Letztes Update: 11. April 2021
Die besten Bewertungen, zumindest für Cayo Santa Maria. Aber leider Trauma statt Traumurlaub!
Nun haben wir es wirklich mal gewagt und uns in den Touristenrummel gestürzt, konkret: 3 Tage in die Cayos war unser Ziel. Wir wussten natürlich, was das für Cuba heißt: du musst einen Stern abziehen, um die wahre Qualität der Hotels zu ermitteln, also 5 Sterne ist eigentlich 4 Sterne etc. Aber was das in der Realität heißt, war uns einfach nicht klar. Von wegen nur einen Stern abziehen, ich habe noch nie in meinen Leben so schlecht gegessen – und das für diesen Preis!
Was sind eure Erfahrungen, habt ihr auch schon mal solche Entäuschungen erlebt? Schreibt einfach einen Kommentar!
Vorwarnung
Mein Artikel heute ist nicht nur ein Bericht über die Erfahrungen unseres Ausflugs, sondern teilweise auch ein Live-Bericht, denn diesen Artikel habe ich in der ersten Fassung im Bus auf dem Weg nach Havanna geschrieben, Bus mit Verspätung, frustriert und genervt. Bitte verzeiht mir also die Ausfälle, die ich möglicherweise im Artikel habe (dies ist die redigierte Version, da wir inzwischen wieder in Berlin sind – der Abstand half auch, die Formulierungen des Artikel etwas zu entschärfen… 😉
Melia Las Dunas – 4-Sterne-Bewertung bei TripAdvisor
Es war uns beim Buchen klar, dass es in Cuba etwas schwerer ist, ein gutes Hotel zu finden. Also haben wir mal bei TripAdvisor die Rankings angeschaut um zu sehen, welches Hotel denn die besten Bewertungen hat. Da wir Ende September, also zur totalen Off-Season gereist sind, waren die Preise selbst für 5*-Hotels erträglich. Das Melia Las Dunas ist den Bewertungen nach eines der besten Hotels in den Cayos, zumindest in Santa Maria, wo wir aus Trinidad leicht hinreisen konnten.
Um euch auf das Hotel einzustimmen
Was wir nicht gemacht hatten, war, die schlechten Bewertungen auch zu lesen. So wird das Hotel bei TripAdvisor rezensiert, da bekommt ihr dann gleich einen ersten Eindruck:
- „3-4 Tage sind dann schon recht lang.“
- „Schlecht geführt, lebt von den Invest der Vergangenheit…“
- „Sehr schöne Anlage, Qualität des Essens bei dem Preis leider nicht entsprechend.“
- „Traurig…. für eine so bekannte Hotelgruppe.“
- „Wir persönlich würde das Hotel nicht wieder buchen und ein anderes aussuchen.“
Auch sehr schön, die Antwort des Hotels auf TripAdvisor: „Wir hoffen, in naher Zukunft eine weitere Gelegenheit zu haben, Ihren Urlaub unvergesslich zu machen. Wenn Sie zurückkehren möchten, zögern Sie bitte nicht, uns dies mitzuteilen.“
Ich glaube, alle Rezensenten teilen eine Sache: unvergesslich war der Urlaub auf jeden Fall 😀 Aber deshalb nochmal zurückzukehren???
Wie sah es im Hotel aus?
Tendenziell früher besser, wenn man sich die alten Rezensionen ansieht. Je älter ein Hotel wird, desto schlechter sieht es halt aus. Die Anlage ist groß, es gibt sogar einen Shuttleservice zu den entlegenen Häusern. Insgesamt kommt das Hotel auf vielleicht 1.000 Zimmer.
