nicht genau sagen. Man hat in Kuba aber grundsätzlich so ähnliche Probleme wie mit der D-Mark und der Ostmark und dem gerechten Umrechnungskurs.
Aktuell ist es wohl so, dass das Geld für die endgültige Umstellung fehlt – es kostet ja auch einiges, neue Geldscheine zu drucken. Aber viel wichtiger: wie werden die Schulden der Unternehmen umgerechnet und wie viele Leute werden arbeitslos – das sind die wahren Kosten, die auf die Volkswirtschaft bei einer Umstellung zukommen könnten.
Aktuell tauschen Kubaner mit Geld jedenfalls alle ihre CUC in Dollar oder Euro um, um auf der sicheren Seite zu sein – der Schwarzmarkt blüht gerade!
20 CUC-, 50 CUC-, 100 CUC-Scheine?
In Cuba ist das noch schlimmer als in Europa, niemand kann große Währung wechseln. Also darauf achten, wenn ihr Geld tauscht: fragt nach kleinen Noten!
Fazit: kubanisches Geld ist eine Herausforderung!
Noch werdet ihr auf eurem Kubatrip mit zwei Währungen konfrontiert, wobei ihr meist den CUC in der Hand haltet. Aber passt auf: lasst euch nicht Pesos Nacionales anstatt von CUC andrehen – wobei das selten passiert. Eher wird beim Wechselgeld betrogen 😉 In ein paar Jahren gibt es dann nur noch die Pesos Convertibles und dann hat sich die Umrechnerei auch.
Viel Spaß in Kuba,
euer Dietmar
Roland Schönleber
17. Dezember 2020 — 06:19
Hallo Dietmar was ist diesbezüglich jetzt besser bei der Mitnahme von Cash nach Cuba. Euro oder Umtausch in Dollar.
Freundlichen Gruß Roland
Dietmar
17. Dezember 2020 — 13:26
Hallo Roland,
so genau weiß man das natürlich nicht, aber prinzipiell ist es den Kubanern egal, ob sie Dollar oder Euro bekommen, Hauptsache Devisen (so habe ich es gehört). Insofern nehme ich Euro mit, wenn es nächstes Mal nach Cuba geht, denn beim Umtauschen verlierst du ja immer Geld. Außerdem ist der Euro gerade auf Höhenflug, insofern auch viel wert.
Saludos, Dietmar