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Letztes Update: 26. August 2022

Was ihr schon immer über Rum wissen wolltet, aber noch nie gefragt habt 😉

Die Rumherstellung ist die eine Sache, kann man sich in Kuba in mehreren Museen anschauen, das werdet ihr alle schon gemacht haben. Jetzt schauen wir uns mal an, was es noch so für interessante Fakten über den Rum, speziell den kubanischen, gibt!

Rum unter den Top 3 Spirituosen in der Welt

Rum ist nicht nur in Kuba sehr beliebt, sondern gewinnt auch international immer mehr Anhänger. Er gehört aktuell zu den drei am schnellsten wachsenden Spirituosen:

  1. Tequila mit 9%
  2. Gin mit 6%
  3. Rum mit 5%.

Damit ist unser geliebtes Getränk zwar nicht die Nummer 1 der Spirituosen, aber immer, die Bronzemedaille gibt es!

Wo ist der Rum erfunden worden?

Leider nicht Kuba, meine Lieben, ich muss euch enttäuschen 😉 Barbados ist der Ursprung, die erste Erwähnung stammt von 1650 und damals war das Getränk als „kill-devil“ oder „rumbullion“ bekannt, ab 1667 dann zu Rum verkürzt. Die Verbreitung von Rum in der Karibik – und in der Marine – geht auf Admiral Penn zurück, der mit den Briten Jamaica von den Spaniern eroberte. Der Vorteil von Rum gegenüber dem in der Marine verbreiteten Bier war, dass Rum in den Fässern sehr viel länger trinkbar blieb.

Das Problem mit dem guten Rum

Guter Rum, also z.B. ein Rum, der 12 Jahre gelagert hat, wird immer mehr nachgefragt. Nun hat die Karibik allerdings ein Problem: der Angel’s Share – also das was die Engel vom guten Tropfen wegsaufen bzw. natürlich die Verdunstung – ist in der Hitze der Karibik besonders hoch und liegt bei 8 bis 10 Prozent. Pro Jahr!!!

Deshalb ist die Versuchung auch so hoch, den Rum zu verlängern, beispielsweise mit Zuckercouleur, die aus der Cola bekannt ist oder anderen Spirituosen, die nichts mit Zuckerrohr zu tun haben.

Ein anderer Trick ist die Herkunftsangabe, die sich nach dem letzten Land richtet, in dem der Rum bearbeitet wurde. Ob das für kubanischen Rum auch ein Problem ist, weiß ich nicht – aber möglich wäre es, werden doch für eine Flasche Havana Club, die wir in Cuba kaufen, Flasche, Verschluss, Etikett etc. aus Frankreich importiert. Das einzige, was an der Flasche aus Kuba kommt, ist der Rum – aber da bin ich mir schon ziemlich sicher. Wie das mit anderen Rumsorten ist, die hier als kubanischer Rum verkauft werden, die aber kein Kubaner namentlich kennt, wäre mal interessant zu überprüfen.

Ein Problem, das die kubanischen Rums nicht haben, ist das der Herkunft. Jamaica hat da ein großes Problem, dass in Europa Rum aus Jamaica nicht als schützenswerte Herkunftsbezeichnung anerkannt ist und es verschiedene „Jamaica“-Rums gibt, die gar nicht aus Jamaica kommen – und auch nicht deren Qualitätskriterien erfüllen. Da hat Cuba zum Glück als Insel so einen starken Ruf, dass das niemand fälscht. Nur mal als Vergleich: wenn ihr einen Whisky ins Supermarktregal stellt, der irgendwas mit Schottisch heißt und der kommt nicht aus Schottland, werdet ihr im Nu verklagt. Karibische Rums genießen diesen Schutz nicht.

Welches ist die erfolgreichste Rum-Marke?

Dies ist auch der Aufhänger, der mich zum Recherchieren gebracht hat: ich bin zufällig darauf gestoßen, dass der am weitesten verbreitete Rum keineswegs unser Havana Club ist, sondern Tanduay aus den Philippinen! Das hat mich stutzig gemacht, dachte ich doch, Rum wäre das klassische karibische Getränk. Aber wie auch mit Whisky, wird im asiatischen Kontinent allein aufgrund der Menge der Bevölkerung viel mehr getrunken und dann natürlich auch produziert.

Unter den 10 Top-verkauften Rumsorten ist Tanduay damit auf der Nr. 1, während kubanischer Rum nur in Form des Havana Club auf Platz 5 auftaucht. Indien und Jamaica tauchen zweimal auf, sogar kenianischer und tschechischer Rum können sich vor den weiteren, bekannten kubanischen Marken platzieren:

  1. Tanduay (Philippinen)
  2. Bacardí (Bermudas)
  3. Captain Morgan (Jamaica/Diageo)
  4. McDowell’s No. 1 Rum (Indien/Diageo)
  5. Havana Club (Cuba/Pernod Ricard)
  6. Barceló (Dominikanische Republik)
  7. Old Port Rum (Indien)
  8. Božkov (Tschechien/Stock Spirits Group)
  9. Kenya Cane (Kenia/Diageo)
  10. Appleton Estate (Jamaica/Campari Gruppe)

Hier habt ihr auch nochmal eine Mengenübersicht, direkt von Statista, in der man sieht, das Havana Club allein mengenmäßig auf Platz 5 schon weit abgeschlagen ist:

Die Rum-Rangliste

Einziger Trost: mit dem Tanduay schafft es immerhin ein Rum in die Top 10 der Spirituosen weltweit, ebenfalls auf Platz 5. Auf Platz 1 schafft es interessanterweise ein Soju, Freunden von koreanischen Serien ist das Getränk sicher bekannt!