Die Zimmer, eigentlich ganz schön
Die Zimmer sind groß und geräumig, meistens sauber – unseres zumindest. Tierchen gibt es nicht, da das Zimmer immer (wir hatten spontan ein Zimmer gebucht) auf 5 Grad hinuntergekühlt ist, das hält keine Kakerlake aus. Für das Klima natürlich brutal, permanent die Klimaanlage an…
Leider sind die Zimmer aber schon etwas heruntergekommen, es ist halt lange nichts mehr gemacht worden, aber sonst ganz schön. Man kann abends auf dem Balkon sitzen und ein Bierchen trinken, dass meistens tagsüber nachgefüllt wird (dafür hatten wir dann auch Trinkgeld, wir mussten ja den Nachschub sicherstellen) ?
Freundlichkeit und Service
Abgesehen davon, dass man uns manchmal nicht bedient hat, haben wir gute Erfahrungen gemacht, freundliche Kellner, Köche, Rezeptionsmitarbeiter und Zimmermädchen. In manchen Rezensionen tauchen andere Meinungen auf, aber wir waren ja auch in der Nebensaison da. Bei 1.000 Zimmern, die das Ressort hat, kann es sicher auch Stresssituationen für die Mitarbeiter geben, das würde ich dann durchaus verstehen.
Das Essen: unglaublich schlecht!
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, essen zu gehen, entweder à la carte oder in eine Art Speisesaal (die Cayos sind geschlossen, also keine Restaurants drumherum!) Die à la carte-Restaurants sind besser als der Speisesaal, wobei sie nicht annähernd mit anderen Restaurants in Cuba mithalten können, sogar staatlichen. Das Niveau bewegt sich noch unter dem Level von staatlichen Restaurants wie La Roca in Havanna (kurze Anmerkung: im La Roca sind schon Leute an Cholera gestorben, kein Witz!) und man kann auch schon mal Küchenschaben vorbeilaufen sehen.
Die Restaurants müssen vorher reserviert werden, auch wenn sie leer aussehen – kennen wir ja aus der DDR: wahrscheinlich gibt es nicht genug Besteck. Das Reservieren ist in der Nebensaison kein Problem. In der Hauptsaison scheint das Reservieren schwer, es wurde auch von einer Lateinamerikanerin berichtet, die überhaupt keine Reservierungen bekommen hat – die gingen alle an Kanadier und Amis. Vielleicht lag es aber auch daran, weil sie kein Trinkgeld für eine selbstverständliche Leistung zahlen wollte? Sie dazu den Abschnitt über Trinkgeld weiter unten.
Der Speisesaal ist eher eine Kantine, groß, ungemütlich, laut, teilweise unterkühlt, teilweise nach Fett stinkend. Wir wurden manchmal bedient, wenn wir am Tisch saßen, manchmal nicht – man sah uns wohl schon an, dass wir kein Trinkgeld geben würden.
Das Niveau das Essens war so niedrig, dass ich sagen muss: in keiner Mensa, in keiner Jugendherberge habe ich so schlecht gegessen. Verkochte Speisen, ausgetrocknet, geschmacklos, kaum Auswahl und zum Trinken gab es Leitungswasser – in Cuba!!! Die Auswahl war unterirdisch, z.B. zum Frühstück eine, manchmal zwei Sorten Käse, die ohne Kühlung vor sich hinschmolzen. Saft gab es nur in Form eines Orangen-Pulvers! Das schlimmste am Frühstück war der Kaffee. Wer von euch kennt diesen zweimal gebrühten Kaffee, also wenn der Filter zum zweiten Mal benutzt wird? Ich dachte erst, das wäre Tee, von der Farbe her. Aber der Geschmack war eindeutig: das war voraussichtlich der Kaffeesatz von der Bar, wiederverwertet für den morgendlichen Kaffee.
Und hier noch ein Zitat aus dem Internet und so ähnlich haben wir das auch gesehen:
- „Nachdem sich im offenen Restaurant die Vögel am Buffet bedient hatten, wurde das Essen durchgerührt und weiter angeboten.“
Gleich nach dem Mittagessen haben wir deshalb mit Rum angefangen und es hat wirklich funktioniert, keine der Keime hat uns zugesetzt!!!