Rumverkäufe nach Regionen

Damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, wo Rum getrunken wird, hier noch die Absätze nach Regionen. Ganz klar zu sehen ist die Dominanz der südasiatischen Märke, Indien und der Philippinen – ja auch eine ehemals spanische Kolonie – sind die dort die dominanten Märke, Ozeanien können wir noch zu Südasien addieren, während China, Japan oder Korea noch nicht auf den Geschmack gekommen sind.

Rum nach Regionen

 

Corona und Havana Club

Schon 2019 lief es für Havana Club nicht gut, die Verkäufe wuchsen nicht mehr, die dann kommende Corona-Krise war auch nicht hilfreich: 10% Mengenrückgang, von 4,6 Millionen Liter auf 4,1 Millionen Liter fiel der Absatz, Rum insgesamt sogar um 11,2%.

Die Marke steuert gegen mit verschiedenen Rum-Varianten, z.B. der Luxusabfüllung Tributo 2021, von der nur 2.500 Flaschen verkauft werden oder aber rauchigen Rum, der in Whisky-Fässern gelagert wurde. Die aufgepeppten Varianten wie den Havana Club Verde findet ihr aktuell ja schon in den Regalen. Dass diese Varianten für Puristen ein Graus sind, das ist auch klar. Aber wenn man damit neue Rumtrinker erreicht, nun ja, so sei es…

Wann darf sich etwas Rum nennen

Zumindest in der EU gibt es dafür strenge Regeln. Der Alkoholgehalt muss über 38,5% liegen und der Zuckergehalt muss unter 20g/l liegen. So sieht es ein EU-Gesetzt vom 01.05.2021 vor. Damit wären z.B. sowohl der Legendario als auch der Ritual kein Rum, zumindest in der EU, auch wenn es auf dem Etikett steht.

(Danke an Gunnar B. aus “Freunde von Kuba / Amigos de Cuba” für die Info)

Konkurrenz für Havana Club

Havana Club ist hierzulande und auch in Kuba der verbreitetste Rum. Dass es aber auch andere, oft sogar bessere Rumsorten gibt, das ist euch sicher bekannt. Nun wird auch bei uns hier in Mitteleuropa die Vielfalt der Rumsorten steigen, Diageo, einer der größten Spirituosenhersteller der Welt, hat sich die Vermarktungsrechte von Ron Santiago de Cuba gesichert, für mich ein absoluter Spitzenrum, der bald auch in die Supermarktregale kommen wird – so hoffe ich!

Havana Club und Bacardí

Die Bacardís sind nach der Revolution geflüchtet und heutzutage kommt der Bacardi-Rum aus Puerto Rico und anderen Ländern, aber nicht mehr aus Kuba. Gerade hat die Firma Bacardí übrigens einen Namensstreit verloren, sie dürfen Rum unter der Marke Havana Club nicht in den USA verkaufen, das darf nur Pernod-Ricard, der internationale Vermarkter von Havanna Club.

Man kann nirgendwo den echten Cuba Libre trinken

In den USA gibt es die Original-Coca Cola, in Kuba den Original Havana Club. Aber in den USA gibt es offiziell keinen kubanischen Rum, in Kuba gibt es keine US-Coca Cola. Wenn ihr jetzt sagt: ja aber man kann doch Coca Cola in Kuba kaufen, dann habt ihr recht. Aber dies ist aus Mexiko importierte und die hat einen anderen Zucker, nämlich Zuckerrohr. Und das heißt: es ist zwar nicht unmöglich, aber nicht leicht, den Original Cuba Libre zu trinken 😉

Wann solltet ihr mit Rum feiern?

Das könnt ihr prinzipiell natürlich jeden Tag, aber es gibt einen National Rum Day, dessen Ursprung zwar unbekannt ist, aber das stört uns auch nicht weiter: es ist der 16. August!

Wo bekommt ihr kubanischen Rum im Supermarkt?

Klar, Havana Club gibt es eigentlich überall, aber welche Rumsorten findet man noch so? Meine lokale Recherche, unterstützt durch das Internet, führte zu folgenden spannenden Resultaten. Ich bin hier natürlich auch massiv auf eure Mithilfe angewiesen. Also wenn ihr Tipps habt, wo man am besten kubanischen Rum kaufen kann, immer her damit!!!

  • Rewe: Ron Santero – aber das ist ein Rachenputzer, dann kauft lieber Havana Club!
  • Lidl: Ron Rumbero – milder Rum ohne große Geschmacksexplosionen, aber gut zum Mischen und Wegtrinken.
  • Aldi Nord: Ron Mulata, 3 und 7 Jahre – sehr leckerer Rum, trinke ich auch in Cuba gerne. Bei Aldi Süd hatte ich keinen kubanischen Rum entdeckt.
  • Kaufland: war ich schon länger nicht, ich glaube mich aber zu erinnern, dass dort eine gute kubanische Rumauswahl vorhanden war, Legendario und Pacto Naval hab ich da wohl gesehen, online noch Ron Vacilón, 3 Jahre (der mir aber gar nichts sagt).

Rezepte: Cocktails mit Rum

Rum, welcher auch immer, eignet sich hervorragend für Cocktails, hier einige der berühmtesten kubanischen Cocktail-Rezepte:

 

Dann also: wenn ihr noch Input habt, immer her damit – bin ja auch kein Rum-Fachmann, sondern nur leidenschaftlicher Konsument 😉

Salut und Saludos,
Euer Dietmar

 

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