Gab es auch gute Seiten? Ja, und die will ich auch nicht verschweigen!
Und da ich gerade über den Rum rede, gerechterweise muss man sagen: es gab auch gute Seiten, die das Hotel wirklich ausgezeichnet haben!
Ein wunderschöner Strand
Da war zum einen der Strand. Wunderschön, weiß, weich, lang und in der Nebensaison auch sehr leer. Klares, sauberes Wasser, alles, was man sich erträumt hat. Und eine Strandbar mit kostenlosen Drinks, die wir ja nach dem Essen brauchten ?
Der Havana Club 7 Años
Und da wir ja in Cuba sind, gab es bei den Freigetränken nicht nur irgendwelchen Rum, sondern gleich den 7 Años. Und selbst als der alle war, gab es immer noch den Reserva, beides hochqualitativer Rum, der uns viele Probleme hat vergessen lassen… 😀
Eine Tanzshow der Extraklasse
Wer Animation aus Hotels z.B. im Mittelmeerraum kennt – ich empfehle euch die Dokumentation „7 Tage … unter Animateuren!“, hier in der ARD Mediathek – der weiß, welches Niveau einen erwarten kann.
Dass es in cubanischen Hotels zwar auch klassische Animationssachen gibt, ist klar. Aber schon das Amphitheater im Hotel macht klar: Cuba ist nicht woanders, hier wird jetanzt! Jeden Abend gibt es eine Tanzshow. Und da die Cubaner gerne tanzen, ist es nicht wie mit dem Hotel-Essen oder der Service-Geschwindigkeit. Hier wird hervorragend getanzt, einfach weil gerne getanzt wird. Die Tänzer sind alle klasse ausgebildet und verfügen über ein unglaubliches Repertoire, gibt es doch für 7 bis 14 Tage jeden Abend ein 90-minütiges Programm.
Was kostet das Melia Las Dunas?
All inclusive bekommt man ein Zimmer im Januar ab 134,- Euro für 2 Personen. Zum Vergleich: dafür bekommt ihr zum gleichen Datum auch ein echtes 5-Sterne-Hotel in München (Hyperion, 84,- bis 119,- Euro). Nicht All inclusive, aber für 50,- Euro Preisdifferenz Cuba-München kann ich sogar auf Münchens teurem Pflaster gut essen gehen.
Essen in Trinidad – man kann auch in Cuba lecker und gut essen
Dass es in Cuba auch besser geht, was Service und Essen angeht, haben wir direkt davor erlebt. Bevor wir in die Cayos gefahren sind, waren wir in Trinidad, in einer wunderschönen Casa, eingerichtet, um zu träumen, mit Frühstück, nach dem man sich die Finger leckt. Abends waren wir in Paladares essen, deren Preis-Leistungs-Verhältnis einfach unglaublich war. Für solches Essen und auch die zuvorkommende Bedienung muss man in Berlin oder München ein Vermögen ausgeben. Warum schreibe ich das? Um zu beweisen, dass es eben auch geht in Cuba mit dem guten Essen und dem persönlichen Service.
Warum ist das Niveau der Hotels so unterirdisch?
Ein belauschtes Gespräch zwischen einem Touristen und einer Angestellten beleuchtet dann auch die Hintergründe der Misere: der monatliche Lohn der Cubanerin von ca. 40 Euro im Monat reicht gerade mal, um sich eine Hose zu kaufen, mehr ist nicht drin neben den fixen Kosten des Lebens. Da ist die Versuchung natürlich groß, dort etwas zu nehmen, wo reichlich vorhanden ist: am Arbeitsplatz. Das bedeutet konkret, die kubanischen Arbeiter haben zwei Geldquellen (neben dem spärlichen Lohn):
- Trinkgelder
- Verkauf der Ressourcen (Öl, Fleisch, Seife etc.)
Das Hotel, ein Freemium-Model
Die Hotels in den Cayos sind alle All-Inclusive. Eigentlich müsste daher alles, was anfällt, im Preis enthalten sein. Gegeben die Situation, dass das Durchschnittseinkommen der Cubaner näher an einem deutschen Stundenlohn als einem Monatslohn ist, versucht natürlich jeder, der kann, die Touristen anzuzapfen, so dass zumindest ein gewisser Druck besteht, doch einiges an Trinkgeld dort zu lassen.
Wo man Trinkgeld generieren kann
Dass die Kellner, die Tänzer, die Zimmermädchen und das Barpersonal Trinkgeld erwarten, ist schon klar. Aber der Run auf die Trinkgelder treibt auch einige besondere Blüten: Die Liegen am Strand werden von einer Person mit einem Handfeger geputzt (falls unter Umständen 3 Sandkörner darauf sein könnten) und er breitet sogar noch die Handtücher auf der Liege aus. Daraufhin bekommt er normalerweise einen CUC als Trinkgeld. Wenn man sich das mal durchrechnet, kann er so lässig 30-40 CUC verdienen, steuerfrei und pro Tag: also jeden Tag 1x sein Monatsgehalt zusätzlich.
Die Preisverderber: Kanadier, Amis und Russen
Nun ist das Hotel offenbar ein Ballerman für Kanadier, Amis und Russen. Die machen den letzten Service kaputt, indem bei jeder Bestellung eines Drinks Trinkgeld auf den Tisch gelegt wird. Da gewöhnen sich die Kellner dann natürlich dran und erwarten das von allen Gästen.
Das führt dann dazu, dass mitreisende Deutsche mir erzählten, es sei sogar noch schlimmer als in Ägypten mit den Trinkgeldern. Um mal wieder TripAdvisor zu zitieren:
- „Nachdem wir Trinkgeld im Zimmer hinterlegt hatten, sah unser Zimmer besonders gut aus und wir hatten frische, schöne Handtücher.“
- „Die Aufmerksamkeit des Servicepersonal stieg aber mit der Höhe des Trinkgeldes!!!“
Dass es auch anders geht, zeigt die Dominikanische Republik. Dort verdienen die Kellner auch nur an Trinkgeldern, sind aber ausgesprochen freundlich. Man erwartet nicht, Trinkgeld zu bekommen, sondern verdient es sich – das ist sicherlich eine Frage des Hotelmanagements.
Verkauf der Ressourcen
Der andere Weg, zu Geld zu kommen, ist es, hoteleigene Ressourcen zu verkaufen. So wird bei Tisch zwar das Wasser aus Ciego-Montero-Flaschen eingefüllt. Diese sind allerdings alt und mit original cubanischem Leitungswasser befüllt. Die echten Flaschen, die das Hotel geliefert bekommt, werden woanders weiterverkauft. Olivenöl wird durch einfaches Öl ersetzt, gutes Fleisch etc. wird weiterverkauft, bevor es auf das Buffet kommt. Früchte am Buffet werden zuerst an die Touristen gegeben, die sie mit Trinkgeldern bezahlen.
Was übrig bleibt, ist natürlich nicht mehr eines 5-Sterne-Hotels würdig. Nichtsdestotrotz: aus der individuellen Perspektive eines Mitarbeiters des Hotels ist das alles logisch. Nachhaltig ist das natürlich nicht, wie auch die aktuellen Touristenstatistiken in Cuba belegen: nach dem Cuba-Boom kommt die Ernüchterung.
Was wir nicht geschafft haben: Die Deutsche Botschaft
Als wir im Oktober im Melia waren, gab es leider nicht genug Diesel auf der Insel – ihr wisst schon, der Trump!!! Wir sind also sehr viel später aus dem Hotel abgeholt worden als geplant. Wenn ihr euch sagt: ok, dann hat man länger Zeit im Hotel, dann gebe ich euch bedingt recht – ich habe auch ausgiebig an meinem Rumpegel gearbeitet ? Aber wir wollten abends zum Botschaftsempfang zum Tag der Einheit. Diesen haben wir natürlich verpasst. Zum Glück hatten wir unseren Flug nach Berlin erst am nächsten Tag, sonst hätten wir den glatt verpasst.
Fazit – nie wieder Melia Las Dunas, nie wieder Cayos, nie wieder diese Abhängigkeit von einer Location!
Während ich das schreibe, habe ich immer noch das blaue Armband von Melia Las Dunas um mein Handgelenk, mit dem man dort Essen und Trinken bekommt. Und kurzfristig hatte ich auch den Gedanken: ich könnte eigentlich heimlich noch ein paar Tage dortbleiben, am Strand schlafen, irgendwie wäre das schon gegangen, ist ja schließlich immer noch warm in Cuba…
Mit dem Band hätte ich mich dann durchfressen können. Aber dann dachte ich mir: wenn ich mich weiterhin von diesem „Essen“ ernähren muss, dann hätte irgendwann mein Magen-Darm-Trakt aufgegeben, Montezuma lässt grüßen! Nur von Rum wird der Mensch halt auch nicht glücklich. Also: was auch immer ich kostenlos bekommen hätte mit dem Band, mein Blick geht nach Havanna, wo ich endlich wieder richtig leckeres Essen bekomme!!!
Um es in einem Satz zu sagen: der Tourist geht so lange zum Buffet, bis er bricht. Ihr glaubt mir nicht? Hier noch zwei Zitate aus TripAdvisor:
- „[Mit der] Hygiene nimmt man es auch nicht so genau. Vier Tage übelster Durchfall waren nicht sehr erfreulich.“
- „Was soll man sagen, man kann an jeder schlechten Tankraststätte besser essen als da. Nach 2 Tagen übelster Magen Darm, Tochter musste sich in der Lobby übergeben. Die Buffet Restaurants ohne Worte.“
Andere Ressorts
Sieht es denn in anderen Ressorts besser aus? Nein, das Melia Las Dunas gehört wirklich zu den besten, zumindest in Cayo Santa Maria. Deshalb würde ich euch immer empfehlen: sucht euch schöne Casas Particulares, esst in guten Restaurants, All inclusive ist auf Cuba einfach keine Lösung.
Es gibt auch gute Bewertungen…
Und um das nicht zu verschweigen: vielleicht bin ich zu anspruchsvoll, zu verwöhnt und erwarte, dass ich für so viel Geld mehr bekomme, es gibt auch viele gute Bewertungen für das Hotel – und das sind keine gekauften, die sind echt. Wer also einen starken Magen hat und nicht so anspruchsvoll ist wie ich, der findet in den Cayos einen wunderbaren Ort mit dem schönsten Strand der Welt vor!
So, jetzt ist es an euch: was für Erfahrungen habt ihr denn gemacht mit cubanischen Hotels, den Cayos oder gar dem Melia Las Dunas? Schreibt einen Kommentar oder sendet mir eine Email!
Saludos, inzwischen wieder in Berlin
Euer Dietmar
MAT
25. Dezember 2019 — 18:17
Ein “köstlicher” Artikel, Dietmar. Danke dafür.
Aktuell suche ich Empfehlungen für Paladares in Havanna. Speziell in Vedado, da wir in absehbarer Zeit ein paar Tage dort sein werden.
Vielleicht kommt zu dem Thema demnächst mal ein Artikel von Dir…
Saludos. MAT
Dietmar
26. Dezember 2019 — 10:33
Hallo MAT,
danke für deinen Kommentar! Und ich freue mich zu sehen, dass ihr wieder nach Cuba reisen wollt – habe dein Blog gelesen und habe mich ebenfalls köstlich amüsiert 🙂
Paladares in Havanna findest du hier, dh die, die ich getestet habe. Wir orientieren uns immer an der TripAdvisor-Liste und das würde ich auch euch empfehlen, denn da gibt es noch keine Fake-Bewertungen o.ä.:
https://cubanews.de/meine-besten-kubanischen-restaurants-kleinodien-zwischen-mangelwirtschaft-und-sozialistischem-einheitsbrei/
Viel Spaß in Cuba und buen provecho,
Dietmar
Werner Linge
7. Januar 2020 — 15:18
Hallo Dietmar,
mit großem Interesse habe ich Deinen Artikel über Deine Erfahrungen an 3 Tagen Stipp-Visite iym 5* Hotel Melia Las Dunas auf Cayo Santa Maria/Kuba gelesen. Ich war zum 3. mal dort, das letzte mal 9 Tage in der Nebensaison von Ende Okt. – Anfang Nov. 2019.
Zum größten Teil kann ich i.S. Organisation, Auswahl und Essens-Qualität (unter Standard – schlecht halte ich grundsätzlich für übertrieben) bestätigen.
Allerdings, vor allem bei den a la Carte – Reservierungen werden Urlauber bzw. ” Wiederholungstäter ” (bei uns oder woanders ist das nicht anders) stets
besser versorgt und auch vom Service her (sicher auch wegen dem erwarteten Trinkgeld) bedient als die kurzfristig nur durchreisende Rundreise-Touristen. Für diesen Personenkreis kann ich auch nur die überwiegend guten privaten Casas Particulares auf dem nahe liegenden Festland der Cayoinseln, vor allem in dieser Region (Villa Santa Clara, Trinidad, Sancti Spiritus u. Cienfuegos empfehlen, wobei es aber auch nach eigener Erfahrungen (z.B. wegen regelmäßiger Knappheit von Lebensmittel i.S. Essensauswahl bzw. Preis-Leistungsverhältnis dort z.T. gr. Unterschiede geben kann. Alles in allem braucht jeder Tourist bei seiner Kubareise primär vor seiner meist abenteuerlichen Reise vor Reisebeginn u. je nach Jahreszeit ausreichende Informationen.
Deshalb finde ich es super, dass Du Dir besonders mit Deinen aktuellen Cuba-News diese Mühe machst und umfangreich Deine Erlebnisse, Erfahrungen u. Reisetipps über Dein Internetportal den Kubareisenden mitteilst.
Nach über 20 J. (mit Unterbrechungen) bereise ich Kuba und kenne dort neben den politischen Verhältnissen auch alle Schwierigkeiten, Probleme bzw. positiven und negativen Seiten. Dennoch überwiegen bei mir nicht nur das ESSEN + billige TOURISTEN-SAUFEN in all Inklusiv Strand-Hotels, sondern die positiven Seiten von Kuba, insbesondere die Mentalität des freundlichen bescheidenen kub. Volkes, die wunderbaren fruchtbaren Landschaften, neben tollen Stränden auch das tolle Klima, sowie die kub. Musik und Kultur.
Aus diesem Grunde werde ich auch künftig Kuba treu bleiben und dorthin reisen. Meine nächste Reise, diesmal mal wieder in die Provinz Camagüey, Las Tunas u. Holguin, u.a auch nach Guardalavaca, wo es gute Casas Particulares und Strandhotels gibt (mein all Inklusiv-Favorithotel in der Region Holguin ist das Strand-Hotel PLAYA PESQUERO (15 Min. von Guardalavaca mit schöner Playa).
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich mit meinem Beitrag, Erlebnissen, Erfahrungen u. Tipps Dir persönlich und interessierten Kubaurlaubern etwas helfen konnte.
MfG, Werner
Dietmar
11. Januar 2020 — 21:37
Lieber Werner,
danke für deinen ausführlichen eigenen Bericht, bereichert die Seite und stellt auch eine andere Erfahrung dar. Und sonst hast du da auch den besten Tipp drin: in Casas nahe der Cayos ist es sicher auf jeden Fall besser, allein schon wegen des persönlichen Bezugs, den man mit den Casa-Leuten hat. Und nen schönen Strand hat man da auch!
Und eine Sache ist zum Glück auch so: die Deutschen sind (ausnahmsweise) mal nicht die Sauf- und Partytouristen, den Part übernehmen andere auf Cuba – endlich mal kein Fremdschämen!
Ich wünsche dir viel Spaß, tolle Erlebnisse und gute Bekanntschaften auf deiner nächsten Reise!
Saludos, Dietmar
Margarete
11. Januar 2020 — 14:59
Hola Dietmar,
Dein Bericht war sehr interessant. Ich war noch nie als Übernachtungsgast in einem Meliá-Hotel in Kuba, habe aber mal in dem architektonisch grausigen Klotz in Santiago de Cuba gegessen – einmal und nie wieder. Allerdings war das Libre Tryp (ehemals Hilton) in Havanna noch schlechter. Und: Ebenso schlecht war das Nacional de Cuba in Havanna.
Die Trinkgeld-Erwartungen kann ich persönlich nicht bestätigen. Ich habe bei 23 Reisen in dieses traumhafte Land innerhalb von zusammengenommen 13 Jahren gar häufig die Erfahrung gemacht, daß Kofferträger, Kellner/innen und andere baff erstaunt waren ob der Gabe eines Trinkgeldes. Und das nicht nur vor 18 Jahren bei meinem ersten Kubaaufenthalt, sondern auch noch im vergangenen Jahr.
Leider ist es tatsächlich so, daß Kuba der “All-Inclusive-Ballermann” für Millionen Kanadier ist, die sich oft drei- bis viermal im Jahr dorthin aufmachen; Grund sind der kurze Flug und die sehr günstigen Preise.
Früher habe ich mich bei Hotelsuchen hin und wieder an holidaycheck orientiert. Ich war in den 2**- und 3***-Sterne-Unterkünften stets zufrieden! In den letzten Jahren war ich nur noch privat in Kuba, weil sich nach so vielen Reisen Freundschaften entwickelt haben. Aber auch ohne diese privaten Beziehungen würde ich mich nicht am US-amerikanischen Unternehmen tripadvisor orientieren. Da gibt es zu viele Unwägbarkeiten.
Kuba und seine Menschen sind großartig. Schon nach meinem zweiten Aufenthalt in diesem wunderbaren, geschichtsträchtigen Land mit einzigartiger Kultur und Natur habe ich meinen deutschen Freunden gesagt: “Si mi pierdo que me busquen en Cuba – Wenn ich verloren gehe, sucht mich in Kuba”. Das gilt für alle Zeit.
Dietmar
11. Januar 2020 — 21:46
Hola Margarete,
die Architektur war gar nicht so schlimm, das sah eigentlich ganz gut geplant aus. Ist halt etwas verwahrlost und niemand kümmert sich. Im Habana Libre haben wir immer unsere Sommerschule, das kenne ich in- und auswendig. Es gibt da auch noch ein etwas abgerocktes Mezzanine-Geschoss für Konferenzen, das hat seinen ganz eigenen Charme!
Das Essen, das wir für unsere große Konferenz dort kaufen müssen, ist extrem überteuert und hat einfach auch eine schlechte Qualität, aber immer noch besser als meine Melia-Erfahrung. Aber einige haben ja schon kommentiert oder mir geschrieben, dass wir vielleicht einfach auch Pech hatten und einfach in der Nebensaison niemand von den Aufpassern da war.
Mit den Trinkgeldern habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht, mal so, mal so, kommt sicher auch drauf an, wie gut man Spanisch kann. Im Hotel war es allerdings massiv, außerhalb, im normalen Cuba, auf jeden Fall nicht so schlimm.
Auf jeden Fall verstehe ich deine Liebe zu Cuba, die sich bei mir ja auch auf die private Liebe zu meiner Frau erweitert hat 🙂
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
Dietmar
Margarete
12. Januar 2020 — 21:14
Hola Dietmar,
das schöne Wochenende – danke für den Wunsch – ist fast zu Ende und nächste Woche wird es noch schöner. Am Dienstag, 14. Januar 2020, geht es wieder nach Havanna, und nicht nur dorthin, für eine hoffentlich sehr lange Zeit. Ich freue mich in Havanna auf meine Stammkneipe “El Bilbao”; ich freue mich auf mein Patenkind Jesús in Alamar. Im Cementerio Santa Ifigenia in Santiago werde ich mit Compay Segundo wieder Zwiesprache halten und in Guardalavaca wird Joel Cruz hoffentlich wieder das so unglaublich berührende Ave Maria auf seiner Geige für mich spielen.
Ich möchte Dir und auch den anderen Beitragenden danken, daß ich vieles erfahren konnte, was für mich sehr interessant und hilfreich war. Vor allem aber war es tatsächlich überwältigend für mich zu lesen, daß es – Gott sei es gedankt – viel mehr Menschen gibt, die Kuba bereisen, die gute Gefühle diesem Land und seinen freundlichen, hilfsbereiten Menschen entgegenbringen. Ich habe in den letzten Jahren in Deutschland wenig gute Erfahrungen machen müssen beim Thema Kuba (in der Regel von Menschen, die noch nie dort waren).
Ich werde als Steinzeitmensch nun sehen, wie ich mit meinem Laptop in Kuba zurechtkomme. Vielleicht darf ich hin und wieder einen kleinen Beitrag auf Deinen Cubanews hinterlassen.
En este sentido mucha suerte y saludos cordiales
Margarete
Dietmar
13. Januar 2020 — 13:24
Liebe Margarete,
das hört sich doch gut an – während wir hier auch Höchsttemparaturen von 12 Grad erreichen (zumindest in Berlin), wirst du das haben, was wir alle von Herzen wollen: kubanisches Wetter!!!
Ich wünsche dir ganz viel Spaß in Cuba, was du dort machen willst, hat in deiner Schilderung geradezu poetische Dimensionen 🙂
Und zu den Leuten: Cuba ist ein eigensinniges Thema, manche lieben es, manche hassen es. Und es freut mich immer, mit Leuten zu kommunizieren, die – wie ich – diese Insel und ihre Menschen ins Herz geschlossen haben.
Wenn du was Spannendes für das Blog hast, immer gerne, die Leser werden es dir danken.
Einen guten Flug und einen schönen Urlaub wünsche ich dir,
Dietmar
Auggie Wren
27. Januar 2020 — 06:44
Es ist mir ein Rätsel, wie man überhaupt auf die Idee kommt, sich in einem dieser Ressorts einzubuchen. Cayo Santa Maria war auch für mich eine sehr große Enttäuschung, 99% des Playas sind von Hotels okkupiert und natürlich haben diese rein gar nichts mit Cuba zu tun. Ich wollte nur zum Strand, habe artig meine 2 CUC an der Schranke bezahlt, die man auch auf der Rückfahrt löhnen muss, meinen Pass vorgezeigt und bin dann mit meinem Auto die rund 50 km gefahren, um am Ende einen Mückenschiss von Strand zu finden, der nicht von einem Hotel vereinnahmt wird und auf dem man sich zum Eintrittspreis von 3 CUC tummeln darf. Natürlich verliert man das Eintritts-Bändchen, nachdem man im Wasser war, weil es nicht mehr kleben will. Cayo Santa Maria ist eigentlich eine echte Schande und eine Respektlosigkeit diesem Land gegenüber. Absolute Isolation von der kubanischen Wirklichkeit ist hier Programm.
Dietmar
29. Januar 2020 — 18:07
Hallo Auggie,
ich dachte auch nicht, dass es so schlimm ist – und andere haben auch bessere Erfahrungen in den Hotels gemacht als wir. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich keinen Führerschein habe. Also entweder Hotel oder keine Cayos. Aber es gibt auch woanders in Cuba schöne Strände und nette Menschen, insofern: hinterher ist man immer schlauer 😉
Saludos, Dietmar